Was ist Durchfall?
Im Ratgeber Ihrer Online Apotheke informieren wir Sie über die verschiedenen Formen von Durchfall, die unterschiedlichen Ursachen und die wirksamsten Methoden, um sich schnellstmöglich von diesem Leiden zu befreien.
Die Definition von Durchfall
Von Durchfall sprechen Laien meist, wenn der Stuhl sich wässriger darstellt, als üblich. Fachleute sprechen allerdings erst dann von diesem Krankheitsbild, bzw. Diarrhö, wenn der Stuhl innerhalb von 24 Stunden häufiger als 3 bis 4 Mal abgegeben wird, ungeformt ist, eine breiige bis wässrige Konsistenz besitzt und einen Flüssigkeitsanteil von mehr als 75 % aufweist.
Ab wann spricht man von Durchfall?
Treten die Symptome mehr als dreimal täglich auf, sprechen wir von akutem Durchfall, der in den meisten Fällen nach wenigen Tagen (maximal 2 bis 3 Wochen) von selbst wieder abklingt. Dauert die Diarrhoe jedoch 4 Wochen und länger an, handelt es sich um einen chronischen Fall, der andere Ursachen als der akute Typ besitzt.
Was sind die Ursachen der Darmerkrankung?
Die Ursachen von Durchfall sind höchst unterschiedlicher Natur. Bei akutem Durchfall gehören Bakterien in der Nahrung und Viren in Krankheitserregern zu den häufigsten Auslösern.
Ist jedoch chronischer Durchfall die Diagnose, handelt es sich oft um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, deren Behandlung eine Umstellung der Ernährung oder des Diätplans erforderlich macht.
Was sind die Symptome und Anzeichen?
Flüssiger Stuhl ist nicht der einzige Anhaltspunkt, die Erkrankung ist oft von weiteren Anzeichen und Symptomen begleitet, die wir nachfolgend beschreiben.
Erbrechen und Durchfall
Treffen die beide Symptome gemeinsam auf, handelt es sich um eine klassische Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis). Diese wird durch Bakterien und Viren verursacht, welche die Schleimhäute des Verdauungssystems angreifen. Auch Infektionen oder Lebensmittelvergiftungen können ursächlich sein.
Blähungen und Durchfall
Blähungen und Durchfall können typische Symptome für das Reizdarmsyndrom sein. Es äußert sich durch eine erhöhte Empfindlichkeit des Darmtrakts auf die eingenommene Nahrung sowie aufgrund anderer Faktoren wie Stress.
Markantes Erkennungsmerkmal für einen Reizdarm ist das konstante Völlegefühl, welches nur kurzzeitig nach dem Stuhlgang verschwindet.
Bauchschmerzen, Magenkrämpfe und flüssiger Stuhlgang
Ist der Durchfall durch eine bakterielle oder virale Infektion bedingt, sind auch Bauchschmerzen und Magenkrämpfe möglich. Da der Organismus die belastenden infektiösen Erreger so schnell wie möglich abwehren will, reagiert er in einer ersten Stufe mit dieser mechanischen Maßnahme zum Schutz des Immunsystems.
Nebenerscheinung bei einem Infekt der Bauchspeicheldrüse
Als hauptsächliches Symptom einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse gilt ein immer wieder auftretender Schmerz im Oberbauch, der bis in den Rücken ausstrahlen kann.
Als Begleiterscheinungen treten Verdauungsstörungen auf, die sich durch Blähungen und unnormaler Stuhlgang äußern können. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung kommt es zu starkem Gewichtsverlust und Vitaminmangelerscheinungen.
Bei Verdacht auf eine Infektion der Bauchspeicheldrüse sollten Sie sich deshalb umgehend von einem Arzt untersuchen lassen.
Übelkeit und Durchfall
Übelkeit (Nausea) ist ein diffuses Gefühl, das mit Symptomen wie flauem Gefühl im Magen, aufkommenden Brechreiz, zunehmender Speichelflüssigkeit und gesteigertem Brechreiz einhergeht. Als Warnsignal aufgrund einer Beeinträchtigung im Magen-Darm-Trakt gedacht, kann Übelkeit in Erbrechen oder Durchfall münden, um schädliche Eindringlinge rasch wieder auszuscheiden.
Während der Periode
Durchfall während der Periode ist ein lästiges Symptom, über das viele Frauen während der Menstruation klagen. Verantwortlich dafür sind Prostaglandine, Gewebshormone, die dabei helfen sollen, die letzten Reste der überflüssigen Schleimhaut abzustoßen.
Leider beeinflusst dieser Vorgang auch den Darmtrakt, sodass es zu Blähungen, häufigem Stuhlgang und Durchfall kommen kann.
Während der Stillzeit
Auch während der Stillzeit sind Mütter vor Infektionen des Magen-Darm-Trakts nicht gefeit.
Es wäre jedoch falsch, aus diesem Grund das Stillen abzusetzen, denn während der Erkrankung mobilisiert das Immunsystem spezifische Antikörper gegen die Infektion, die über die Muttermilch an das Baby übertragen werden.
Wichtig ist jedoch eine erhöhte Hygiene, um nicht weitere Krankheitserreger auf das Neugeborene zu übertragen.
Arten von Durchfall
Durchfall ist nicht gleich Durchfall – neben der Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Typ gibt es noch weitere Kriterien zur Klassifizierung der Diarrhoe. So hat die Krankheitsentstehung einen großen Einfluss auf die Konsistenz der Ausscheidung, sei er nun wässerig, mit Blut vermischt oder Unverdautes enthaltend.
Schnell Abhilfe schaffen
Wenn sich Durchfall nur schwerlich gänzlich vermeiden lässt, hilflos dagegen ist man jedoch nicht. Um die Diarrhoe schnellstmöglich wieder loszuwerden, geben wir Ihnen nachfolgend einige Tipps zur Schadensbekämpfung.
Wie kann man Durchfall schnell wieder loswerden?
Durchfall ist eine sinnvolle Abwehrreaktion des Organismus, weshalb der Einsatz durchfallhemmender Medikamente nur im Notfall in Betracht gezogen werden sollte.
Gerade beim akutem, bakteriell provoziertem Typ will der Körper die Erreger so schnell wie möglich loswerden, was im Normalfall nach einigen Tagen erledigt ist.
Um diese Art der Selbstreinigung zu unterstützen, sollten Betroffene vor allem auf ihre Ernährung achten. Da viel Wasser verloren geht, müssen Erwachsene täglich 3 bis 4 Liter trinken (rund das Doppelte gegenüber der normalen Menge), um das Flüssigkeitsdefizit abzubauen. Die WHO empfiehlt daher die Einnahme einer Elektrolytlösung bestehend aus Natriumchlorid, Glucose, Natriumcitrat und Kaliumchlorid. 2
Eine ähnliche Lösung erhalten Sie beispielsweise mit Elotrans Elektrolyte Pulver (20 stk) oder Saltadol Glucose-Elektrolyt-Mischung (12 stk). Bei diesen Medikamenten handelt es sich um ein Pulver, das zur Herstellung der Lösung einfach mit Wasser vermischt wird.
Wann sollte man einen Arzt konsultieren?
Ergibt sich auch nach 3 Tagen bei starkem Durchfall keine Linderung, wird der Gang zum Arzt nötig, insbesondere wenn der Stuhl blutig ist oder Begleiterscheinungen wie Fieber auftreten.
In diesem Fall muss der Arzt eine genaue Diagnose erstellen, um die Ursache dafür abzuklären.
Welche Mittel und Medikamente gibt es gegen Durchfall?
Dauert der Durchfall länger als 3 Tage und ein Aussitzen der Diarrhoe ist nicht möglich, empfiehlt sich eine Reihe von Medikamenten, die den ständigen Stuhlgang wirksam unterbrechen können. Welche Mittel sich dazu eignen, erfahren Sie in unserem Text Mittel gegen Durchfall.
In unserer Online Apotheke apodiscounter.de können Sie zahlreiche rezeptfreie Medikamente gegen Durchfall kaufen. Die beliebtesten haben wir für Sie im folgenden Überblick zusammengefasst:
Welche Ernährung ist erlaubt?
Meist lässt sich das Verhalten des Verdauungstrakts durch eine Umstellung der Ernährung entscheidend beeinflussen. Welches Essen und welche Getränke sich besonders gut mit akutem oder chronischem Durchfall vertragen, erfahren Sie auf unserer Seite Essen bei Durchfall.
Wie lange kann Durchfall anhalten?
Üblicherweise spricht man von einer Dauer von 2 bis 10 Tagen bei der akutem Variante. Dieser wird durch eine bakterielle Belastung ausgelöst, die den Magen-Darm-Trakt in Aufruhr versetzt. Hält der Durchfall jedoch länger als 3 Wochen an, handelt es sich um eine chronische Erkrankung, dessen Ursachen anders gelagert sind und die schnellstmöglich von einem Arzt untersucht werden müssen.
Durchfall während der Schwangerschaft
Durchfall während der Schwangerschaft ist nicht etwa hormonell bedingt, sondern meist auf eine Ernährungsumstellung der schwangeren Frau zurückzuführen.
Die Pille und Durchfall
Wenn nach der Einnahme der Pille ein Durchfall während der nächsten 3 bis 4 Stunden geschieht, kann es sein, dass die empfängnisverhütenden Wirkstoffe nicht gänzlich im Organismus aufgenommen worden sind. Es sollte darum eine weitere Pille eingenommen werden, um die sichere Schwangerschaftsverhütung zu garantieren. Ist dies nicht möglich, sollte auf Kondome umgestiegen werden.
Was kann ich tun, wenn Durchfall beim Hund auftritt?
Selbst vor unserem besten Freund, dem Hund, macht Durchfall nicht halt. Glücklicherweise sollte aber ein akuter Durchfall bei Hunden bereits nach 24 Stunden ausgestanden sein. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie es mit Felipren akut Kautabletten bei Durchfall für Hunde (24 stk) versuchen. Sollte auch das nichts bringen, muss der Tierarzt aufgesucht werden.
Was sollte ich tun, wenn Durchfall beim Baby auftritt?
Babys haben generell eine höhere Stuhlgangfrequenz als Erwachsene. Ist der Stuhl flüssig oder breiig und wird mehr als fünfmal pro Tag ausgeschieden, ist dies ein verlässliches Anzeichen für Durchfall.
Dieser wird meist durch Viren und Bakterien ausgelöst, die zur Darminfektion geführt haben. Da die Ausscheidungen zu einem Flüssigkeitsverlust führen, sollten Sie das Stillen keinesfalls absetzen.
Auch Fenchel- oder Kamillentee mit einer Prise Salz und einem Teelöffel Traubenzucker eignen sich zur schonenden Wasseraufnahme. Was Sie darüber hinaus über das Thema wissen sollten, erfahren Sie auf unserer Seite Durchfall beim Baby.
Was ist zu tun, wenn Durchfall beim Kind oder ein Kleinkind auftritt?
Kinder und Kleinkinder sollten im Krankheitsfall, der mehr als dreimal pro Tag auftritt, vor allem viel trinken, um eine Austrocknung (Dehydration) zu vermeiden. Gesalzene Brühen und kaliumreiche Obstsäfte wie Bananen- oder Aprikosensaft können helfen, die Verluste an Nährstoffen, Elektrolyten und Vitaminen auszugleichen. Besonders wichtig sind auch eine gesteigerte Hygiene und häufiges Händewaschen.
Dauert der Durchfall länger als ein bis zwei Tage an und ist von weiteren Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit und Blut im Stuhl begleitet, sollte unverzüglich der Kinderarzt aufgesucht werden, um mögliche Risiken zu vermeiden. Alles, was Sie darüber hinaus zum Thema wissen müssen, erfahren Sie in unserem Beitrag Durchfall beim Kleinkind.
Wissenschaftliche Quellen
- A. M. Beer: Akuter Durchfall, in „MMW – Fortschritte der Medizin“, 155, 2013, ISSN 1613-3560
- N. Ortega, S. Rampini: Infektiöser Durchfall, in „Praxis“, 102, 2013, ISSN 1661-8165
- N. Schöffel: Durchfall mit drei Ursachen, in „MMW – Fortschritte der Medizin“, 158, 2016, ISSN 1613-3560
- F: Martens: Bauchschmerzen und Durchfall, in „Der Notarzt“, 21, 2005, ISSN 0177-2309
- E. Burch, K. Heer: Durchfall, Iridozyklitis und Oligoarthritis, in „Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum“, 2003, ISSN 1424-3784
- H. S. Füeßl: Durchfälle rational managen, in „MMW – Fortschritte der Medizin“, 157, 2015, ISSN 1613-3560
- C. Jankowiak: Häufige Ursachen von Durchfall: Sprue und Lactoseintoleranz, in „Medizinische Klinik“, 103, 2008, ISSN 1615-6722
- D. Hoppe, A. Tannapfel: Chronische Durchfälle und eine nicht alltägliche Ursache, in „Gastro-News“, 6, 2019, ISSN 1869-1005
- F. Hartmann: Durchfälle und Bauchschmerzen – was steckt dahinter?, in „MMW – Fortschritte der Medizin“, 155, 2013, ISSN 1613-3560
Weitere wissenschaftliche Quellen
Aktualisiert am: 24. August 2023
- https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/69227/WHO_FCH_CAH_06.1.pdf
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