L-Arginin

Was ist Arginin?

Arginin oder auch L-Arginin zählt zu den semi-essentiellen Aminosäuren, die der Körper aus Vitaminen und anderen Aminosäuren bedingt herstellen kann. Der natürliche Ausgangsstoff für Stickstoffmonoxid ist somit für wichtige Funktionen und Prozesse im menschlichen Organismus zuständig. Denn Stickstoffmonoxid reguliert den Blutfluss, bekämpft schädliche Mikroorganismen und ist in die Zellkommunikation integriert. Das bedeutet: Arginin kann durch Gefäßerweiterungen erhöhten Blutdruck senken, als Bestandteil von Thrombozytenaggregationshemmern Blutgerinnseln vorbeugen und das Risiko von Schlaganfällen vermeiden. Es fördert zudem die Freisetzung von Insulin und verringert dessen Resistenz, was sich positiv auf Diabetes auswirkt. Studien konnten außerdem eine antioxidative Wirkung nachweisen.

Der Körper kann die Substanz, wie bereits erwähnt, zum Teil selbst produzieren, jedoch nicht in ausreichender Menge. Zwar kommt Arginin auch in Lebensmitteln (Erbsen, Ei, Lachs und Schweinefleisch) vor, doch eine Unterversorgung schließt das nicht zwingend aus. Daher sollte die Aminosäure bei erhöhtem Bedarf oder einem Mangel als Nahrungsergänzungsmittel (als Darreichungsform Kapsel, Pulver, Tablette und Konzentrat für Infektionslösungen erhältlich) zugeführt werden.

Wie wirkt Arginin?

Die semi-essentielle Aminosäure wirkt insgesamt positiv auf die Durchblutung und blutdrucksenkend sowie stoffwechsel- und kreislauffördernd. Sie regt außerdem die Produktion von Insulin an und verbessert die Insulinsensitivität der Zellen, beeinflusst Hormonhaushalt und die Immunabwehr des Körpers.

Welche Symptome ruft ein Mangel an Arginin hervor?

Ein Mangel der Aminosäure kann zu Beschwerden wie Schlafstörungen, verminderter Leistungsfähigkeit und Stimmungsschwankungen führen. Im weiteren Verlauf ist mit schwerwiegenden Symptomen zu rechnen, etwa einer verschlechterten Herzleistung (und als Folge Herzinfarkt und Schlaganfall), einer verminderten Wundheilung und einem geschwächten Immunsystem. Eine Durchblutungsstörung kann z. B. auch die Schaufensterkrankheit und Nierenprobleme auslösen.

Wie hoch ist der Tagesbedarf von Arginin?

Wie viel Arginin Ihr Körper benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, u. a. von Ihrem Alter und Körpergewicht, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und Ihrer Ernährung. Daher existiert auch keine spezielle Dosierungsempfehlung. Die Mindestmenge, die der menschliche Organismus für einen gesunden Stoffwechsel benötigt, liegt jedoch bei täglich 3.000 bis 6.000 mg.

Wann liegt ein erhöhter Bedarf von Arginin vor?

Einen höheren Bedarf als typischerweise üblich kann hervorgerufen werden bei Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, während einer Schwangerschaft, bei Stress, im Alter und in Wachstums- und körperlichen Belastungsphasen bzw. Sport. Auch Potenzprobleme und Durchblutungsstörungen konnten zumindest teilweise schon auf einen Arginin-Mangel zurückgeführt werden. Das bedeutet, dass sich L-Arginin zur unterstützenden Therapie eignet.

Wie hoch ist die Wirkzeit und die Wirkdauer?

Bei einer Einnahme von Arginin setzt eine Wirkung in der Regel nach 20 Minuten ein und hält drei Stunden an. Um einen dauerhaften Effekt über den Tag hinweg zu erzielen, können Sie Arginin über diesen verteilt zu sich nehmen.

Welches Arginin sollte ich bei Bluthochdruck oder Diabetes mellitus einnehmen?

Leiden Sie an Diabetes oder Bluthochdruck und haben somit ein erhöhtes Risiko eines Arginin-Mangels, können Sie mit der Einnahme von Supplementen vorbeugen. Bitte achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich bei dem Präparat um natürliches und nicht um synthetisches Arginin handelt. Natürliches Arginin hat eine höhere Bioverfügbarkeit, kann vom menschlichen Organismus daher besser aufgenommen werden. Es wird oft aus Erdnüssen gewonnen.

Achten Sie am besten auf den reinen Arginin-Gehalt des Nahrungsergänzungsmittels. Je höher, desto wirksamer das Produkt. Synthetisch hergestelltes Arginin verfügt in der Regel auch über einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung.

Kann mir ein Arginin-Präparat bei Potenz- bzw. Erektionsstörungen helfen?

L-Arginin hat sich bei der Behandlung erektiler Dysfunktionen bewährt, da Stickstoffmonoxid – dessen Vorstufe die Aminosäure ist – gefäßerweiternd wirkt. Dadurch gelangen Sauerstoff und andere Nährstoffe schneller zu den Organen, was auch die Erektionsfähigkeit des Penis positiv beeinflussen kann. Beachten Sie jedoch bitte, dass bei der Einnahme von Arginin keine sofortige Wirkung einsetzt. Vielmehr ist hier ein längerer Zeitraum, das können Tage oder auch Wochen sein, nötig. Das heißt, die Aminosäure wirkt anders als Potenzmittel wie Viagra, die einen direkten Effekt haben – gegebenenfalls jedoch auch Nebenwirkungen.

Welches Arginin-Präparat sollte ich bei Störungen der Potenz bestenfalls einnehmen?

Studien haben nachgewiesen, dass Männer mit Potenzproblemen nach drei Monaten der Einnahme eines Kombimittels aus Arginin und Pinienrindenextrakt eine normale Erektion hatten.

Welches L-Arginin-Produkt ist zu empfehlen?

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Kombination verschiedener Stoffe die Wirkung von Arginin generell verbessern kann. Citrullin etwa verstärkt den Effekt, wodurch mehr Stickstoffmonoxid gebildet werden kann. Auch eine Kombination mit Pinienrindenextrakt ist aufgrund des antioxidativen Effektes zu empfehlen. Vitamine aus der B-Gruppe (Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12) eignen sich ergänzend zur Arginin-Therapie. Sie senken die Konzentration von Homocystein im Blut, das die Bildung von Stickstoffmonoxid hemmt.

Kann die Einnahme von Arginin Nebenwirkungen hervorrufen?

Nebenwirkungen sind zwar selten, doch bei einer starken Empfindlichkeit und zu hoher Dosierung kann Arginin Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sowie Schlafstörungen hervorrufen.