Hausstaub, Tierhaare & Co. – Wo die Allergien lauern

Es gibt Allergien, die treten jedes Jahr wieder um dieselbe Zeit auf. Und es gibt welche, die ganzjährig vorhanden sind, wie bpsw. Hausstaub- und Tierhaarallergie. Was zu beachten ist um die Allergien in den Griff zu bekommen und wie sie am besten auf eine allergische Reaktion von Insektenstichen und Nahrungsmitteln reagieren. Hören Sie rein.

Expertin: Dr. Gritt Piel, HNO-Ärztin

dr. gritt piel

Dr. Gritt Piel

HNO-Ärztin

Seit 2008 trägt sie den Titel „Allergologe“ und ist heute in der HNO Gemeinschaftspraxis am Johannisplatz in Leipzig zu finden. Lesen Sie hier alles zu Dr. Piels Werdegang.

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Transkript der Folge Hausstaub, Tierhaare & Co. – Wo die Allergien lauern

Im Unterschied zu einigen Pollenallergien haben Hausstaub– oder TierhaarAllergiker ganzjährig mit Problemen zu kämpfen, die bei tränenden Augen, trockenen Husten und triefender Nase anfangen und bei heftigen Niesanfällen noch lange nicht vorbei sind. Sie müssen einiges beachten, damit Sie die Allergie einigermaßen in den Griff bekommen. Und ein weiteres Thema heute sind allergische Reaktionen auf Insektenstiche.

„kernig & gesund“, der Gesundheits-Podcast präsentiert von apodiscounter.de

Mario D. Richardt: Einen schönen guten Tag zu einer brandneuen Ausgabe „kernig & gesund“! Ich bin Mario D. Richardt und behandle jede Woche mit Fachärzten ein Gesundheitsthema.

Meine heutige Expertin ist Dr. Gritt Piel, sie hat im Jahr 2000 promoviert und wurde danach Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und hat seit 13 Jahren die Spezialisierung auf die Allergologie. Guten Tag, Frau Dr. Piel!

Gritt Piel: Guten Tag, Herr Richardt!

Mario D. Richardt: Wir hatten schon mal das Thema Heuschnupfen, da haben Sie mich schon und meine Hörer sehr gut aufgeklärt, wie das Ganze funktioniert mit dem Heuschnupfen, was sind die Ursachen, was kann man am besten dagegen tun.

Heute konzentrieren wir uns auf die anderen Allergien, die es da noch so gibt, zum Beispiel die Hausstauballergie. Wie viele Menschen leiden denn an einer Hausstauballergie?

Gritt Piel: In Deutschland geht man davon aus, dass circa 14 % der Erwachsenen von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen sind.

Man muss das nämlich ein bisschen konkretisieren. Es ist keinesfalls der Hausstaub, der uns allergisch macht, sondern die Milben.

Mario D. Richardt: Das heißt, in jedem Bett tummeln sich Millionen oder sogar Milliarden Tierchen?

Gritt Piel: Herr Richardt, wir müssen davon ausgehen, in unserem Bett leben mehrere Millionen Milben.

Mario D. Richardt: Und die krabbeln dann nachts in die Nase oder wie muss man sich das vorstellen?

Gritt Piel: Man ist allergisch auf den Milbenkot. Das heißt also, die Milben wohnen eigentlich sehr gerne mit uns zusammen, die fühlen sich wohl, die essen unsere Hautschüppchen und leben deshalb gerne in Betten.

Und der Mensch reagiert dann auf die Ausscheidung der Milbe, also auf den Milbenkot – das heißt, Proteine, die in diesem vorhanden sind – und bildet dann genau wie schon beim Heuschnupfen besprochen eine Allergie vom Soforttyp aus.

Das heißt, der Patient bildet dann auch Nasejucken, Augenlaufen, Fließschnupfen bis hin auch zum Husten aus.

Mario D. Richardt: Das ist auch maximal ekelhaft. Ich dachte jetzt schon, da leben Millionen Hausstaubmilben. Da geht das Kopfkino an.

Wenn Sie jetzt sagen, es kommt auch noch vom Kot dieser Viecher, die in meinem Bett kacken, um es ganz salopp auszudrücken, das ist ja furchtbar, ein furchtbarer Gedanke.

Gritt Piel: Es ist ein unangenehmer Gedanke, da stimme ich Ihnen zu. Deshalb glaube ich, ist es wirklich günstig, auch die Matratzen regelmäßig mal auszutauschen.

Auch als Nichtallergiker kann ich mir vorstellen, dass mit der Zeit dann zu viel Tierchen in diesen Matratzen wohnen. Also man sollte es immer mal austauschen.

Wie bekommt man eine Hausstauballergie mit?

Mario D. Richardt: Wie bekomme ich das mit, dass ich eine Hausstauballergie habe, wenn ich regelmäßig niesen muss?

Gritt Piel: Die Patienten kommen meistens zu uns und berichten darüber, dass sie nächtliche Nasenatmungsbehinderungen haben oder auch eben Augenjucken oder auch Nasejucken, besonders in der Nacht und am Morgen.

Das ist so eine ganz typische Geschichte. Und dazukommt es, die meisten Patienten besuchen uns im Herbst, das heißt also, mit Beginn der Heizperiode setzt plötzlich ein jedes Jahr auftauchender Schnupfen ein und irgendwann fällt es den Patienten doch auf, dass da doch ein bisschen Methode dahinterstecken könnte. Und das ist dann der Zeitpunkt, wo wir anfangen, detektivisch zu untersuchen, woran kann denn das liegen?

Und man geht davon aus, dass die Milben mit Beginn der Heizperiode und jetzt wird es wieder ein bisschen eklig, zu Abermillionen absterben und daraufhin sehr viel Allergen freigesetzt wird und deswegen die Symptome besonders so in den frühen Herbst-Winter-Monaten am stärksten sind.

Mario D. Richardt: Das heißt, dann ist quasi mein Bett nicht nur das Klo dieser Tierchen, sondern auch noch der Friedhof.

Gritt Piel: Auch der Friedhof.

Mario D. Richardt: Katastrophal!

Gritt Piel: Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass diese Milben natürlich sehr gerne in der Matratze leben, aber auch in allen anderen Textilien, die wir zu Hause haben, das heißt, in jedem Kissen, in jedem Kuscheltier.

Und deswegen ist es so wichtig, dass wir versuchen, auch dieses Allergen, vor allem als Allergiker, zu meiden. Und dafür gibt es sehr gute Methoden. Das heißt also, die Krankenkassen bezahlen so einen Überzug für die Matratze und auch für die Kissen und für die Betten und dann kann man schon sich davor schützen. Zum einen gelangen unsere Hautschüppchen nicht mehr zu den Milben und die können sich davon nicht mehr so gut ernähren.

Und zum Zweiten kann das Allergen nicht mehr so gut zu uns dringen. Und das ist schon ein großer Vorteil.

Wie lassen sich Milben im Bett vermeiden?

Mario D. Richardt: Kann man auch die Matratze einfach besprühen mit irgendwelchen Sachen, die die Milben nicht mögen?

Gritt Piel: Das kann man machen, aber Sie sehen, das wird keinen großen Erfolg haben, da diese Millionen Milben wahrscheinlich nicht von ein bisschen Spray abzuwehren sind. Also die richtige Methode ist schon dieser Überwurf, diese Matratze einzupacken.

Und man kann sich Allergiker-freundliche Kopfkissen zulegen, die kann man nämlich bei über 60 Grad waschen, sollten möglichst keine natürlichen Federn drin sein, weil natürlich, Milben lieben was zu essen und die essen auch gerne an diesen Federn herum. Das heißt, man sollte so ein Mikrofaserkopfkissen verwenden, was man auch immer mal waschen kann.

Bei den Kuscheltieren wird es schon ein bisschen dramatischer, die kann man nicht so häufig waschen, das gibt dann Tränen zuhause. Die kann man aber mal für 72 Stunden ins Tiefkühlfach legen, dann sind viele Milben auch dahin. Und was man auch machen kann, man kann das in den Trockner tun, und zwar kann man das auch kalt trocknen.

Milben lieben Feuchtigkeit. Und wenn man also Feuchtigkeit aus diesem Kissen oder auch aus den Kuscheltieren bringt, sind die gar nicht mehr so beliebt.

Mario D. Richardt: Geht es im Prinzip auch um den Staub, der sich manchmal auf den Möbeln niederlegt? Wenn man jetzt Staub wischt oder mit dem Staubwedel da langgeht, dann wird auch der Staub aufgewirbelt.

Gritt Piel: Darin können sich auch Milben befinden, aber der Hauptteil lebt schon in diesen Textilien. Weil in diesem Staub, der so auf dem Tisch liegt, sind nicht so viele unserer Schuppen drin.

Mario D. Richardt: Deswegen eben also keine Hausstauballergie, sondern die Hausstaubmilbenallergie.

Gritt Piel: Genau! Und diese Milben sind kleine Spinnentiere, die haben acht Beinchen und die können bis zu 0,5 Millimeter groß werden.

Man könnte sie also schon unter dem einfachen Mikroskop sich anschauen.

Mario D. Richardt: Was kann man denn noch machen, außer dass man regelmäßig die Betten abzieht und vielleicht bestimmte Bezüge benutzt?

Gritt Piel: Die zweite Möglichkeit besteht darin auch wie beim Heuschnupfen antiallergische Medikamente zu benutzen. Die sind auch schon rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Es handelt sich um Nasenspray, Augentropfen und auch um Antihistaminika, also um Tabletten, die verhindern, dass das Histamin ausgeschüttet wird. Die dritte Möglichkeit besteht in einer spezifischen Immuntherapie.

Das heißt, man führt dem Patienten über einen längeren Zeitraum, drei Jahre, wieder regelmäßig Allergen, also Milbenallergen zu, bis das Immunsystem sich daran gewöhnt hat und damit dann auch wieder eine Beschwerdefreiheit für zehn bis 12 Jahre erreicht wird.

Mario D. Richardt: Das Ganze ist dann analog die Behandlung wie beim Heuschnupfen?

Gritt Piel: Genau! Es ist im Prinzip die gleiche Erkrankung, nur dass sie durch ein anderes Allergen, diesmal die Hausstaubmilbe hervorgerufen wird.

Welche Tierhaarallergien gibt es?

Mario D. Richardt: Wir haben also schon mal über Heuschnupfen gesprochen. Dann gehen wir jetzt mal von den kleinen Tierchen zu den größeren.

Welche Tierhaarallergien gibt es denn?

Gritt Piel: Im Prinzip gibt es Allergien auf alle Tiere. Das heißt, es sind nicht nur Tiere, die Fell besitzen, es können auch Vögel sein, es können auch Reptilien sein, aber der weitaus größte Anteil der Tierallergien sind Allergien auf Tiere mit Fell.

Insbesondere auf Katzen, Hunde und – man weiß es vielleicht gar nicht so – auf Meerschweinchen, die sind auch sehr allergen.

Mario D. Richardt: Das ist echt verrückt. Ich vertrage zum Beispiel keine Katzen, ich vertrage keine Hunde, aber ich habe drei Meerschweinchen zuhause und da ist gar nichts.

Gritt Piel: Dann hoffen wir, dass es so bleibt, Herr Richardt. Wir haben ja heute viel gelernt.

Mario D. Richardt: Das heißt, wenn man auf ein Tier allergisch ist, muss es nicht unbedingt zwangsläufig auch mit anderen Tieren so sein?

Gritt Piel: Genau! Die Tiere haben alle ihre eigenen Allergene und man kann durchaus auf Katzen allergisch sein und Hunde vertragen.

Mario D. Richardt: Ich habe gelesen, es ist partiell auch gar nicht mal das Haar des Tiers, sondern bei Katzen ist es eher der Speichel, der dem Haar anhaftet.

Gritt Piel: Genau! Die Allergene sitzen nicht auf den Haaren, das heißt, die werden erst durch die Katze auf die Haare verteilt, weil die sich ja immer so lecken. Und das Hauptallergen der Katze sitzt in den Speicheldrüsen der Haut.

Und die Katze verteilt es durch das Lecken dann auf ihr gesamtes Fellkleid und dann ist es im Prinzip schon auf dem Haar wieder drauf, weil es die Katze da draufgelegt hat.

Mario D. Richardt: Ist das bei Hunden auch so?

Gritt Piel: Bei Hunden ist es ganz ähnlich. Genau! Man muss jetzt nicht unbedingt nur auf dieses Allergen allergisch sein, sondern es gibt durchaus auch Allergien auf den Urin oder eben auch auf den Speichel.

Mario D. Richardt: Und ich bekomme im Prinzip meinen Allergietest fast täglich frei Haus.

Meine Nachbarn haben eine Katze, die ist extrem süß, ich streichle die auch gerne, aber sobald die anfängt im Sommer dann zum Beispiel den Knöchel zu lecken oder so, habe ich danach extrem große Quaddeln gleich.

 

Gritt Piel: Ja, das ist unangenehm.

 

Mario D. Richardt: Reicht denn im Prinzip auch die Anwesenheit von Tieren oder muss man sie auch direkt anfassen, dass es da eine Reaktion gibt?

 

Gritt Piel: Es ist bei Katzen sogar so, dass die Katze überhaupt nicht anwesend sein muss. Die kann sogar nie in diesem Raum gewesen sein. Man hat also in Schulgebäuden schon Katzenhaare und Katzenallergene gefunden, wo nachweislich nie eine Katze gewesen ist.

Am meisten wird es durch die Katzenbesitzer verteilt, die nämlich diese Katzenhaare auch an Pullovern und Kleidungsstücken durch die Gegend tragen.

 

Mario D. Richardt: Wie wappnen sich den Tierhaarallergiker?

 

Gritt Piel: Das Wichtigste ist auch hier die Allergenvermeidung. Bei jeder Allergie sollte man versuchen mit dem Allergen nicht in Berührung zu kommen.

Das heißt, wenn ich ein Tierhaarallergiker bin, so leid es mir tut, sollte man sich kein Tier zulegen.

 

Mario D. Richardt: Und man sollte keine Freunde haben, die eine Katze oder einen Hund haben dann?

 

Gritt Piel: Ja, aber man kann das auch, also wenn man jetzt Freunde hat, die eine Katze haben, die können sich ein bisschen auf ihren Besuch vorbereiten. Das heißt, sie sollten vorher die Wohnung schön staubsaugen, am besten nochmal frisch durchwischen, sich selber neue Sachen anziehen, wo keine Katzenhaare drauf sind.

Und Sie sollten auch vorher ein Antihistaminikum einnehmen, am besten schon mal am Tag vorher und dann nochmal kurz vor dem Besuch, dann kommen Sie auch, denke ich, gut durch so einen Besuch.

 

Wodurch zeichnen sich Nahrungsmittelallergien aus?

Mario D. Richardt: Dann lassen Sie uns jetzt noch mal über andere Allergien sprechen. Wie ist es denn zum Beispiel bei Nahrungsmittelallergien?

Gritt Piel: Nahrungsmittelallergien scheinen doch deutlich zuzunehmen in letzter Zeit. Man muss aber sagen, dass wenn man Umfragen macht, circa 40 % der Bevölkerung davon ausgeht, eine Nahrungsmittelallergie zu haben, aber es nur 1 bis 4 % wirklich sind.

Und echte Nahrungsmittelallergien zeichnen sich dadurch aus, dass ein immunologischer Vorgang in Gang gesetzt wird, das heißt, wie auch beim Heuschnupfen eine Allergie vom Soforttyp. Das heißt, man kann Antikörper nachweisen auch im Blut.

Mario D. Richardt: Das ist dann zum Beispiel bei Erdnüssen so, bei Meeresfrüchten?

Gritt Piel: Genau! Häufige Nahrungsmittelallergien im Kindesalter sind zum Beispiel Allergien gegen Kuhmilch, Allergie gegen Vollei oder auch Allergie gegen Erdnüsse. Beim Erwachsenen sind es vor allem Allergien gegen Nüsse oder auch gegen Meeresfrüchte.

Die weitaus häufigste Anzahl an Nahrungsmittelallergien sind Kreuzallergien. Das heißt, die Allergie entsteht dadurch, dass ein Allergiker, der eigentlich gegen Pollen oder gegen Hausstaubmilben allergisch ist, auch eine Allergie entwickelt gegen zum Beispiel: Der Birkenallergiker ist zum Beispiel häufig beim Genuss von Äpfeln auch allergisch oder auch beim Genuss von Soja.

Der Milbenallergiker kann auch mal eine Allergie gegen Meeresfrüchte haben.

Mario D. Richardt: Und Kiwis sind auch ganz gut im Rennen, habe ich gehört.

Gritt Piel: Auch Kiwis haben ein großes allergenes Potenzial.

Kann man gegen Insektenstiche allergisch sein?

Mario D. Richardt: Dann lassen Sie uns zu guter Letzt noch mal über Insektenstiche sprechen. Kann man auch gegen jeden Stich allergisch sein, also egal ob Mücke, Wespe und Co.?

Gritt Piel: Man kann auch gegen jeden Stich allergisch sein. Die häufigsten Insektenstichallergien, die allerdings gefährlich sind für den menschlichen Körper, das heißt auch eine sogenannte Anaphylaxie auslösen, das ist eine Reaktion, wo quasi ein Kreislaufkollaps resultiert, sind allerdings durch Wespen und Bienen.

Mario D. Richardt: Und es ist auch so, dass man tatsächlich schon mal von einer Wespe gestochen sein konnte, aber da gab es keine Reaktion und erst beim nächsten Mal hat man dann diesen anaphylaktischen Schock.

Gritt Piel: Genau! Weil auch wie wieder beim Heuschnupfen ist es so, dass es sich um eine Allergie vom Soforttyp handelt. Das heißt, beim Erstkontakt findet erstmal die Sensibilisierung statt und beim Zweitkontakt dann erst diese heftige Reaktion.

Wann sollte ich denn den Arzt aufsuchen, wenn ich Angst habe, dass ich jetzt allergisch bin, zum Beispiel gegen Wespen?

Gritt Piel: Bei einer gesteigerten Lokalreaktion, das heißt, wenn sich um den Wespen- oder Insektenstich ein größerer Hof als zehn Zentimeter ausbildet, dann sollte man doch einen Allergologen zu Rate ziehen. Auch wenn zum Beispiel Kreislaufsymptome dazukommen, das heißt, ich merke plötzlich, ich bekomme schlecht Luft oder ich kriege Herzrasen.

Das ist schon eine gesteigerte Reaktion auf einen Insektenstich. Dagegen, allen Menschen tut es weh, wenn uns eine Wespe sticht und wir haben auch alle eine Rötung darum, das ist ganz normal.

Mario D. Richardt: Und ich habe irgendwo mal gelesen, dass man bei 50 % der Menschen eine Insektenallergie nachweisen kann im Blut. Ist das richtig so?

Gritt Piel: Das ist richtig so. Das heißt, man könnte bei der Hälfte der Patienten auch eine Sensibilisierung gegen Insektengifte feststellen, ohne dass überhaupt eine Therapiekonsequenz besteht.

Das heißt also, man sollte wirklich erst eine erweiterte Diagnostik machen, wenn die Reaktion auf einen Insektenstich doch übermäßig war.

Mario D. Richardt: Wenn Sie festgestellt haben, dass jemand richtig heftig reagiert auf Insektenstiche, zum Beispiel auf Wespen, wie sollte die Person sich dann wappnen dagegen?

Gritt Piel: Das Wichtigste ist die Allergenvermeidung. Das heißt, man sollte im Sommer möglichst nicht bunte Kleidung tragen und aussehen wie eine Blüte, und man sollte auch keine Parfüms tragen und auch aufpassen, wenn man isst, dass man die Coladose doch mit einem Deckel verschließt und auch immer schaut, dass man jetzt nicht fälschlicherweise ein Insekt verschluckt.

Wenn es doch zu einem Insektenstich kommt und man ist gefährdet, auch so einen Kreislaufkollaps zu erleiden, sollte man mit einem Notfallset ausgestattet sein, das enthält immer einen Adrenalin-Injektor. Das heißt, als Patient kann ich mir erstmal selber helfen: Sobald mich also eine Wespe sticht, gebe ich mir in den Oberschenkel eine Adrenalin-Injektion und ich sollte auch alle meine Freunde darüber aufklären, wenn ich in so eine Situation komme, dass keiner Angst hat, mir diese Spritze zu verabreichen.

Dann sollte man unbedingt auch den Notarzt rufen, das sollte immer der nächste Schritt sein, aber erstmal das Adrenalin in den Körper bekommen. Zusätzlich sind auch in diesem Notfallset immer noch antiallergische Tropfen und auch noch ein antiallergischer Saft, ein flüssiges Kortison-Präparat, enthalten.

Mario D. Richardt: Frau Dr. Piel, vielen Dank für diese Einblicke! Ihnen alles Gute!

Gritt Piel: Vielen Dank, Herr Richardt! Hat mir Spaß gemacht.

Mario D. Richardt: Mir auch. Und Ihnen vielen Dank fürs Zuhören! „kernig & gesund“ gibt es wieder am nächsten Mittwoch überall zu hören, wo es gute Podcasts gibt. Tschüss!

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