Schönheitschirurgie – Wenn der eigene Körper nicht gefällt

Wenn man an Schönheitschirurgie denkt, hat man sofort Brustvergrößerung, aufgespritzte Lippen und Gesichtsstraffung im Sinn. Vor allem bei älteren Frauen des öffentlichen Lebens, aber auch bei immer jüngeren, die mit Fotos auf Instagram und Co. ihr Geld verdienen. Doch auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie geht es um weit mehr, als das, was die Reichen und Schönen der Welt zeigen. Auf was Sie bei der Auswahl einer guten Einrichtung achten müssen, was der Unterschied zur plastisch ästhetischen Chirurgie ist und wann OP’s viel oder weniger Sinn ergeben, erklärt Dr. Christian Mozet. Hören Sie rein.

Experte: Dr. Christian Mozet, HNO-Arzt

Dr. Christian Mozet

PD Dr. med. habil. Christian Mozet

HNO-Arzt

Angefangen als Assistenzarzt im Jahre 2002 stieg er bis zum leitenden Oberarzt im Jahre 2014 an der HNO Klinik Leipzig auf. Seit 2020 ist er nun in eigener Niederlassung in Leipzig zu finden. Doch Dr. Christian Mozets Werdegang hält noch mehr bereit.

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Transkript der Folge Schönheitschirurgie – Wenn der eigene Körper nicht gefällt

Heute geht es „kernig & gesund“ um ein Thema, bei dem man erstmal denkt, es geht um die 20-jährigen Influencerinnen, die auf Instagram, TikTok und den Trash-Formaten im Privatfernsehen ihre Silikonbrüste und Schlauchbootlippen zur Schau stellen. Aber da kann ich Sie beruhigen, ich gehe das Thema Schönheitschirurgie seriös und kritisch an und habe dazu ein Top-Experten an meiner Seite.

„kernig & gesund“, der Gesundheits-Podcast präsentiert von apodiscounter.de

Mario D. Richardt: Einen schönen guten Tag bei „kernig & gesund“, dem Gesundheits-Podcast. Ich bin Mario D. Richardt und heute ist er wieder bei mir zu Gast, Privatdozent Dr. Christian Mozet. Er ist Facharzt für HNO-Heilkunde und führt die Zusatzbezeichnung „Plastisch-ästhetische Operationen“. Er ist Experte auf dem Gebiet der operativen Ohr- und Nasenkorrekturen und hat unter anderem über Operationstechniken publiziert. Auf der Webseite nasenop.de und in vielen Internetartikeln kann man mehr über ihn und seine Arbeit erfahren, denn er gilt als einer der besten seines Fachs. Guten Tag, Dr. Mozet!

Christian Mozet: Schönen guten Tag!

Mario D. Richardt: Das klang jetzt fast schon wie so eine Laudatio. Wie viele Nasen und Ohren haben Sie denn schon operiert, Dr. Mozet?

Christian Mozet: Oh, Laudatio, das will ich erstmal zurückweisen, es gibt sehr, sehr viele gute Kollegen, Chirurgen auf dieser Welt, und man muss immer etwas demütig sein. Denn das ist ein extrem komplizierter Fachbereich, und wir alle, die in diesem Fachbereich tätig sind, kennen Höhen und Tiefen in unserer Arbeit. Aber Sie sprechen es schon an, die Erfahrung macht zum Schluss den Meister.

Und ich hatte Gott sei Dank das Glück, in den vielen, vielen, vielen Jahren, die ich in der Universitätsklinik arbeiten durfte und in meiner selbstständigen Zeit als Chefarzt in Baden-Württemberg viel operiert zu haben, und ich blicke auf Tausende von Operationen zurück, in denen ich viel Erfahrung gesammelt habe, und so hat sich im Laufe der Jahre dann quasi mein Schwerpunkt auch der plastisch-ästhetischen Chirurgie ein bisschen verschoben.

Das sind Dinge, die mir besonders Spaß machen, vor allen Dingen die Ohr- und Nasenkorrekturen, denn sie sind hochanspruchsvoll und jedes Mal wieder eine echte Herausforderung.

Mario D. Richardt: Führen Sie Buch über Ihre Operationen?

Christian Mozet: Ja, das tue ich. Ich habe einen nachweisbaren Operationskatalog und da habe ich um die 10.000 Operationen durchgeführt jeglicher Couleur im gesamten HNO-Gebiet und eine ganz, ganz, ganz, ganz große Zahl davon betrifft eben auch die Nasenoperationen.

Wobei wir hier auch von Nasenscheidewand-Korrekturen, Nasennebenhöhlen-Operationen und eben äußere Korrekturen sprechen, und das sind viele tausend, die ich da gesammelt habe.

Mario D. Richardt: Wenn ich Sie so ansehe, dann müssten Sie schon mit 14 angefangen haben, am OP-Tisch zu stehen.

Christian Mozet: Naja, ich bin nun auch schon nicht mehr der Jüngste, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte halt einfach das Glück, operativ sehr gut ausgebildet worden zu sein.

Ich habe, grob beschlagen, ich bin jetzt glaube ich in meinem 20. Jahr der chirurgischen Arbeit und habe viele, viele Jahre fast nichts anderes getan als operieren. Und das kommt mir jetzt natürlich auch zugute.

Wie wird man Schönheitschirurg?

 

Mario D. Richardt: Wie wird man denn Schönheitschirurg?

Christian Mozet: Das ist gut, dass Sie das fragen, weil das war mir auch eine Herzensangelegenheit nochmal zu betonen, dass wir den Begriff Schönheitschirurgie oder Schönheitschirurg gar nicht mögen, denn er ist nicht geschützt.

Und der Patient liest natürlich in der ganzen Republik irgendwas von Schönheitschirurgie, aber jeder Arzt in Deutschland, der einen Eingriff, den er seiner Meinung nach als kosmetischen Eingriff bezeichnet, anbietet, darf sich theoretisch als Schönheitschirurg bezeichnen. Und das ist natürlich ein bisschen schwierig.

Also die Fachgruppen oder die Fachgesellschaften haben aber andere Begrifflichkeiten definiert, nämlich die plastische Chirurgie oder die plastisch-ästhetische Chirurgie, die auch im Prinzip ein Qualitätsmerkmal sind.

Man müsste also vielmehr darauf achten, dass man nicht nach einem Schönheitschirurgen sucht, sondern eher nach einem plastischen oder plastisch-ästhetischen Chirurgen.

Welcher chirurgische Eingriff wird am häufigsten durchgeführt?

Mario D. Richardt: Es gibt dann also diesen QR-Code auf Papier, kann meine Oma den trotzdem nehmen, geht zur Apotheke und die Apotheke kümmert sich dann oder schickt‘s zu euch?

Mario D. Richardt: Welche Eingriffe werden denn in dieser plastisch-ästhetischen Chirurgie am häufigsten durchgeführt?

Christian Mozet: Prinzipiell ist der Markt oder die Nachfrage an plastisch-ästhetischen Eingriffen weltweit enorm hoch und auch vor allen Dingen enorm wachsend. Zu den häufigsten oder den meisten durchgeführten Eingriffen, das kann man sich vielleicht vorstellen, weltweit gehört quasi die Brustoperation, also die Brustimplantate, Operationen zur Brustvergrößerung.

Da reden wir von knapp 2 Millionen Eingriffen, die da weltweit jährlich durchgeführt werden. Das ist vor dem noch sehr beliebten Bereich der Fettabsaugung, Liposuction auch genannt, oder den Lid-Plastiken, wenn da Straffungsoperationen im Bereich der Augenlider durchgeführt werden, aber auch Bauchstraffungen und vor allen Dingen auch Nasenkorrekturen sind auf der Hitliste der häufigsten Operationen sehr, sehr beliebt.

Mario D. Richardt: Den einzigen Kontakt, den ich bisher zu Schönheitsoperation hatte, das ist tatsächlich durch das Fernsehen oder wenn man im Internet Fotos sieht.

Meistens sind das dann aber irgendwelche Damen, wo man nicht mal den Ansatz einer Mimik mehr erkennen kann, weil sie sich so viel in die Stirn haben spritzen lassen oder diese riesigen Schlauchbootlippen haben. Sind denn diese Menschen an schlechte Chirurgen geraten?

Christian Mozet: Ja, das will ich jetzt gar nicht mal sagen. Chirurgen bedienen häufig die Wünsche der Patienten und es gibt auch einfach Patienten mit absurden Wünschen. Wobei ich jetzt hier noch mal ganz klar differenzieren möchte, Sie haben vollkommen recht, dass die Botox, also Botulinumtoxin-Injektionen, Einspritzungen, zur Faltentherapie oder auch die Unterspritzungen mit Hyaluronsäure unter Falten oder auch im Bereich der Lippen zum Aufspritzen, das sind klassische schönheitschirurgische Eingriffe, sind aber keine Operationen.

Das sind Schönheitsbehandlungen, die am häufigsten durchgeführt werden. Wenn man nur die Operationen betrifft, dann ist es so, wie ich es gesagt habe, dass die Brustoperationen die häufigsten sind. Aber natürlich ist die Faltenbehandlung und das Aufspritzen, weil es eben nicht rein operativ, nicht in Vollnarkose erfolgen muss, noch deutlich häufiger.

Und ja, es wird, in Anführungszeichen, an jeder Ecke angeboten. „Botox to go“ habe ich schon gelesen in irgendwelchen Bahnhofsvierteln der Republik. Das ist schon bedenklich, man muss da immer sehr genau gucken: Wer macht es? Wo lasse ich es durchführen? Welche Hygienebedingungen sind da eingehalten?

Aber wie gesagt, selbst der Begriff Schönheitschirurgie ist nicht geschützt. Also ich muss schon vorher genau gucken.

Mario D. Richardt: Aber wie erkennt man denn einen guten Operateur?

Christian Mozet: Auch das ist eine schwierige Frage. Ein guter Operateur, am besten man hat eine Erfahrung gesammelt, man hat einen Tipp bekommen, jemand hat gut berichtet, persönliche Empfehlungen sind einfach sehr wichtig. Es sind viele Dinge. Man muss auf die Qualifikation des Operateurs achten, man sollte auf die Ausbildung achten.

Nochmal zur Wiederholung, plastische Chirurgie ist eine sehr fundierte Ausbildung, eine mindestens sechsjährige Ausbildung im chirurgischen Bereich. Da gehört auch die rekonstruktive Chirurgie dazu, die Verbrennungschirurgie, die Handchirurgie und so weiter. Oder es gibt auch, wie mich zum Beispiel, HNO-Ärzte oder auch Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, die eben nach ihrer eigentlichen Facharztausbildung noch eine Zusatzbezeichnung erwerben können.

Wenn sie einen gewissen Operationskatalog erfüllen mit einem Mindestmaß an Operationen und weitere Prüfungen ablegen können, dürfen Sie die Zusatzbezeichnung „Plastisch-ästhetische Operationen“ führen. Darauf sollte man achten. Man sollte auch richtig bewusst fragen, wieviel derjenige operiert hat in seinem Leben. Es ist einfach so, ich habe neulich wieder gelesen, dass zum Beispiel 80 % der Kliniken, die Nasenkorrekturen anbieten, weniger als 15 Operationen pro Jahr durchführen.

Dann kann man sich auch überlegen, dass vielleicht die Expertise und die Erfahrung wirklich begrenzt ist. Dann muss man auf Dinge achten, dass ein seriöses Beratungsgespräch angeboten wird, dass vielleicht auch Beispielbilder gezeigt werden können von bereits operierten Patienten. Die dürfen nicht auf der Homepage oder irgendwo im Web kursieren, das ist klar. Aber in einem persönlichen Beratungsgespräch darf man das mal zeigen, verpixelt.

Man sollte darauf achten, dass, wie gesagt, Mindestansprüche an Hygienestandards eingehalten werden, dass im professionellen Umfeld agiert wird oder operiert wird, dass eine Nachsorge gewährleistet ist, dass ein Komplikationsmanagement vorhanden ist, wenn irgendwelche Dinge passieren. Das sind alles Sachen, die muss der Patient im Vorfeld versuchen zu überprüfen. Es wird ihm nicht immer gelingen.

Mario D. Richardt: Ist es so, dass sich eher Frauen unters Messer legen? Also klar, bei Brustvergrößerungen ist es klar, aber allgemein kann man das prozentual differenzieren?

Christian Mozet: Ja, natürlich ist es so. Wenn man sich alleine die Hitliste der Operationen, die angeboten werden oder durchgeführt werden, anguckt, dann ist es einfach klar, dass Frauen viel, viel häufiger sich operieren lassen.

Wenn man mal zum Beispiel jetzt nach Deutschland guckt, wo im Jahre 2018 etwa 400.000 plastisch-ästhetische Operationen durchgeführt wurden, das waren 87 % Frauen davon. Aber man muss ganz ehrlich sagen, die Männer holen extrem auf.

Auch die Männer möchten heute dem Schönheitsideal sehr nahekommen. Und die Zahl an plastisch-ästhetischen Eingriffen, die wir an Männern durchführen, auch selbst wir HNO-Ärzte, die steigt auch gefühlt jährlich deutlich an.

Mario D. Richardt: Welche Eingriffe lassen denn Männer vornehmen?

Christian Mozet: Bei Männern ist es ganz häufig so, dass sie, wie vorhin schon erwähnt, gerne auch mal ihre Falten wegtherapieren lassen. Da sind wir jetzt wieder bei den nichtoperativen Eingriffen.

Aber die Faltenbehandlung mittels Botulinumtoxin oder Botox, wie es so schön heißt im Allgemeinen, oder durch Hyaluronsäure-Einspritzung, das ist auch bei den Männern absolut führend, das sind Top-Eingriffe. Aber auch Männer lassen sich gerne mal eine Lid-Plastik durchführen oder sie lassen sich gerne mal Fett absaugen. Vielleicht auch auf Wunsch der jungen Freundin, das weiß ich nicht.

Aber was Männer auch gerne mal machen lassen, sind solche Dinge wie Bruststraffungen. Männer haben häufig so ein bisschen Probleme mit hängendem schlaffem Gewebe im Brustbereich. Das soll, glaube ich, da bin ich jetzt nicht ganz sattelfest, aber auch mit diesen hormonartigen Substanzen im Bier zusammenhängen, dass sich so eine Art Brust bei Männern entwickeln kann.

Man spricht auch von Gynäkomastie im Fachbegriff. Und das ist doch für viele sehr störend und da haben viele auch den Wunsch, sich diesbezüglich dann operativ verschönern zu lassen.

Mario D. Richardt: Was würden Sie mir denn alles raten?

Christian Mozet: Oh, Herr Richardt, also Sie sehen so gut aus, dass ich jetzt sagen würde: Da ist jetzt nichts nötig.

Mario D. Richardt: Mir würde eigentlich viel einfallen, aber irgendwie habe ich noch nicht den Antrieb dazu.

Wie ist denn die Situation in Deutschland? Werden hier besonders viele kosmetische Operationen durchgeführt?

Christian Mozet: Im Vergleich mit vielen anderen Ländern dieser Welt ist das bei uns noch sehr moderat. Also bei uns, ich will nicht sagen, dass die Schönheitschirurgie noch eine Entwicklungschirurgie ist, ist aber schon so, dass wir weltweit nicht an erster Stelle stehen.

Da sind Brasilien, USA, Mexiko viel, viel, viel weiter als wir. Also allein in diesen drei Ländern werden zusammen ein Drittel aller Schönheitsoperationen, die jährlich in der ganzen Welt durchgeführt werden, allein dort durchgeführt.

Deutschland rangiert so auf Position fünf, wenn man sich jetzt mal diese Statistiken genauer anguckt.

Wieso ist die Nachfrage nach Schönheitsoperationen so hoch?

Mario D. Richardt: Warum ist denn die Nachfrage so groß? Sind die Menschen so unzufrieden mit sich und dem Körper?

Christian Mozet: Das ist wirklich eine interessante Frage und die ist vielleicht sogar eher von Philosophen oder Psychologen zu klären. Ich beobachte das auch, die Nachfrage an verbessernden Schönheitsoperationen ist wirklich sehr groß und auch bei uns enorm steigend.

Das hat, meiner Meinung nach, verschiedenste Gründe: a) ist natürlich technisch sehr, sehr viel möglich und heutzutage vielleicht auch, sag ich mal, mit deutlich weniger Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens verbunden. Noninvasive Methoden, Einspritzung und sowas gehen schnell, tun nicht besonders weh. b) der Patient strebt heutzutage nach Perfektion, er möchte, jeder möchte den perfekten Körper, den perfekten Look, die perfekten Haare, das perfekte Gesicht haben.

Wir werden natürlich, glaube ich, auch in unserem multimedialen Zeitalter arg beeinflusst durch die Werbung, durch das Internet. Wir sind umgeben von perfekten Körpern, perfekten Gesichtern, und wir streben danach. Es ist vielleicht auch eine Entwicklung, die ein bisschen gefährlich ist, weil ich muss immer darauf hinweisen, perfekt gibt es nie, perfekt gibt es in der Natur nicht, perfekt gibt es auch nach einem chirurgischen Eingriff nicht.

Und das, was gerade die jungen Menschen auf den Modelzeitschriften sehen, das sind in der Regel auch nur alles nachbearbeitete Fotos, die so auch nicht existieren. Man muss da sehr genau differenzieren. Aber ich sehe jetzt auch gerade als HNO-Arzt natürlich auch sehr viele Fälle, wo ich sagen muss: Dieses Makel, was der Patient mit sich trägt, ist entstellend.

Ich habe da ein großes Verständnis dafür, dass er sich vollkommen unwohlfühlt, zum Beispiel mit einer riesigen Nase im Gesicht, die krumm und schief ist und einen Riesen-Höcker hat. Das kann ich verstehen und wir können mit der Schönheitschirurgie einfach auch viel Gutes tun.

Mario D. Richardt: Aber oftmals gibt es eben wirklich Menschen, wo ich mir sage: Warum in Gottes Namen hat diese junge Frau mit 20 Jahren das machen lassen?

Christian Mozet: Die Fragen muss man sich stellen und die muss man sich als Chirurg auch sehr kritisch stellen. Man muss die Gründe, die hinter einem Operationswunsch stehen, wirklich sehr genau beleuchten.

Denn es ist einfach mal so, dass man durch eine Operation eine vielleicht psychische Erkrankung, die vielleicht sogar dahinterstecken kann oder massiv mangelndes Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen oder sogar eine Depression, dass man das natürlich nicht operativ lösen kann. Es gibt sogar Menschen, die leiden unter dem sogenannten DysmorphophobieSyndrom.

Das ist wirklich was Gefährliches, denn diese Menschen werden nie zufrieden sein, egal wie sie aussehen. Weil sie gucken in den Spiegel und sehen Probleme, die objektiv nicht existieren. Die sehen nur sie, aber kein anderer. Dysmorphophobie heißt quasi übersetzt die Angst vor Entstellung. Wir haben auch Probleme mit solchen Patienten, die uns dann einreden, dass irgendwelche Operationsergebnisse katastrophal sind, die aber objektiv wirklich auch gut sind.

Man muss zu seinen Fehlern stehen, man muss Probleme, die durch Operationen aufgetreten sind, offen ansprechen, aber wir können nicht jedem Patienten helfen und die dürfen wir am besten schon gar nicht operieren.

Sind Schönheitsoperationen gefährlich?

Mario D. Richardt: Und Herr Dr. Mozet, ist der Trend zu Schönheitsoperationen eigentlich gefährlich?

Christian Mozet: Der Trend zu Schönheitsoperationen ist da und die Zahl an Schönheitsoperationen, die jedes Jahr durchgeführt werden, die wächst und wächst und wächst. Das ist mal Fakt. Und wie ich gerade erklärt habe, wir können viel erreichen, wir können viel verbessern und wir können Makel beseitigen, die in vielen Fällen für die Patienten dann auch von großem Vorteil sind.

Ich habe viele Patienten, Gott sei Dank habe ich viele Patienten, die einfach sagen, ich bin mit meiner neuen Situation, mit meinem Look, mit meiner neuen Nase einfach superzufrieden. Das hat mein Leben verändert. Ich bin Ihnen sehr dankbar.

Aber nicht nur: Ich habe auch natürlich Patienten, die in ihrer Gesamtsituation nie zufriedener werden, selbst mit einer objektiv schöneren Nase oder Ohrstellung. Da müssen wir schon genau gucken. Wir müssen genau gucken, wen wir operieren, das hatte ich bereits erwähnt. Und krankhaft oder gefährlich wird es dann, wenn man natürlich Dingen hinterhereilt oder eifert, die man nie erreichen kann.

Wenn man seine Persönlichkeit aufgibt, um auszusehen wie Barbie oder Ken, und da gibt’s auch im Fernsehen überall Beispiele von Menschen, die sich haben umoperieren lassen 20-, 30-, 40-fach, um irgendein Ideal zu erreichen. Das erreicht für mich krankhafte Züge.

Mario D. Richardt: Geht es dann immer nur um ästhetische Verbesserung oder auch um Funktionen?

Christian Mozet: Die plastische Chirurgie oder die plastisch-ästhetische Chirurgie verbessert ganz häufig nur die Ästhetik. Aber, und da muss ich jetzt zum Beispiel mal die Nasenkorrektur als Speerspitze herausnehmen, in manchen Fällen eben eine Kombination ästhetische Verbesserung und Funktionsverbesserung.

Und das macht es so besonders schwierig und auch so anspruchsvoll und auch so interessant. Die Nase zum Beispiel ist als Organ mitten im Gesicht vollkommen offensichtlich und jegliche Formveränderung an der Nase wird natürlich jedem sofort ins Auge stechen. Da kann man Hervorragendes tun, aber man kann auch Menschen in tiefe Verzweiflung stürzen, wenn man etwas schlecht gemacht hat.

Aber die Nase hat eben auch eine ganz, ganz, ganz wichtige Funktion: Man muss durch die Nase problemlos atmen können, man möchte riechen können, die muss funktionieren. Sie ist anatomisch gesehen so unglaublich schwierig anzugehen, so dass das eigentlich das Top-Beispiel dafür ist, das plastisch-ästhetische Chirurgie häufig funktionsverbessernd wirken kann und ästhetisch verbessernd.

Mario D. Richardt: Was machen Sie an der Nase am häufigsten? Was ist der häufigste Eingriff?

Christian Mozet: Die häufigsten Eingriffe an der Nase sind eigentlich wirklich Beseitigungen von Funktionsdefiziten. Zum Beispiel durch eine schiefe Nasenscheidewand bekomme ich dort einfach schlecht Luft durch die Nase, möglicherweise schnarche ich.

Wir können das mit einem relativ unkomplizierten Eingriff in einer kurzen Narkose beheben, Nasenscheidewand wieder geradestellen, vielleicht die Schwellkörper in der Nase etwas verkleinern, so dass der Patient wieder ungestört Luft bekommt.

In manchen Fällen hat er auch noch chronische Entzündungen in den Nebenhöhlen. Das sind so die Top-Eingriffe, die man aus rein funktioneller Sicht an der Nase durchführt.

Mario D. Richardt: Hatten Sie schon mal einen Boxer unterm Messer?

Christian Mozet: Ja, nicht nur einmal. Gerade die Boxer haben natürlich ganz große Probleme dann a) mit der Atmung und b) mit der Ästhetik. Da gab’s eben häufig mal die gerade direkt auf die Nase und das nimmt die Nase irgendwann krumm im wahrsten Sinne des Wortes.

Das sind besonders anspruchsvolle Operationen, weil solche Nasen dann auch wieder funktionell und ästhetisch aufzubauen, ist eine große Herausforderung und sollte definitiv erst nach der Karriere angegangen werden.

Mario D. Richardt: Aber es kommen auch Kinder zu Ihnen, die Probleme haben zum Beispiel mit Segelohren.

Christian Mozet: Ja, das ist richtig. Das liegt mir sehr am Herzen, ich habe früher auch in meiner Zeit in der Universitätsklinik viel Ohranlege-Plastiken im Prinzip operiert. Ich habe da viel Erfahrung gesammelt, habe auch über die Operationstechniken diesbezüglich auch publiziert.

Und man tut Gutes. Ich bin auch derjenige, der den Eltern manchmal Mut macht und sagt: Die Kinder können es noch nicht so äußern, aber sie können zukünftige Hänseleien in der Schule und vielleicht neudeutsch Mobbing vermeiden, wenn sie vielleicht diese doch sehr offensichtlichen Ohrfehlstellungen korrigieren lassen.

Ich bin da wirklich derjenige, der da wirklich sagt: Ja, das halte ich für sinnvoll.

Mario D. Richardt: Können Sie denn jedes Ohr, jede Nase irgendwie retten? Ich denke da jetzt zum Beispiel an Unfälle, wodurch es dann Nasenschäden gibt oder Ohrschäden oder wenn zum Beispiel ein Hund zugebissen hat.

Christian Mozet: Nein, wir können nicht alles retten. Es gibt Situationen, die kann man nicht zufriedenstellend ästhetisch wiederherstellen. Wobei immer die Frage ist: Was ist zufriedenstellend?

Also Verletzungen können so weitreichend sein, dass es nahe zur Amputation dieser Organe, Ohr oder Nase, gekommen ist, sei es durch Verletzungen, Unfälle, Tumoroperationen et cetera.

Und in manchen Fällen ist es technisch nicht mehr möglich ein schönes Ergebnis zu erreichen. Aber gerade im Bereich von Nase und Ohr sind natürlich in diesen extremen Ausnahmefällen auch epithetische Versorgungen denkbar.

Bezahlen Krankenkassen kosmetische Eingriffe?

Mario D. Richardt: Welche Eingriffe zahlt denn die Krankenkasse? Sie haben vorhin schon angedeutet, die Krankenkasse zahlt‘s nicht, wahrscheinlich dann, wenn es um Schönheit geht. Aber wenn es jetzt um die schiefe Nasenscheidewand geht zum Beispiel, zahlt das die Kasse?

Christian Mozet: Die Krankenkasse ist nicht dafür da, kosmetische Operation zu bezahlen, aber natürlich Funktionseinschränkungen oder Operationen, die Funktionseinschränkungen adressieren, dann auch zu bezahlen, wenn es zu einem echten medizinischen Problem für den Patienten gekommen ist.

Das heißt, bei der Nase ist es eigentlich zweifelsfrei so, dass der Bereich von Nasenatmungs-Behinderungen bei Nasenscheidewand-Verbiegungen, Nasenmuschel-Vergrößerung oder auch bei chronischen Entzündungen im Bereich der Nebenhöhle, wenn da Operationen zur Funktionsverbesserung notwendig sind, die werden natürlich von der Krankenkasse übernommen.

Wohingegen die Formveränderungen der äußeren Nase ästhetischer Art in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt werden.

Sind Schönheitsoperationen gefährlich?

Mario D. Richardt: Sind Schönheitsoperationen gefährlich?

Christian Mozet: Ja, das muss man schon sagen, sie bergen gewisse Risiken. Jede Operation hat Risiken und jeder Chirurg, egal ob er die kleine Zehe operiert oder die Rhinoplastik durchführt, wird den Patienten über gängige Operationsrisiken aufklären.

Dinge wie Einblutungen, Schwellungen, Schmerzen, Infektionen, aber auch Embolien, Thrombosen, Zwischenfälle im Rahmen von Narkosen, die sind natürlich nie hundertprozentig auszuschließen. Und im Bereich der plastischen-ästhetischen Medizin oder Chirurgie kommt natürlich eine wesentliche Komplikation dazu, die für mich ganz entscheidend ist, die Unzufriedenheit mit dem Ergebnis oder sogar das Funktionsdefizit, was daraus resultieren kann.

Mario D. Richardt: Jetzt sind Sie spezialisiert auf Nasenkorrekturen. Wie kompliziert ist denn so eine Nasenoperation?

Christian Mozet: Ich hatte jetzt das Glück in meinem Fachgebiet der HNO, und das ist ein sehr umfangreiches chirurgisches Feld von Mandel- über Polypenentfernung über Schädelbasischirurgie, Tumorchirurgie bis zum Cochlea-Implantat alles selber operieren zu dürfen.

Da habe ich viel Erfahrung gesammelt und ich bin in den letzten Jahren an der plastisch-ästhetischen Nasenchirurgie hängengeblieben, weil es für mich mit das interessanteste chirurgische Feld ist. Es ist hochkompliziert, weil es wie kein anderes Organ plastisch-ästhetische Ansprüche und funktionelle Ansprüche quasi vereint und es hochindividuell ist.

Es ist eine Operation, die für jeden Patienten komplett anders ist. Sie können keinerlei Operationstechniken von dem einen auf den anderen übertragen, sie müssen sehr genau schauen, was steht dem einen oder was steht dem anderen nicht.

Sie müssen genau wissen, mit welchen Techniken Sie welchen Effekt erzielen. Und das macht das individuell so extrem anspruchsvoll und deswegen auch so reizvoll.

Mario D. Richardt: Vielen Dank, Dr. Mozet! Das war sehr spannend und aufschlussreich. Wir sind ein bisschen länger geworden als gewohnt, aber das hat das Thema einfach hergegeben. Ich fand‘s sehr interessant. Vielen Dank dafür!

Christian Mozet: Ich danke auch!

Mario D. Richardt: Und Ihnen vielen Dank fürs Einschalten. Die nächste Folge „kernig & gesund“ gibt es am kommenden Mittwoch bei allen guten Podcast-Anbietern und zum Beispiel auch bei Alexa.

Einfach nur sagen „Alexa, spiel den Podcast kernig und gesund“ und dann läuft das Ganze schon bei Ihnen auf dem Amazon Echo ab. Machen Sie es gut! Bis zum nächsten Mal! Tschüss!

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