Folge Darmspiegelung anhören

Die Darmspiegelung, oder auch Koloskopie genannt, ist etwas, vor dem sich viele Menschen lieber drücken würden. Jedoch ist diese Untersuchung unerlässlich für die Darmkrebsvorsorge. „Alles nicht so schlimm“, meint Dr. Kerstin Breitschwerdt, die uns in dieser Folge von „kernig-und-gesund“ über den Ablauf der Darmspiegelung, über Vorteile und auch über Risiken berichtet.

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Expertin: Dr. Kerstin Breitschwerdt, Gastroenterologin

Dr. Kerstin Breitschwerdt

Dr. med. Kerstin Breitschwerdt

Fachärztin für Innere Medizin/Gastroenterologie

Im Jahre 2010 wurde Dr. Breitschwerdt zur Fachärztin für Innere Medizin. Vier Jahre später kam der Abschluss in Gastroenterologie dazu. Seit 2017 findet man sie nun in eigener Niederlassung in der Gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis – Breitschwerdt. Glas. Gürtler in Leipzig. Lesen Sie hier den gesamten Lebenslauf von Dr. Kerstin Breitschwerdt.

Transkript der Folge Darmspiegelung

Bei „kernig & gesund“ geht es heute um eine wichtige Untersuchungsmethode, die manchen jedoch schon beim Gedanken daran erschaudern lässt. Da geht dann das Kopfkino an und das große Zittern los. Denn wer bekommt schon gern einen Schlauch in sich hineingeschoben?

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Mario D. Richardt: Einen wunderschönen guten Tag bei „kernig & gesund“! Ich bin Mario D. Richardt und ich hatte schon eine Menge Wehwehchen, aber interessiere mich nicht nur deshalb für das Thema Gesundheit. In diesem Podcast bespreche ich jede Woche mit Fachärzten ein Thema auf den Punkt und mit ein bisschen Spaß dabei. Heute habe ich eine junge Frau an meiner Seite, die seit 11 Jahren Fachärztin für Innere Medizin ist und seit 2014 Spezialistin für Gastroenterologie. Dr. Kerstin Breitschwerdt, schönen guten Tag!

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Hallo Herr Richardt!

Mario D. Richardt: Frau D. Breitschwerdt, ich habe mir vorgenommen, dass mein Podcast total fachchinesisch-frei bleibt. Beim Wort Gastroenterologie könnten viele sagen: Ich verstehe bloß Bahnhof. Außerdem bricht man sich fast die Zunge. Was macht denn eine Gastroenterologin?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Eine Gastroenterologin untersucht den Magen und den Darm. Wir machen aber nebenbei auch Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen und behandeln die Patienten auch entsprechend.

Mario D. Richardt: Und ich glaube, Sie gehören zu den wenigen Menschen, die wirklich behaupten können, sie nehmen es wörtlich, wenn Sie sagen: Ich schau beim nächsten Mal wieder rein.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Wir freuen uns eigentlich jedes Mal, wenn wir die ersten im Darm sind. Das hat so ein bisschen was von einer Mondlandung, allererste Sicht und vielleicht auch die letzte.

Mario D. Richardt: Um beim Wortspiel zu bleiben, wir stecken schon mittendrin in unserem heutigen Thema, es geht um die Darmspiegelung. Wozu gibt es die Darmspiegelung, oder wie Sie es nennen, die Koloskopie?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Darmspiegelungen werden bei unterschiedlichen Erkrankungen, aber auch bei entsprechenden Symptomen durchgeführt. Am interessantesten ist aber eigentlich die Darmspiegelung zur Darmkrebsprophylaxe. Bedeutet: Bei eigentlich beschwerdefreien Menschen, Patienten will ich jetzt gar nicht sagen, wird eine Darmspiegelung durchgeführt, um zu schauen, gibt es Polypen, gibt es eventuell Darmkrebs bei zum Beispiel Vererbungen, und da wird die Darmspiegelung durchgeführt. Aber eben, wie gesagt, auch bei Erkrankungen.

Mario D. Richardt: Wie funktioniert die Darmspiegelung?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Als allererstes führe ich den Finger ein, was auch entsprechend von den Patienten mehr oder weniger gut toleriert wird. Dafür ist es wichtig, mit dem Finger den Enddarm auszutasten, um Hämorrhoiden, aber auch schon Enddarmkrebs diagnostizieren zu können. Eigentlich genau wie beim Urologen.

Mario D. Richardt: Ist das ein bisschen eklig für Sie, wenn ich mal fragen darf?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Für viele ist es vielleicht eklig, ich finde das megaspannend. Und vor allem, weil man auch schon sehr viele Krankheiten diagnostizieren kann, die eben für den Patienten unangenehm sind, für uns aber dann auch gut behandelbar.

Mario D. Richardt: Wie geht’s dann weiter? Sie schieben den Schlauch hinterher, und der wird dann nach und nach durch den Darm geführt?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: So könnte man sich das vorstellen. Ja. Also nach entsprechender Aufklärung, der Patient muss ja erst mal wissen: Wie werden wir das machen? Wie lange wird es dauern? Was werden wir machen? Wenn wir entsprechende Dinge finden in dem Darm, werden wir den Darm entsprechend untersuchen mit dem Gerät. Das Gerät ist 1,40 Meter lang und wird natürlich je nach Länge des Darmes eingeführt.

Mario D. Richardt: Und der hat eine Dicke dann, also dieses Koloskop?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Ich sag immer, so ungefähr wie mein kleiner Finger.

Mario D. Richardt: Ein kleiner Frauenfinger. Und da ist dann eine Kamera dran, mit der Sie filmen, oder machen sie Fotos?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Nein! Es ist so, dass vorne am Köpfchen eine Kamera sitzt, und wir machen wirklich kurzfristig mehrere Fotos, dass wir eben nicht ein Video aufzeichnen müssen, sondern auch eine Dokumentation ziemlich nah am Gewebe dann auch haben.

Mario D. Richardt: Ich muss sagen, ich hatte schon einige Darmspiegelungen hinter mir, das erste Mal vor 17 Jahren. Und mein Arzt meinte damals, ich bräuchte keine Narkose, also keine Kurznarkose, keine Spritze. Aber ich muss sagen, es war deutlich unangenehm. Also ich lag dann da auf dem Rücken, er hat seitlich eingeführt, lag auf dem Rücken, und dann habe ich deutlich gemerkt, wie der Schlauch durch mich hindurchgeführt hat. Und es war mir so unangenehm, es fühlte sich an wie so ein Alien, das gleich durch den Bauch sich nach draußen bricht.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: So wird das auch von manchen Patienten beschrieben. Allerdings ist es so, dass wir bei den allermeisten Patienten, ich sag jetzt wirklich mehr als 95 %, eine Kurznarkose geben, und zwar mit Propofol, was sehr angenehm empfunden wird. Man schläft ein und lässt die Untersuchung entsprechend dann über sich ergehen und wird nach ungefähr zehn bis 15 Minuten wieder wach, fühlt sich gut und bekommt dann den Befund besprochen.

Mario D. Richardt: Und seit meinem Erlebnis von damals mache ich das genau so. Seitdem also nie wieder ohne Kurznarkose. Man liegt einfach da, man kriegt dann kurz dann hier den Zugang, wo dann das Propofol eingeführt wird.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Genau!

Mario D. Richardt: Und dann irgendwann gehen die Augenlider zu. Es ist ein schönes Gefühl, man merkt überhaupt nichts davon.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: So sollte es auch sein.

Mario D. Richardt: Obwohl, wie gesagt, auch um die spritzenlose Variante jetzt noch mal aus dem Verruf wieder herauszunehmen, es tut nicht weh, es ist halt wirklich unangenehm.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Man muss dazu sagen, dass der Darm natürlich zwei physiologische, sehr enge Kurven auch hat, und um die natürlich mit dem Gerät umgehen, ist es leicht auch schmerzhaft. Ja, das ist möglich.

Mario D. Richardt: Aber sie sagen, 95 % Ihrer Patienten nehmen die Kurznarkose.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Warum nicht? Das ist sehr angenehm. Ich würde es auch machen.

Mario D. Richardt: Wie lange dauert es denn? Ich schlafe ja meistens.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Ganz unterschiedlich. Also im Schnitt so zwischen 12 und 20 Minuten, würde ich ansetzen. Es kommt immer darauf an, gibt es Entzündungen im Darm, müssen dort Biopsien genommen werden, gibt es Polypen im Darm? Ist es ein Polyp, sind es mehrere Polypen? Werden die abgetragen, muss eventuell eine Blutstillung erfolgen? Alles das ist natürlich auch entsprechend in der Zeit da niedergeschlagen.

Mario D. Richardt: Wie tief gehen Sie da rein?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Einen Meter. Also wir gehen prinzipiell bis zum Anfang des Dickdarms immer, das ist das sogenannte Zökum. Dort endet der Dünndarm. Bei entzündlichen Darmerkrankungen gehen wir auch in den Dünndarm, meistens so sechs bis zehn Zentimeter, wenn möglich, um dort eben eine Entzündung auszuschließen oder eben zu belegen.

Mario D. Richardt: Jetzt haben Sie ja schon gesagt, Sie finden unter anderem Polypen, Sie finden vielleicht auch im schlimmsten Fall Krebs. Was finden Sie alles im Darm, wo Sie sagen, hier muss dringend was gemacht werden?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Als am dringendsten ist ganz klar der Darmkrebs. Bei Darmkrebs nehmen wir kleine Biopsien, lassen das entsprechend von einem Pathologen untersuchen, können dann Krebszellen diagnostizieren und werden dann den Patienten entsprechend in das Wunschkrankenhaus oder eben das nächstgelegene Krankenhaus überweisen, um dort die weitere Diagnostik und sicher dann auch die Therapie durchführen zu lassen.

Mario D. Richardt: Biopsie heißt, es ist eine Gewebeentnahme. Machen Sie das immer?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Wir nehmen kleine Proben. Ja. Wenn der Verdacht auf Darmkrebs besteht, ja. Bei einem prinzipiell ganz gesunden Darm, ohne dass der Patient jetzt Beschwerden wie Durchfall oder Blutungen hat, nehmen wir auch keine Biopsien.

Mario D. Richardt: Welche Krankheiten können Sie alles feststellen mit einer Darmspiegelung außer Darmkrebs?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Angefangen vom Enddarm natürlich mit den Hämorrhoiden, dann wie gesagt der Darmkrebs, Kolonpolypen ist eine ganz wichtige Sache. Divertikel, das sind die Ausbuchtungen des Darmes, die oft auch Schmerzen machen können. Aber auch, und das ist vor allem bei jungen Patienten der Fall, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa.

Mario D. Richardt: Was sind die Symptome, die die Menschen zu Ihnen führen?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Bauchschmerzen, aber auch Durchfall, Blutungen.

Mario D. Richardt: Also im Prinzip aber auch sprechen Sie von Bauchschmerzen, die nicht von alleine wieder weggehen? Wo man also ausschließen kann, ah, es war jetzt einfach nur eine Magenverstimmung?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Also es ist schon ein hoher Leidensdruck da und eben auch wirklich längerzeitige Bauchschmerzen.

Mario D. Richardt: Sollte man sich regelmäßig einer Darmspiegelung unterziehen?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Auch das ist sehr wichtig und abhängig vom Alter vor allem. Es ist so, dass bei Männern inzwischen ab dem 50. Lebensjahr, bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr eine Vorsorgedarmspiegelung empfohlen wird. Und diese sollte, wenn alles in Ordnung ist, sprich, natürlich kein Darmkrebs, aber auch keine Polypen nachweisbar sind, alle zehn Jahre wiederholt werden.

Mario D. Richardt: Das reicht völlig aus, ja?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Ob es ausreicht, ist alles relativ. So sind die Leitlinien.

Mario D. Richardt: Weil es könnte ja auch sein, dass nach zwei Jahren schon was entsteht. Oder wächst das nicht so schnell?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Es ist zum Glück sehr selten. Und der Weg ist meistens so, dass erst Kolonpolypen entstehen und dann in den Kolonpolypen veränderte Zellen, die dann zu Darmkrebs führen. Es gibt aber auch sogenannte Intervallkarzinome, sprich, die entstehen genau in dieser Zeit, sind auch sehr aggressiv, aber da gibt’s leider keine Vorsorge in dem Sinn weiter.

Mario D. Richardt: Gibt es Symptome für Darmkrebs?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Für Darmkrebs gibt’s in dem Sinn Symptome, dass eben oft auch Blutungen entstehen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust möglicherweise, Stuhlgangs-Veränderungen, sei es jetzt Durchfall oder eben doch die Verstopfung. Familiär ist auch immer ganz wichtig, gibt’s in der Familie, gerade ersten Grades, Darmkrebs oder auch Polypen? Aber die Polypen, die sind eben wirklich schmerzfrei. Und deshalb ist das Wesentliche diese Vorsorgedarmspiegelung, dass die Patienten auch beschwerdefrei kommen und nicht abwarten, bis Symptome entstehen.

Mario D. Richardt: Was gibt’s denn so für Risiken bei einer Darmspiegelung?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Angefangen natürlich von der Narkose, die ja gerne gewünscht wird. Es ist einfach eine Kurznarkose mit Propofol, was durchaus auch Kreislaufprobleme machen könnte, selten auch Unverträglichkeiten. Da muss der Patient entsprechend aufgeklärt werden. Bei der Darmspiegelung selber, die ist wirklich sehr komplikationsarm. Das heißt, wir gehen immer unter Sicht nach vorne, mit dieser genannten Kamera schauen wir uns den ganzen Darm an, die Schleimhäute, und wissen auch immer, wo wir sind.

Bei schweren entzündlichen Erkrankungen ist die Darmwand entsprechend sehr dünn. Das heißt, da kann in ganz, ganz seltenen Fällen auch mal die Darmwand durchstochen werden, dass natürlich dann Komplikationen im Sinne von freier Luft, aber auch Entzündung im freien Bauchraum entsteht und der Patient notfallmäßig operiert werden muss. Sowas könnte auch bei Abtragung großer Polypen erfolgen. Da wird aber meistens dann ein kleiner Clip drüber gesetzt, um sozusagen diese Komplikationen zu verhindern.

Blutungen, Nachblutungen, ist auch ein Risiko, aber auch sehr selten insgesamt. Die Patienten berichten oft, dass gerade nach der Darmspiegelung auch viel Luft im Bauchraum ist, was als unangenehm empfunden wird. Wir haben inzwischen größtenteils auf CO2 umgestellt, das heißt, diese Luft wird sehr, sehr schnell wieder resorbiert und bleibt nicht lange im Darm. Und dadurch entspannt sich dann auch nach der Darmspiegelung der Bauch sehr schnell wieder.

Mario D. Richardt: Das Gas wird also am Anfang reingeblasen, damit Sie besser gucken können?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Das Gas wird kontinuierlich während der ganzen Darmspiegelung, sprich, während des Vorschiebens eingeblasen, um eben das Darmvolumen schön zu entfalten und jede Ecke auch gut zu sehen.

Mario D. Richardt: Und später kommt’s dann von allein wieder raus?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Wir versuchen schon auf dem Rückweg auch die Luft wieder mitzunehmen, wenn wir alles gut gesehen haben, dass langsam die Luft wieder rauskommt. Aber ja, kommt dann wieder raus. Aber der Darm ist ja schön leer, also das ist keine unangenehme Luft.

Mario D. Richardt: Das ist dann wie bei einer Luftmatratze, dass Sie noch mal auf den Bauch raufdrücken, damit sie da rauskommt?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Nein! Das machen wir nicht. Die geht ganz von allein raus. Was dann natürlich manchmal auch auf der Toilette zu hören ist. Ja.

Mario D. Richardt: In wie vielen Menschen waren Sie denn schon drin höchstpersönlich?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Müssten so ungefähr knapp 3000 jetzt sein ambulant. Ja.

Mario D. Richardt: Das ist eine Menge. Wie oft ging denn schon was schief?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Zweimal.

Mario D. Richardt: Das ist wirklich extrem wenig.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Die wirklich schwerkranken Patienten werden auch hauptsächlich im Krankenhaus behandelt, muss man sagen.

Mario D. Richardt: Haben Sie schon mal was ganz Verrücktes gefunden im Darm?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Gesehen? Ja. Einmal ganz spannend, eine Pneumatosis Coli genannt, das heißt, man schaut rein und das sieht wirklich aus wie eine Blasenbildung, also so ähnlich wie eigentlich eine Luftschokolade. Hat jetzt keinen Krankheitswert, aber sieht sehr gruselig aus.

Mario D. Richardt: Okay! Möchte man nicht unbedingt haben.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Tut nicht weh.

Mario D. Richardt: Was ich persönlich sehr anstrengend finde bei einer Darmspiegelung ist die Vorbereitung. Denn der Darm muss ja leer sein, bevor Sie da reingucken, weil sonst sehen Sie ja nichts. Und deshalb muss man im Vorfeld drei Liter Lösung trinken, die sehr salzig ist und bisweilen auch sehr ekelhaft, muss ich sagen. Haben Sie noch einen Tipp, wie man das am besten runterkriegt? Also ich halte mir zum Beispiel immer die Nase zu und versuche das irgendwie zu schlucken.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Absolut richtig! Das ist eigentlich das Beste. Man kann auch mit Tee zum Beispiel oder verdünnter Apfelsaftschorle, das geht eigentlich alles. Es darf nur nicht sehr dunkle Flüssigkeit sein, nicht sehr rote Flüssigkeit. Ganz spannend, wir hatten mal eine Patientin, die hat mit Rote-Bete-Saft abgeführt. Wir haben reingeschaut und es schwappte uns wirklich literweise Blut entgegen, was aber entsprechend dann natürlich nur der Rote-Bete-Saft war.

Mario D. Richardt: Das heißt, das haben Sie erst herausgefunden, als die Patientin wieder wach war?

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Ja. So ist es.

Mario D. Richardt: Frau Dr. Breitschwerdt, vielen Dank für diesen kurzen Einblick in die Darmspiegelung.

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Sehr gerne. Und ich hoffe, ich sehe einige von den Zuhörern zur Darmspiegelung.

Mario D. Richardt: Das mit Sicherheit. Dann alles Gute für Sie, bleiben Sie gesund!

Dr. Kerstin Breitschwerdt: Danke, ebenso!

Mario D. Richardt: Und Ihnen vielen Dank fürs Zuhören, vielen Dank fürs Einschalten! Die nächste Folge gibt es dann am kommenden Mittwoch schon. Bis dahin! Tschüss!