Hauspotheke – Inhalt, Lagerung und richtige Entsorgung

Das Kind verbrennt sich an der Herdplatte, man schneidet sich beim kochen in den Finger oder wird ganz plötzlich krank. Eine Hausapotheke zu besitzen, schadet nie. Aber was sollte in jedem Fall hinein? Was macht man mit abgelaufenen Medikamenten? Und wo ist der beste Platz für sie? Das erklärt Tobias Kühne-Döge im Interview mit Mario D. Richardt.

Experte: Tobias Kühne-Döge, Pharmazeutisch-Technischer Assistent

Tobias Kühne Döge

Tobias Kühne-Döge

Pharmazeutisch-technischer Assistent

Tobias Kühne-Döge ist seit 2001 in seinem Beruf tätig und hat seither für verschiedenste Apotheken gearbeitet. Welche das sind und wie sein Werdegang im Einzelnen aussieht, lest ihr auf unserem Expertenprofil.

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Transkript der Folge Hauspotheke – Inhalt, Lagerung und richtige Entsorgung

Jeder hat zu Hause irgendwo seine Hausapotheke oder den Medizinschrank, wie manche sagen. Manche hegen und pflegen den Vorrat an Arzneimitteln, bei anderen lagern noch Medikamente, die schon 20 Jahre alt sind. Aber was gehört eigentlich rein in die Hausapotheke, was nicht? Und wohin mit dem überlagerten Rest?

„kernig & gesund“, der Gesundheits-Podcast präsentiert von apodiscounter.de

Mario D. Richardt: Einen schönen guten Tag zu einer brandneuen Ausgabe von „kernig & gesund“! Mein Name ist Mario D. Richardt und ich bespreche jede Woche mit Experten ein Gesundheitsthema. Heute geht es um ein Thema, das von vielen Menschen eher stiefmütterlich behandelt wird.

Sie ist halt da, aber so richtig kümmert sich niemand um sie, um die Hausapotheke. Mein heutiger Gast klärt auf, wo der Hase im Pfeffer oder besser in der Mullbinde liegt, und ist ein Experte, wenn es um Medikamente geht. Er ist pharmazeutisch-technischer Assistent und Kaufmann im Gesundheitswesen. Guten Tag, Tobias Kühne-Döge!

Tobias Kühne-Döge: Guten Tag! Ich grüße!

Mario D. Richardt: Schön, dass du da bist!

Tobias Kühne-Döge: Danke!

Mario D. Richardt: Tobias, wir haben uns schon beim letzten Mal darauf geeinigt, dass wir uns duzen. Das war in der Folge, als es um die Versandapotheke ging.

Tobias Kühne-Döge: Richtig!

Welcher Platz ist für die Hausapotheke geeignet?

Mario D. Richardt: Wer das nochmal hören möchte, kann das ganz gern tun, das war in der Folge 13. Heute geht es aber um die Hausapotheke, Tobias. Fast zwei Drittel der Deutschen lagert die Hausapotheke im Badezimmer oder in der Küche. Ist das gut?

Tobias Kühne-Döge: Das ist leider nicht gut. Das ist immer dieser Irrglaube, dass man denkt, das ist der sicherste Ort oder der beste Ort für die Aufbewahrung der Hausapotheke. Die Gründe, die dagegensprechen, liegen aber auf der Hand. Gerade im Bad, man stellt sich vor, ein schönes, heißes Bad, die Luftfeuchtigkeit steigt.

Demzufolge werden auch die Medikamente oder auch Verbandsstoffe, die gelagert werden, mit sehr viel Luftfeuchtigkeit in Kontakt gebracht, was natürlich auch die Haltbarkeit beziehungsweise dann auch die Anwendung negativ beeinträchtigen kann. Demzufolge sollte die Hausapotheke generell immer an einem Ort gelagert werden, der generell nicht für Kinder zugänglich ist, wo auch kühl gelagert, vor Licht geschützt.

Der beste Platz ist demnach einfach das elterliche Schlafzimmer. Und noch viel wichtiger ist einfach, dass man immer schaut, vielleicht einen abschließbaren Schrank zu nehmen, das heißt, wenn auch die Kinder ein bisschen größer werden, dass niemand einfach, der nicht berechtigt ist, an diese Hausapotheke heranzukommen, einfach sich da auch bedienen kann.

Mario D. Richardt: Tobias, ich habe das 40 Jahre falsch gemacht oder sagen wir lieber 30 Jahre.

Tobias Kühne-Döge: Ja, das ist, wie du es so eingangs gesagt hast, es ist halt einfach immer, ja, manchmal ein leidiges Thema, Hausapotheke, man rafft sich die Medikamente, man denkt, man kann sie gebrauchen. Viel davon gehört einfach gar nicht rein, weil es wie gesagt viel zu selten gebraucht wird. Und viele Dinge, die eigentlich reingehören müssten, die fehlen.

Gerade ein Haushalt mit Kindern sollte, wenn wir schon auf die Medikamente einfach mal eingehen, auch immer Sachen sein bei Vergiftungen. Beispielsweise mit irgendwelchen Spülmitteln oder Reiniger, dass man da einfach immer auch ein Mittel dabei hat für die Erste Hilfe. Deswegen empfehle ich auch immer, gerade frische Eltern, dass sie einfach auch mal so einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder besuchen. Da hat man quasi auch die ersten Handgriffe. Weil ich bin selber ein zweifacher Vater, ich weiß, wie unsicher man am Anfang ist. Auch wenn man es tagtäglich macht mit dem Medikament, ist es doch noch mal was anderes, wenn es ums eigene Kind geht.

Demzufolge ist es ganz, ganz wichtig, einfach auch mal so ein bisschen die Grundzüge beziehungsweise auch so diesen Grundvorrat an Medikamenten auch für die Kinder einfach zu haben. Das fängt an bei Schmerz- und Fiebermittel, die Kinder zahnen, die Kinder haben eine Impfung bekommen, plötzlich steigt das Fieber, man weiß nicht, was soll man machen. Demzufolge sollte man einfach auch das immer dem Alter entsprechend und auch dem Gewicht Medikamente oder auch Säfte dabeihaben, die gegen Schmerzen und Fieber helfen.

Da natürlich ganz klassisch, der Sommer kommt, ich hoffe, er wird wieder angenehm, dass einfach auch Mittel da sind gegen Insektenstiche, Mittel gegen die Zeckenabwehr, gegen Mücken, gegen Sonnenbrand. Wie oft passiert es, dass die Kinder sich einfach mal einen Sonnenbrand holen? Und dann steht man da und versucht irgendwie mit einer Salbe, die nicht dazu geeignet ist, die Erstbehandlung durchzuführen. Das führt natürlich nicht zum Erfolg und die Kinder leiden dann wirklich darunter. Das ist ganz, ganz wichtig. Dann natürlich auch Mittel gegen Durchfall. Das heißt, nicht nur die Kinder brauchen Medikamente, sondern auch wir Erwachsene. Und wie oft passiert es, was Falsches gegessen, plötzlich Verdauungsbeschwerden, der Magen drückt oder man muss schnell die Toilette aufsuchen, dann ist man natürlich immer gut bedient, wenn man auch entsprechende Medikamente schon dahat.

Das ist natürlich nur ein Grundgerüst, des Weiteren braucht man immer, gerade jetzt Corona, Desinfektionsmittel, sollte immer standardmäßig da sein, auch kleine Wunden zu versorgen. Eine Wundenheilsalbe macht sich immer ganz gut. Oder auch kleine Verbrennung, also alle Dinge, die auch im Haushalt passieren können. Wir kennen es selber, wie schnell passiert es einfach mal, man nimmt einen Deckel hoch, der war heiß, hat eine Brandblase, erste Versorgung ist natürlich das kalte Wasser. Aber was macht man danach?

Deswegen ist man immer gut bedient, wenn man auch eine Salbe hat, die gegen Brandwunden einfach auch hilft. Brand- und Wundgel, was einfach auch kühlt, und dann einfach auch die Wunden entsprechend abdeckt. Daneben ist es natürlich immer auch noch mal, wenn irgendwelche Entzündungsreaktionen aufgetreten sind, vielleicht nach einem Insektenstich, man hat gekratzt, hat sich infiziert und man braucht für die Erste Hilfe. Deswegen sind da auch meistens Salben oder Cremes, die vielleicht auch ein bestimmtes, einen starken entzündungshemmenden Wirkstoff haben, auch immer für die Grundversorgung, für die Erstversorgung immer ganz ratsam.

Mario D. Richardt: Im Prinzip können das auch die Hörerinnen und Hörer ordentlich mitschreiben, es sei denn, sie sind grad jetzt im Auto unterwegs.

Tobias Kühne-Döge: Richtig!

Mario D. Richardt: Einfach sonst zuhause nochmal anhören und dann mitschreiben.

Tobias Kühne-Döge: Richtig, genau! Wie sagt, es ist eine ganze Menge, man kann sich auch, es gibt Checklisten, einfach nochmal, wer sagt, Mensch, ich kann mir das gar nicht alles merken oder bin ich denn richtig bedient, es gibt auch direkt von offiziellen Stellen einfach noch mal Checklisten, wo man nochmal schauen kann, habe ich das richtige, habe ich an alles gedacht.

Weil viele denken bei einer Hausapotheke immer nur an Medikamente oder irgendwelche Lösungen zum Desinfizieren. Dem ist aber nicht so, sondern man braucht natürlich auch Verbandstoffe, das heißt, die Grundversorgung, ein Pflaster, eine Binde, eine Kompresse, elastische Sachen, wo man einfach auch bestimmt mal was stützen kann.

Dass man da einfach auch was dahat. Also nicht bloß immer die Medikamente an erster Stelle, sondern es kann auch mal sein, man verletzt sich irgendwo und hat vielleicht einen Splitter in der Wunde, demzufolge braucht man vielleicht auch mal eine kleine Pinzette, wo man irgendwas entfernen kann. Das kriegt man mit der Hand einfach nicht immer so gut gehändelt. Und das ist halt wirklich wichtig.

Ist eine Zeckenpinzette für die Hausapotheke sinnvoll?

Mario D. Richardt: Was hältst du von so einer Zeckenpinzette?

Tobias Kühne-Döge: Definitiv! Sollte man im Haus haben. Weil wie gesagt, die Zecken, es wird von Jahr zu Jahr mehr aufgrund der milden Winter und natürlich auch der heißen Sommer. Demzufolge eine Zeckenzange würde ich immer empfehlen. Da gibt’s verschiedene Varianten, Karten, ähnlich wie so eine Geldkarte, wo man da einfach einen Schlitz hat, wo man die Zecke entfernen kann. Es gibt direkt Zeckenzangen.

Also es gibt verschiedene Arten, die Zecke dann zu entfernen. Man sollte aber immer sowas zu Hause haben. Macht sich einfach besser. Ansonsten weiß man nicht so richtig, wie dreht man sie raus. Lässt man den Kopf drin oder tut vielleicht weh? Und so hat man ein adäquates Mittel oder Handwerkszeug, um die Zecke ordentlich zu entfernen.

Mario D. Richardt: Jetzt hast du schon die Pflaster angesprochen. Da ist man auch völlig überfordert, wenn man sich den Markt anguckt. Es gibt so richtig lange Fingerpflaster, kleine Pflaster, große Pflaster. Dann gibt es welche mit irgendwelchen Sachen drin und Zink oder so, ist das glaube ich.

Dann gibt es Duschpflaster, dann gibt es welche, die haben noch antibakterielle Sachen drin. Was gehört jetzt davon in die Hausapotheke?

Tobias Kühne-Döge: Es gibt immer so bestimmte Packungen von diversen namhaften Anbietern, die einfach so eine Box, so eine Heftpflaster-Box beispielsweise anbieten. Also für alles was dabei, rund, eckig, groß, klein oder zum Selberschneiden. Diese sind auch zum größten Teil doch schon wasserabweisend und haben auch luftdurchlässig, das heißt, für die gängigsten Wunden eigentlich auch geeignet.

So hat man erstmal ein Grundgerüst oder ein Grundsortiment, von dem man bedienen kann. Wenn es ohnehin tiefere Wunden sind, die vielleicht stark bluten oder die gar nicht aufhören zu bluten, je nachdem, ob vielleicht noch irgendwelche Erkrankungen bestehen oder irgendwelche Medikamente eingenommen werden, dann gehören diese Wunden sowieso in ärztliche Behandlung. Aber für die Erstversorgung ist man mit so einem Grundgerüst von so einem Set oder Pflasterbox eigentlich immer ganz gut bedient.

Welche Kopfschmerzmittel sollte ich zu mir nehmen?

Mario D. Richardt: Was hältst du jetzt von Kopfschmerzmitteln? Da scheiden sich ja die Geister. Die einen schwören auf Paracetamol, die anderen wieder auf Ibuprofen, dann gibt’s welche mit Aspirin. Überall sind natürlich auch verschiedene Wirkstoffe drin.

Tobias Kühne-Döge: Richtig!

Mario D. Richardt: Was ist jetzt aber das Ungefährlichste? Also bei Ibuprofen habe ich schon oft gehört, ah, das geht extrem auf den Magen, auf den Darm. Was ist das Ungefährlichste? Was muss man zuhause haben?

Tobias Kühne-Döge: Mit ungefährlich, man kann die Frage nicht komplett mit Ja oder Nein beantworten. Sondern es geht natürlich auch darum, gibt’s grundsätzlich eine Unverträglichkeit oder eine Allergie gegen einen dieser Wirkstoffe? Und da ist es wirklich gleich, ob es Ibuprofen, Paracetamol oder diese Acetylsalicylsäure ist, wie sie halt in Aspirin vorkommt.

Es gibt daneben noch andere Schmerzmittel, die auch frei zugänglich sind. Und da muss man wirklich einfach schauen, mit welchen Medikamenten hat man gute Erfahrungen, welche Medikamente darf ich auch einnehmen seitens des Arztes? Das heißt, bei bestimmten Medikamenten schließen sich halt einfach auch bestimmte Schmerzmittel beispielsweise aus, weil die miteinander Unverträglichkeitsreaktionen zeigen. Und da muss man einfach schauen, was da das Mittel der Wahl ist. Grundsätzlich, was sich für die Hausapotheke generell immer empfiehlt, auch für die Kinder beispielsweise, ist natürlich immer, da gibt’s hauptsächlich Ibuprofen und Paracetamol als Sachen, diese wirken sowohl schmerzhemmend, fiebersenkend und natürlich auch entzündungshemmend.

Und von diesen Medikamenten kann man dann auch für den Erwachsenen profitieren. Die meisten reagieren gut auf Paracetamol oder auch auf Ibuprofen. Acetylsalicylsäure, sprich, Aspirin nutzen auch viele. Hier muss man aber schauen, die häufigste Erkrankung oder Begleitmedikation ist halt andere Blutverdünner, die einfach dagegensprechen, dass man nicht Aspirin dauerhaft einnimmt.

Mario D. Richardt: Weil das noch mehr verdünnt wird?

Tobias Kühne-Döge: Richtig, genau! Weil dann einfach die Blutungsneigung einfach stark erhöht werden kann, und das sollte man natürlich vermeiden. Man muss natürlich, muss man auch noch mal ehrlicherweise dazusagen, hier macht natürlich immer die Dosis das Gift beziehungsweise ist die Dosis immer ausschlaggebend davon, wie sich dann die Wirkung zeigt.

Das heißt, wenn man jetzt mal Kopfschmerzen hat, und selbst, wenn man jetzt ein bestimmtes Medikament einnehmen würde, was vielleicht grundsätzlich dagegenspricht, man nimmt jetzt mal eine Tablette in einem gewissen Abstand, dann relativiert sich natürlich auch das Risiko oder die Gefahr, dass da was auftreten kann, was nicht gewünscht ist. Grundsätzlich sollte man aber immer ein Mittel haben, was man a) gut verträgt, b) was auch seitens des Arztes bekannt ist, dass er sagt, okay, das verträgt sich mit Ihrer vielleicht bestehenden Medikation.

Und generell auch ein Mittel, was in der Darreichungsform auch eingenommen wird, sprich, der eine nimmt lieber ein Zäpfchen, weil er generell sagt, ich bin magenunverträglich, da würde sich eher Paracetamol empfehlen. Der andere sagt, ich würde lieber einen Saft nehmen, da gibt’s halt Paracetamol, Ibuprofen als Darreichungsform. Der andere wiederum möchte nicht kauen oder möchte es nur kauen und kein Wasser nehmen. Der würde dann halt so direkt nehmen. Beispielsweise gibt’s da auch von Aspirin diverse Darreichungsformen.

Das nur, ohne da irgendwie eine Marke zu präferieren. Da gibt’s verschiedene Möglichkeiten, so dass für jeden auch immer was dabei ist, wie er es nimmt. Manche können zum Beispiel große Tabletten nicht schlucken, teilweise sind die nicht teilbar oder es sind Kapseln, die angeboten werden. Dann ist es natürlich für jemand, der generell so sagt, ah, ist mir zu groß, der wäre da mit einem Saft oder mit einem Zäpfchen vielleicht besser bedient. Also es ist für jeden was dabei. Man muss immer schauen, was ist denn auch für jeden das perfekt geeignetste Mittel?

Jetzt muss man natürlich nochmal sagen, ein Haushalt mit Kindern, das heißt, mindestens zwei Erwachsene, vielleicht ein und zwei Kinder, da muss natürlich jeder für sich schauen, bei Frauen, die nehmen vielleicht eher lieber das, der Mann nimmt vielleicht eher lieber das, Frauen häufiger und Männer vielleicht weniger. Da muss man einfach gucken, dass man da auch nicht sich da überladet mit Medikamenten und im Endeffekt verfallen sie und man hat sie nie angerührt. Muss ja auch nicht sein.

Welche Produkte gegen eine Erkältung sollte man Zuhause haben?

Mario D. Richardt: Wie ist denn das mit Hustenmitteln? Wenn wir jetzt die Hustenmittel betrachten, sollte man die auch vorrätig haben oder erst dann kaufen in der Apotheke, wenn es wirklich so weit ist? Das ist das Problem, es gibt Hustenstiller, es gibt Hustenlöser, bringen viele auch durcheinander.

Tobias Kühne-Döge: Richtig, genau! Generell ist es so, man kann die Erkältungssaison oder die Saison, wo einfach vermehrt mal grippale Infekte oder irgendwas auftritt, die ist über den Jahresverlauf relativ gleich. Sodass man sich einfach immer schon mit einem Grundsortiment gut eindecken kann. Demzufolge wären Nasensprays immer zu empfehlen. Für die Kleineren dann Nasentropfen in entsprechender Dosierung oder Konzentration.

Dann auch immer ein Schmerzmittel, generell immer, was auch wie gesagt bei Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen, wie sie häufig auch mit einer Erkältung oder mit einem Infekt einfach auftreten. Hustensaft, das ist natürlich so, es gibt natürlich auch mittlerweile Hustenpräparate oder generell schon immer Hustenpräparate, die, auch wenn das nicht so ganz klar ist, ob es jetzt ein festsitzender oder ein Reizhusten ist oder er schwankt über den Tagesverlauf, gibt’s auch Mittel pflanzlicher Natur, die dann beide Symptome adäquat behandeln.

Ist der Hustenreiz stärker ausgeprägt, meistens ist es nachts, bevor man ins Bett geht, dass man dann einfach auch einen Hustenreiz-Stiller hat. Aber das sind Medikamente, die kann man auch eigentlich immer im Grundsortiment dahaben, gerade für diese Beschwerden, sodass man im Falle, häufig kommen die Erkältungen meistens am Wochenende und dann steht man da, die Notdienst Apotheke ist nicht erreichbar oder man möchte nicht nochmal raus oder gerade in Zeiten von COVID-19 ist es natürlich immer schöner, wenn man dann zu Hause bleiben kann und hat dann einfach schon ein Grundsortiment da und kann sich einfach schon mal eindecken damit, dass die Symptome möglichst schnell gedämpft werden.

Was gehört sonst in die Hausapotheke?

Mario D. Richardt: Jetzt haben wir das Wichtigste genannt, was rein muss oder haben wir irgendwas vergessen?

Tobias Kühne-Döge: Wir haben auf jeden Fall vergessen, noch ein Fieberthermometer sollte immer da sein. Das ist ganz, ganz wichtig, weil ansonsten, gerade bei Kindern, die fühlen sich zwar warm an oder heiß an, man weiß aber nicht, haben sie einfach groß rumgetollt oder ist es tatsächlich eine erhöhte Temperatur, wo vielleicht auch die Gabe eines fiebersenkenden Mittels notwendig ist.

Was man noch machen sollte, ist auch immer eine Rettungsdecke wie man auch im Autoverbandskasten drin hat, sollte mit dabei sein einfach für die Erste Hilfe. Genauso wie ein Dreieckstuch, dass man mal einen verstauchten Arm oder irgendwas ruhigstellen kann, das ist ganz, ganz wichtig. Was zum Kühlen, also eine Kühlkompresse oder auch eine Wärmekompresse.

Eher nimmt man die kühlende Variante bei einer Prellung. Mal irgendwo gestoßen, eine Schwellung, Kind gestürzt, dass man da einfach schon mal kühlen kann. Oder auch nach einem Insektenstich ist so eine kühlende Kompresse immer sehr ratsam. Das sind auf alle Fälle wichtige, wichtige Sachen, die man dabeihaben sollte. Nichtsdestotrotz sollte man natürlich auch immer den notwendigen Vorrat an den Medikamenten im Haus haben, die man auch regelmäßig einnehmen muss. Das heißt, man dann nicht am Freitag die letzte Tablette und am Montag hat der Arzt erst wieder auf, da sollte man sich schon frühzeitig eindecken und einfach gegebenenfalls nochmal ein neues Rezept beim Arzt anfordern für die Medikamente.

Das ist ganz, ganz wichtig. Und neben den reinen Medikamenten oder auch Verbandstoffen ist es natürlich ratsam, auch sämtliche Notfallnummern immer nochmal aufzuschreiben oder nochmal zu hinterlegen. Weil man weiß es selbst, es passiert irgendein Unfall, man ist völlig außer sich, kann die Gedanken gar nicht sortieren und weiß jetzt nicht, wen muss ich wo anrufen, wer ist wie, was? Vielleicht hat das Kind irgendwas geschluckt? Wo ist die nächste Giftnotrufzentrale? Wen muss ich den anrufen? Das sollte man dann alles einfach parat haben, sodass wirklich im Falle eines Falls, man macht sich keine Sorgen, man öffnet das Schränkchen, alle nummern sind da, vom Hausarzt, und das ist dann wirklich nochmal eine Hilfestellung, um einfach auch diese Situationen wirklich gut meistern zu können.

Mario D. Richardt: Gibt es denn Medikamente, die auf keinen Fall in die Hausapotheke sollten?

Tobias Kühne-Döge: Es sollten natürlich keine Medikamente aufbewahrt werden, beispielsweise man hat mal ein Antibiotika bekommen für eine Behandlung und man hat jetzt irgendwie noch, musste vorzeitig abbrechen oder hat gedacht, okay, es ist besser und hat es eigentlich, was man nicht machen sollte, abgesetzt und bunkert sich diese Medikamente auf Vorrat, weil man denkt, okay, die nächste Entzündung kommt vielleicht wirklich, häufig bei Blasenentzündung vielleicht der Fall. Solche Medikamente generell sollten die aber aufgebraucht werden und dann sollte man auch das, was übrigbleibt, entsorgen.

Das heißt, Antibiotika, Penizillin, was wirklich auch nur vom Arzt im Akutfall verordnet werden sollte, sowas sollte man gar nicht erst in der Hausapotheke bunkern, um einfach nicht Gefahr zu laufen, im Zweifelsfall dann doch mal unberechtigterweise zuzugreifen und ein Mittel zu nehmen, was vielleicht eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre.

Das ist wichtig. Und ansonsten generell Medikamente, die einfach aufgrund der Lagerung, Kühlware beispielsweise, sprich, Insuline oder andere Sprays, vielleicht auch gegen Asthmabeschwerden, oder andere Medikamente oder Darreichungsformen, die im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen, die gehören natürlich nicht in die klassische Hausapotheke, sondern diese lagert man dann eher im Gemüsefach im Kühlschrank beziehungsweise gibt’s auch ganz, ganz selten mal Medikamente, die vielleicht auch mal in der Gefriertruhe, aber für den Hausanwender ist Gefriertruhe eigentlich nicht notwendig.

Sollte man Packungsbeilagen aus Platzgründen wegwerfen?

Mario D. Richardt: Was mich persönlich immer nervt bei Medikamenten, ist, wenn ich eine Packung aufmache, ist es immer die falsche Seite, ich erwische immer die Packungsbeilage, die sich davor geklemmt hat. Kann man denn, um Platz zu sparen, die Verpackungen und Beipackzettel wegwerfen?

Tobias Kühne-Döge: Würde ich nicht empfehlen, würde ich nicht empfehlen, weil häufig steht auf den Medikamenten nur ein Bruchteil von dem drauf, was tatsächlich auch wichtig wäre, um das Medikament eindeutig zu identifizieren. Demzufolge würde ich immer raten, dass man eine Packung, so wie sie ist mit samt Inhalt, sprich, Medikament selbst und Packungsbeilage, immer zusammen aufzubewahren.

Also ich würde es nie trennen und ich würde auch immer empfehlen, wenn man eine Packung aufgemacht hat, dass man einfach das Öffnungsdatum mit einem Edding oder irgendwas vermerkt. Da weiß man immer, alles klar, gerade bei Tropfen oder anderen Darreichungsformen, die haben halt nur eine bestimmte Haltbarkeit nach der Öffnungszeit oder nach der Öffnung, und demzufolge sollte man einfach immer wissen, okay, wann habe ich es denn aufgemacht? Gefühlt war es gestern, aber eigentlich, wenn man dann aufs Datum guckt, war sie eigentlich schon ein halbes Jahr drüber.

Und das macht dann einfach wenig Sinn. Deswegen immer das Medikament mit der Umverpackung, weil da auch wichtige Informationen draufstehen, zusammen mit dem Beipackzettel. Weil ansonsten, Medikamente, ich kenne es auch aus der Apotheke vor Ort, die Patienten kommen „Ja, ich hatte eine Tablette. Wie hieß es denn? Das weiß ich nicht, aber sie war weiß.“. Das ist natürlich die Nadel im Heuhaufen, die man dann sucht.

Deswegen muss man einfach gucken, immer das Medikament, weil wie gesagt, selbst bei drei, vier Medikamenten, die Dosierung, auch wenn die eindeutig ist oder wenn man es schon tausendmal gesagt hat, im Zweifelsfall hat man es dann vergessen und hätte keine Möglichkeit nochmal nachzulesen. Würde ich immer empfehlen.

Mario D. Richardt: Würdest du auch empfehlen, dass man auf die Verpackungen nochmal raufschreibt, wofür es gut ist? Weil manche Verpackungen ähneln sich sehr im Layout, da kann man sich schnell mal vergreifen, wenn es schnell gehen muss, dass man draufschreibt „Husten, Heiserkeit, Bauchschmerzen“.

Tobias Kühne-Döge: Richtig! Das kann man machen, um einfach schon mal, gerade wenn die Hausapotheke ein bisschen größer ausfällt, damit sofort der richtige Griff ist. Das kann man auf jeden Fall machen.

Demzufolge hat man auch immer, gerade bei Medikamenten, die sich auch namentlich ähneln, das eine ist vielleicht doch gegen den Reizhusten und das andere ist gegen den festsitzenden Husten, dass man da immer auch nochmal nachfragen kann, auch in der Apotheke anrufen kann oder mit seinem Arzt dann mal sprechen „Mensch, Herr Doktor, oder lieber Apotheke, für was war denn das gleich noch mal?“. Und da kann man sich es natürlich notieren.

Klar, ist auf jeden Fall eine Möglichkeit. Ansonsten, in der Packungsbeilage steht’s immer nochmal drin, aber eh man die dann gewälzt hat, wie gesagt, man hat sowieso immer die falsche Seite offen, geht mir genauso, deswegen ist es immer auf jeden Fall ratsam oder kann man machen.

Mario D. Richardt: Wie oft sollte ich denn die Apotheke überprüfen, ob noch alles okay ist und haltbar ist?

Tobias Kühne-Döge: Richtig! Ich würde mindestens einmal im Jahr wie so eine Art Frühjahrsputz machen. Wenn man auch da den Check macht, würde ich einfach mal alles rausholen, einfach gucken: Brauche ich es noch? Ist es überhaupt noch haltbar? Hatte ich es schon geöffnet? Muss ich was nachkaufen? Einfach auch eine Checkliste machen, okay, was ist denn verfallen oder was müsste ich denn bald nachkaufen? Ich würde es einmal im Jahr einfach machen so als Checkliste, alles nochmal durchgehen und gucken: Habe ich alles? Muss ich was ersetzen beziehungsweise muss noch was Neues rein? Oder vielleicht die Kinder aus dem Haus, ich brauche es gar nicht mehr. Das würde ich auf jeden Fall empfehlen.

Mario D. Richardt: Dann habe ich das Ganze aussortiert, habe vielleicht einen kleinen Berg angesammelt an Medikamenten und Pillchen. Was mache ich damit? Wo schmeiße ich es hin?

Tobias Kühne-Döge: Richtig! Die Medikamente, also man sagt, die Medikamente gehören ganz normal zum Zivilisationsmüll, das heißt, sie werden ganz normal über den Hausmüll, Restmüll entsorgt. Das heißt, bitte nicht anfangen, irgendwelche Tabletten auszudrücken und irgendwie mit Wasser verdünnen, versuchen, runter zu spülen oder gar in die Toilette oder mit Toilette zu entsorgen, bitte nicht. Einfach so wie es ist, alles über den Hausmüll entsorgen.

Mario D. Richardt: Tobias, es war mir ein Vergnügen.

Tobias Kühne-Döge: Gern, ebenso! Bis zum nächsten Mal!

Mario D. Richardt: Dann also bis zum nächsten Mal! Und Ihnen vielen Dank fürs Zuhören! Nächste Folge „kernig & gesund“ gibt es dann schon am nächsten Mittwoch auf kernig-und-gesund.de und überall dort, wo es gute Podcasts gibt. Tschüss!

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