Die Antibabypille
Rundum gut beraten!

Anti-Baby-Pille

Die Anti-Baby-Pille, oftmals kurz Pille genannt, ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Die Anwendung erfolgt oral und in Tablettenform. Sie bietet hohen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft und hilft darüber hinaus, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten. Da die Einnahme der Pille Risiken birgt, ist sie rezeptpflichtig und die Verschreibung setzt eine umfassende gynäkologische Untersuchung und regelmäßige Kontrollen voraus.

I. Wirkung

Wird die Pille verschreibungsgemäß eingenommen, wirkt sie auf dreifache Weise:

  • In den Eierstöcken bremst sie das Heranreifen befruchtungsfähiger Eizellen und verhindert den Eisprung.
  • Sie verändert den Zervixschleim im Gebärmutterhalskanal, sodass keine Spermien in die Gebärmutter gelangen können.
  • Sie verringert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. In Folge kann sich keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten.
II. Einnahme

Bei den meisten Präparaten wird 21 Tage lang jeden Tag eine Pille eingenommen. Die Einnahme sollte dabei immer zur etwa gleichen Tageszeit erfolgen. Danach folgt eine sogenannte Pillenpause von 7 Tagen. Bei den meisten Frauen setzt in dieser Zeit eine Blutung ein, die jedoch meist schwächer ist als die Menstruationsblutung ohne Pilleneinnahme. Der Verhütungsschutz besteht während der Pillenpause fort. Während der Pillenpause können Sie also nicht schwanger werden. Nach Ablauf der 7 Tage beginnt die Einnahme der Pille von vorn.

Einige Präparate enthalten 22 Pillen, wobei die Pillenpause sich auf 6 Tage verkürzt. Auch Präparate mit 28 Pillen sind möglich. Diese werden ohne Pause angewendet. Da bei diesen Pillen die letzten Tabletten meist keine Wirkstoffe enthalten, tritt auch hier eine Blutung auf.

III. Pillenarten

Neben der unterschiedlichen Anzahl an Tabletten unterscheiden sich die verfügbaren Pillen-Präparate vor allem in ihrer Hormonzusammensetzung. Die empfängnisverhütende Wirkung wird in erster Linie durch das Gestagen gewährleistet. Gestagene gehören wie Östrogene zu den weiblichen Sexualhormonen. Eine Kombination mit dem Östrogen ist vor allem für die Zykluskontrolle von Bedeutung.

  • Kombinationspillen enthalten eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Ist die Kombinationspille niedrig dosiert, spricht man von einer Mikropille.
  • Die Minipille oder auch Gestagenpille enthält nur ein Gestagen in niedriger Dosierung.

Bei Kombinationspillen unterscheidet man außerdem:

  • Ein-Phasen-Präparate, bei denen alle Tabletten dieselbe Dosis enthalten und
  • 2- und 3-Stufen-Präparate, bei denen unterschiedliche Mengen an Östrogen und Gestagen enthalten sind.

Welches Präparat für Sie geeignet ist, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin besprechen.

IV. Wie zuverlässig ist die Pille?

Die Pille ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel mit einem Pearl Index von 0,1 – 0,9. Dieser besagt, wie viele von 100 Frauen ungewollt schwanger geworden sind, nachdem sie ein bestimmtes Verhütungsmittel ein Jahr lang angewendet haben. Die Zuverlässigkeit der Pille kann jedoch durch bestimmte Faktoren beeinträchtigt werden, wie beispielsweise:

  • unregelmäßige Einnahme zu unterschiedlichen Tageszeiten
  • gleichzeitige Einnahme mit anderen Medikamenten (z. B. Antibiotika) und einigen pflanzlichen Mitteln (z. B. Johanniskraut), die die Wirkung der Pille beeinflussen
  • Magen- und Darmprobleme, denn bei Durchfall oder Erbrechen kann der Wirkstoff der Pille ausgeschieden werden, bevor er im Blut aufgenommen wurde
  • Urlaubsreisen (Zeitverschiebung verschiebt die Einnahmezeit, Packung vergessen oder verloren, Reisekrankheit)
V. Pille vergessen?

Sollten Sie die Einnahme der Pille einmal vergessen haben, muss diese unverzüglich nachgeholt werden, selbst wenn Sie so zwei Tabletten gleichzeitig einnehmen müssen. Bei Minipillen ist der Verhütungsschutz bereits bei einer um zwei Stunden verspäteten Einnahme nicht mehr gesichert. Bei Kombinations- und Mikropillen besteht ein Sicherheitsfenster von 12 Stunden. Wird die Pille in diesem Zeitraum noch eingenommen, bleibt der Verhütungsschutz bestehen. Allerdings ist entscheidend, in welcher Zyklusphase Sie sich befinden.

  • In der 1. Einnahmewoche: Wenn Sie die Pille in der ersten Woche vergessen haben einzunehmen, sollten Sie zur Sicherheit in den nächsten 7 Tagen zusätzlich ein Kondom benutzen. Hatten Sie in der Woche vor der vergessenen Einnahme Geschlechtsverkehr, besteht das Risiko einer Schwangerschaft
  • In der 2. Einnahmewoche: Wurde die Pille in den vorherigen 7 Tagen regelmäßig eingenommen, besteht der Empfängnisschutz fort.
  • In der 3. Einnahmewoche: Es besteht das Risiko eines Eisprungs in der folgenden Pillenpause. Deshalb sollte die Pillenpause entweder vorgezogen oder weggelassen werden. Ansonsten ist eine zusätzliche Verhütungsmethode notwendig.

Wird die Pille innerhalb eines Zyklus mehrmals oder auch zwei Tage hintereinander vergessen, ist das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft sehr hoch.

VI. Nebenwirkungen der Pille

Da die Pille in den Zyklus der Frau eingreift, kann es besonders in den ersten drei Monaten der Einnahme zu Nebenwirkungen kommen, die unangenehm, aber nicht gefährlich sind. Dazu zählen häufig:

  • Zwischenblutungen o. Ausbleiben der Blutung
  • Übelkeit und Schwindel
  • Brustspannen
  • Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen
  • Wassereinlagerungen
  • depressive Verstimmungen
  • Veränderungen o. Abnahme der sexuellen Lust
  • Appetitsteigerung, Gewichtszunahme

Sollten diese Nebenwirkungen nach der Eingewöhnungszeit anhalten und das Wohlbefinden beeinträchtigen, sollten Sie dies mit Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin besprechen.

VII. Risiken der Pille

Schwere oder sogar lebensgefährliche Nebenwirkungen treten bei gesunden Frauen selten auf. Es gibt jedoch bestimmte Risikofaktoren oder Vorerkrankungen, bei denen die Einnahme der Pille zur Gefahr werden kann. Dazu zählen unter anderem ein erhöhtes Thromboserisiko (z. B. erblich bedingt, bei Bluthochdruck oder Diabetes), schwere Lebererkrankungen, sexualhormonabhängige Tumore oder Allergien gegen die Wirkstoffe der Pille.

Thrombose

Unter Thrombosen versteht man Blutgerinnsel, die lebensgefährliche Lungenembolien, Schlaganfälle oder Herzinfarkte zur Folge haben können. Das Risiko für eine Thrombose ist in den ersten 6 bis höchstens 12 Monaten der Pilleneinnahme leicht erhöht, jedoch noch immer gering. Das Thromboserisiko ist unter anderem abhängig vom enthaltenen Gestagen, weshalb bei der Erstverordnung der Pille Präparate empfohlen werden, die das niedrigste Thromboserisiko aufweisen.

Für Frauen, die älter als 35 Jahre alt sind, die rauchen, unter hohem Blutdruck oder Übergewicht leiden oder bei denen innerhalb der Familie Thrombosen aufgetreten sind, ist das Thromboserisiko höher. In diesem Fall sollten Sie sich mit Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin beraten. Auch wenn sie operiert werden müssen, längere Zeit bettlägerig sind oder eine lange (Flug-)Reise planen, sollten Sie sich mit Vorbeugungsmaßnahmen gegen Thrombosen befassen.

Krebs

Gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs treten bei Langzeitanwenderinnen zwar etwas häufiger auf als bei Nicht-Anwenderinnen, bisher ist jedoch nicht bekannt, welche eventuellen anderen Faktoren dazu beitragen. Nutzen Sie daher regelmäßig Angebote zur Vorsorgeuntersuchung und suchen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin auf, falls Sie ungewöhnliche Symptome bemerken.

Weitere Risiken

  • Blutdruckanstieg
  • Hautrötungen oder Pigmentflecken
  • akute oder chronische Leberfunktionsstörungen
VIII. Besondere Personengruppen

Die Pille während der Stillzeit

Herkömmliche Östrogen-Gestagen-Kombinationspillen sind aufgrund des milchhemmenden Effektes für stillende Mütter nicht zu empfehlen. Die Hormone können in die Muttermilch übergehen und so die Milchbildung und -zusammensetzung ungünstig beeinflussen. Frauen, die nicht stillen, können bei Bedarf frühstens drei Wochen nach der Geburt wieder mit der Pilleneinnahme beginnen, da bei frisch entbundenen Müttern in den ersten Wochen das Thromboserisiko erhöht ist. In Ausnahmefällen können stillende Frauen frühestens sechs Wochen nach der Geburt die Minipille einnehmen. Daher wird die Minipille umgangssprachlich auch als Stillpille bezeichnet.

Die Pille bei Minderjährigen

Hormonelle Verhütungsmittel, wie die Anti-Baby-Pille, dürfen Jugendlichen ab 14 Jahren verschrieben werden. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren entscheidet ein Arzt oder eine Ärztin, ob für die Rezeptverschreibung der Pille eine Zustimmung der Eltern erforderlich ist. Für unter 14-Jährige ist es ohne die schriftliche Einwilligung von mindestens einem Elternteil schwierig, ein Rezept für die Anti-Baby-Pille zu erhalten.

Alter

Da das Thrombose-Risiko vor allem bei Frauen ab Ende 30 stark erhöht ist, sollte die Einnahme der klassischen Pille bei Frauen über 40 Jahren sorgfältig nach einer frauenärztlichen Beratung abgewogen werden. Spätestens im Alter von 50 Jahren sollte die Pille als hormonelle Verhütungsmittel durch andere Methoden ersetzt werden.

IX. Was kostet die Pille?

Die Pille wird bis zum 22. Geburtstag von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Aber einem Alter von 18 Jahren fällt lediglich eine Rezeptgebühr von 5 € an.

Ab einem Alter von 22 Jahren müssen die Kosten für die Pille selbst getragen werden. Die Kosten für eine Sechsmonatspackung liegen je nach Präparat meist zwischen 20 € und 60 €.

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