Überall greifen Männer und Frauen wieder regelmäßig zur Grillzange und –schürze und bestücken ihren Grill mit leckerem Fleisch, Fisch oder Gemüse. Nicht selten hat das sommerliche Vergnügen aber unangenehme Folgen wie Sodbrennen, Magendrücken oder Völlegefühl. Lesen Sie diese Woche in unserem Blog Wissenswertes über gesundes Grillen und erfahren Sie, warum immer ein Sänger beim Grillabend dabei sein sollte.

Grillen gehört für die meisten Menschen im Sommer einfach dazu. Leckeres Fleisch, Bratwürste, Fisch oder Gemüsespieße: Es gibt grenzenlose Variationen, was alles auf den Grill kommt. Allerdings kann Grillen auch gesundheitsgefährdend sein. Sodbrennen, Magendrücken, Völlegefühl oder die Angst vor krebserregenden Stoffen können den Grillabend verderben. Mit ein paar Tipps und Hinweisen können Sie Ihren Grillabend aber ohne schlechtes Gewissen genießen.

Auf das richtige Fleisch kommt es an

Sodbrennen entsteht, wenn der saure Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt. Dies wird durch Fett, Scharfes und Alkohol so richtig angeheizt. Ein Schließmuskel dichtet das untere Ende der Speiseröhre ab und lässt Festes und Flüssiges nur in Richtung Magen durch. Durch ein üppiges Essen kann der Muskel leicht überfordert werden, was die Verschlusskraft schwächt.

Greifen Sie doch einfach zu einem Rumpsteak statt zu fettigem Schweinefleisch. Auch magere Fleischsorten wie Pute oder Hähnchen schmecken hervorragend vom Grill. Oder Sie probieren gegrillten Fisch und zaubern schmackhafte Gemüsespieße.

Gesunde Gewürze und Marinaden

Unterschätzen Sie außerdem nicht die Macht der Gewürze und Marinaden. Viele helfen der Verdauung und lindern so die typischen Grill-Symptome:

  • Basilikum: regt Appetit und Verdauung an

  • Kümmel: wirkt krampflösend im Magen-Darm-Trakt, lindert Völlegefühle und Blähungen

  • Majoran: macht fette Speisen leichter verdaulich, magenstärkend und krampflösend

  • Safran: fördert die Verdauung

  • Curcuma: Hauptbestandteil in Curry, beruhigt den Magen, lindert Reizmagenbeschwerden und Blähungen

Die richtigen Gewürze sind beim Grillen wichtigVerschiedene Wissenschaftler haben herausgefunden, dass mariniertes Fleisch weniger krebserregende Stoffe enthält als nicht mariniertes Fleisch. Eine Marinade aus Rosmarin und Thymian war dabei am effektivsten. Aber auch die Gewürzmischungen mit Oregano, Thymian, Knoblauch und Zwiebeln wiesen ähnlich gute Ergebnisse auf. Zusätzliches Fett zum Grillen von Fleisch wird nicht benötigt, Gemüsespieße können mit Öl beträufelt werden. Wichtig dabei ist, dass Sie ein Öl verwenden, welches hohe Temperaturen aushält (zum Beispiel Erdnuss- oder raffiniertes Olivenöl).

Bratwürste und scharfer Senf sind ein wahres Dream-Team! Senf beschleunigt die Verdauung. Da der Senf alkalisch ist, kann er den pH-Wert im Magen ein wenig anheben. Das hilft, um die Magensäure zu neutralisieren und Sodbrennen zu lindern.

Bevor Sie Ihr Grillgut genießen, essen Sie einen Teller Salat mit Paprika, Tomaten und Gurken. Der Tomatensaft enthält den roten Farbstoff Lycopin und die Paprika enthält Phenolsäure. Diese natürlichen Substanzen können die Umwandlung von Nitraten und Nitriten in krebserregende Nitrosamine verhindern. Das Enzym Erepsin in der Gurke verbessert und fördert die Eiweiß-Verdauung.

Wichtig zu wissen: Gepökeltes Fleisch wie Kasseler oder Wiener Würstchen gehören nicht auf den Grill! Die Pökelsalze können sich unter Hitzeeinwirkung zu krebserregenden Nitrosaminen umwandeln.

Übrigens: Gelegentliches Sodbrennen nach ausschweifenden Grillabenden oder Feiern kann durch rezeptfreie Arznei gelindert werden. Leiden Sie öfter als zweimal pro Woche an Sodbrennen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Chronisches Sodbrennen muss behandelt werden.

Darauf sollten Sie beim Grillen achten

Durch die Medien geistern immer wieder Horrormeldungen über die Krebsgefahr beim Grillen. Ganz von der Hand zu weisen sind diese Meldungen nicht. Beachten Sie aber einige Hinweise, können Sie die Gefahr beträchtlich eindämmen:

  • Kohlen ca. 30 bis 60 Minuten durchglühen lassen, denn vorher dünsten sie krebserregende Stoffe aus.

  • Kein Fett in die Glut tropfen lassen, Grillgut durch Alufolie oder Aluschalen abschirmen. Tropft Fett oder Fleischsaft in die Glut, entstehen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, welche als krebserregend eingestuft werden.

  • Nichts Angebranntes essen.

  • Nur Holzkohle oder Holzkohlebriketts verwenden. Andere Utensilien wie Altpapier oder bemaltes Holz können giftige Dämpfe freisetzen.

  • Alternativ können Sie auch auf Gasgrills oder elektrisch betriebene Grills zurückgreifen.

Hilft ein Kräuterschnaps zur Verdauung?

Ein Kräuterschnaps wird bei schwerem Essen gern zur Verdauungsförderung getrunkenGegen ein Gläschen Wein oder ein Bier zum Grillabend ist nichts einzuwenden. Achten Sie aber darauf, Ihren Durst mit alkoholfreien Getränken zu löschen. Ein Kräuterschnaps zur Verdauung ist dagegen nur bedingt zu empfehlen. Der Alkohol verlangsamt die Verdauung. Er geht sofort ins Blut und blockiert im Gehirn die Nerven, die für die Magenentleerung zuständig sind. Anregend für die Verdauung sind Kräuter wie Wermut oder Bitterklee. Besonders effektiv wirken sie in einer Tasse Kräutertee.

Verdauungsfördernd ist auch das Singen! Beim Singen atmet man tief in den Bauch hinein. So wirkt es wie eine innere Massage des Darms. Gleichzeitig nimmt der Körper mehr Sauerstoff auf, so dass die Durchblutung und der Verdauungsprozess angeregt werden. Probieren Sie es aus!