So können Sie den Blutdruck messen

Ein gesunder Blutdruck ist wichtig für Ihre Gesundheit. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte zum Blutdruckmessen, von der richtigen Technik bis zur Interpretation der Messergebnisse. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Blutdruck kontrollieren und Risiken frühzeitig erkennen können. Verbessern Sie Ihre Lebensqualität durch regelmäßige Blutdruckmessungen. Um die Messwerte korrekt zu erfassen und nicht zu verfälschen, kommt es auf die richtige Technik an. Wir möchten Ihnen anhand dieses Blutdruck-Ratgebers verschiedene Blutdruckmessgeräte und Tipps zur korrekten Messung Ihres Blutdrucks präsentieren.

Was ist der Blutdruck?

Der Blutdruck bezeichnet den Druck des Blutes in einem Blutgefäß. Dieser bezieht sich in der Regel auf den arteriellen Blutdruck in den großen, sauerstoffreichen Blutgefäßen.

Das mit Sauerstoff angereicherte Blut wird vom Herzen weggepumpt, um den Körper zu versorgen. Der Blutdruck ist die Grundlage zur Aufrechterhaltung der Kreislauffunktion und unseres Lebens.

Pro Minute werden bis zu sieben Liter Blut durch den Körper gepumpt. Durch die Aorta (Hauptschlagader) – die dickste Stelle des menschlichen Blutgefäßsystems – fließen pro Tag ungefähr 10.000 Liter Blut. Dadurch wird sichergestellt, dass jede Zelle des Körpers mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird.

Der Blutdruck wird gemessen, um die Herz- und Kreislauffunktionen beurteilen zu können und mögliche Therapien einzuleiten. Personen mit Hypertonie (Bluthochdruck) oder Herzerkrankungen sollten ihren Blutdruck regelmäßig überprüfen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. In diesem Zusammenhang sind Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz- oder Nierenschwäche zu nennen.

Da Betroffene einen zu hohen Blutdruck in der Regel nicht spüren, sondern häufig nur, wenn er deutlich zu hoch ist, ist ein regelmäßiger Check empfehlenswert. Daher sind Blutdruckmessgeräte für eine praktische Anwendung zuhause ideal, um den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. In ihrer Online-Apotheke stehen Ihnen verschiedene Geräte zur Auswahl.

Detaillierte Informationen, Grundlagen und Tipps rund um das Thema Bluthochdruck lesen Sie in unserem Beitrag zum Thema Was ist Bluthochdruck (Hypertonie)?.

Blutdruck richtig messen mit unserer Anleitung

Personen mit Bluthochdruck können Schulungen besuchen, in denen sie eine korrekte Blutdruck-Selbstmessung erlernen. Dadurch wird gewährleistet, dass bei der Blutdruckmessung in den eigenen vier Wänden Fehlerquellen ausgeschlossen werden.

Wenn Sie unter einer koronaren Herzkrankheit (verengte Herzgefäße) leiden und gesetzlich versichert sind, können Sie zusätzlich weitere professionelle Schulungen in Anspruch nehmen. Die Selbstmessung hat gegenüber der Messung beim Arzt oder Apotheker den Vorteil, dass Messfehler bzw. zu hohe Werte aufgrund von Nervosität wegen der ungewohnten Situation und Umgebung ausgeschlossen werden.

Dann sollten Sie Ihren Blutdruck messen

Blutdruck zur medizinischen Diagnose messenDer Blutdruck sollte im Rahmen einer medizinischen Diagnosephase bei Hypertonie oder Herzerkrankungen und bei einer Therapieumstellung gemessen werden. Es wird empfohlen, den Blutdruck dreimal am Tag zu messen.

Messen Sie den Blutdruck morgens nach dem Aufstehen, zwischen 12 und 16 Uhr, und ein weiteres Mal gegen Abend. Ist der Blutdruck stabil, reicht in der Regel eine einmalige Messung pro Tag, falls Ihr Arzt nichts anderes empfiehlt.

An welcher Stelle messe ich den Blutdruck richtig?

Je nachdem, an welcher Stelle Sie Ihren Blutdruck ermitteln bzw. ob Sie die Manschette am Arm oder am Handgelenk anlegen, unterscheidet sich die Technik. Folgende Hinweise helfen Ihnen dabei, richtig Blutdruck zu messen.

Blutdruck am Arm messen

Messen Sie Ihren Blutdruck am Arm, müssen Sie die Manschette um den nackten, leicht gebeugten Oberarm legen. Den unteren Bereich der Manschette sollten Sie ungefähr zweieinhalb Zentimeter oberhalb der Ellenbogenfurche auf Herzhöhe platzieren.

Die Beantwortung der häufig gestellten Frage, an welchem Arm Sie den Blutdruck messen sollten, hängt davon ab, ob Sie Links- oder Rechtshänder sind. Zur Messung sollten Sie jeweils den aktiven Arm nutzen.

Blutdruck am Handgelenk messen

Bei der Blutdruckmessung am Handgelenk empfiehlt es sich, ein Kissen unter den Ellenbogen zu legen und die Manschette am Handgelenk anzulegen. Das Handgelenk sollte während der Messung in Höhe des Herzens gehalten werden.

Welche Position sollte ich beim Blutdruckmessen einnehmen?

Entspannte Position beim Blutdruckmessen einnehmenBeim Blutdruckmessen ist eine ruhige, entspannten Körperhaltung – am besten im Sitzen – empfehlenswert. Den Arm oder das Handgelenk, an dem Sie den Blutdruck messen, sollten Sie zur Stabilisierung auf einem Tisch ablegen.

Die Entspannung des Körpers können Sie zusätzlich unterstützen, indem Sie Ihre Beine nicht übereinander schlagen. Bei bettlägerigen Patienten kann der Blutdruck alternativ im Liegen gemessen werden, falls ein Aufrichten im Bett mit zu großem Stress verbunden wäre oder nicht möglich ist.

So oft sollten Sie den Blutdruck messen

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, sollten Sie Ihren Blutdruck mehrmals pro Tag messen. In der Regel wird eine Messung dreimal pro Tag empfohlen.

Es ist allerdings nicht empfehlenswert, den Blutdruck – außer bei kritischem Gesundheitszustand – häufiger zu messen. Ansonsten können der psychische Druck bzw. die Erwartungsangst vor zu hohen Werten den Blutdruck verfälschen und Betroffene zunehmend unter Druck setzen.

Dieser Aspekt ist gerade bei Hypertonikern wichtig, da Stress bei Bluthochdruck schließlich reduziert werden soll. Bei gut eingestelltem Blutdruck kann es ausreichend sein, den Blutdruck nur einmal pro Tag zu messen.

Diese Rolle spielt der Puls bei der Blutdruckmessung

Puls messen kann zusätzlich gemacht werdenDer lebensnotwendige Kreislauf ist nicht nur vom Blutdruck, sondern auch vom Puls abhängig. Erst durch das Zusammenspiel von Blutdruck und Puls wird die Sauerstoffversorgung aller Zellen gewährleistet.

Beim Puls handelt es sich um die Herzfrequenz. Ein gesundes Herz schlägt in der Regel unter normalen Bedingungen mit einer Herzfrequenz von 60 bis 70 Schlägen pro Minute. Um den Blutfluss von sauerstoffreichem Blut bei körperlicher Anstrengung zu aktivieren, werden die Herzfrequenz bzw. der Puls erhöht.

Allerdings bedeutet ein erhöhter Puls nicht automatisch einen Anstieg des Blutdrucks. Puls und Blutdruck sind zwei separate Parameter, die interagieren, um gemeinsam die Blutversorgung des Körpers aufrechtzuerhalten.

Blutdruck selber messen: Das sollten Sie beachten

Die folgenden Schritte zeigen Ihnen genau, worauf Sie beim Messen Ihres Blutdrucks achten sollten, um Fehlerquellen zu minimieren und sichere Messwerte zu erhalten. Unsere Anleitung zum richtigen Blutdruck messen sollten Sie bei jeder Überprüfung berücksichtigen.

Blutdruck messen Schritt für Schritt:

  • Bereiten Sie sich auf die Messung vor, indem Sie bis zu 30 Minuten vor der Messung körperliche und psychische Anstrengung meiden.

  • Sie sollten eine Ruhephase von fünf Minuten vor der Messung einlegen. Setzen Sie sich dafür bequem hin und entspannen Sie sich, ohne sich durch Telefonieren, Fernsehen usw. abzulenken.

  • Platzieren Sie beide Füße auf dem Boden, legen Sie die Manschette an und achten Sie darauf, dass sich die Manschette in Höhe Ihres Herzens befindet.

  • Starten Sie die Messung und bleiben Sie während des Messvorgangs ruhig sitzen.

  • Für ein exaktes Ergebnis wiederholen Sie die erste Messung zweimal jeweils nach einer Minute Pause. Notieren Sie dann den Mittelwert des zweiten und dritten Messwertes. Bei unregelmäßigen Herzschlägen ermitteln und notieren Sie den Mittelwert aller drei Messungen.

Häufige Fehler bei der Blutdruckmessung

Faktoren wie körperliche Anstrengung vor der Messung und psychologische Faktoren wie Unruhe oder Stress können die Blutdruckwerte verfälschen. Beachten Sie dazu auch den Absatz Das kann den Blutdruckwert beeinflussen.

3 Tipps, mit denen die Blutdruckmessung gelingt

Um Fehlerquellen zu vermeiden, haben wir für Sie einige Hinweise zusammengestellt. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, Ihren Blutdruck per Selbstmessung zu Hause korrekt zu ermitteln:

  • Tipp 1 Gleichbleibende Bedingungen schaffen:
    Grundvoraussetzung für exakte Messwerte beim Blutdruckmessen sind gleichbleibende Bedingungen. Sie sollten stets darauf achten, Ihren Blutdruck keinesfalls unter Zeitdruck zu messen.

    Achten Sie auch auf ähnliche Uhrzeiten und verzichten Sie vor der Messung auf das Rauchen, um realistische Vergleichswerte zu erhalten. Das Messen des Blutdrucks sollte vor der Einnahme von Blutdrucksenkern erfolgen, um ein realistisches Messergebnis zu erzielen.

  • Tipp 2 Immer an der gleichen Stelle messen:
    Auch Ihre Körperposition sollte nicht variieren, sodass Sie Ihren Blutdruck immer im Sitzen oder im Liegen messen. Zusätzlich ist es beim selbstständigen Messen des Blutdrucks wichtig, dass Sie den Blutdruck immer an der gleichen Körperstelle – am Arm, Finger oder am Handgelenk – ermitteln.

  • Tipp 3 – Messung protokollieren:
    Um einen langfristigen Überblick zu bekommen und Ihre Werte aussagekräftig vergleichen zu können, ist es empfehlenswert, die Messdaten zu notieren. Tragen Sie die Werte in einen Blutdruckpass ein, der bei vielen Blutdruckmessgeräten auf apodiscounter.de im Lieferumfang enthalten ist. Anhand des Protokolls kann Ihr Arzt den Verlauf kontrollieren.

Blutdruck messen Geräte Instrumente und Hilfsmittel

Geräte, Instrumente und Hilfsmittel zur Blutdruckmessung

Abhängig davon, ob der Blutdruck manuell oder digital gemessen wird, unterscheiden sich die benötigten Messgeräte und Hilfsmittel. Dabei sind die digitale und manuelle Methode klar von der bereits vorgestellten Oszillometrischen Messmethode direkten Blutdruckmessung abzugrenzen.

Im Gegensatz zu den klassischen, indirekten Blutdruckmessgeräten – die wir Ihnen in den nächsten Abschnitten genauer vorstellen –, wird die Oszillometrische Messmethode nur in Kliniken durchgeführt. Diese eignet sich zur dauerhaften Kontrolle von Risikopatienten per arteriellem Katheter.

Blutdruck messen mit Blutdruckmessgeräten

Mit elektronischen Blutdruckmessgeräten den Blutdruck zuhause messenUm Ihren Blutdruck zuhause zu messen, gibt es je nach Ihren individuellen Ansprüchen unterschiedliche Blutdruckmessgeräte. Bei der Wahl des richtigen Messgerätes sollten Faktoren wie ein benutzerfreundliches Handling, Arm- oder Handmanschette und eine hohe Genauigkeit im Vordergrund stehen.

Je nach Größe des Haushaltes kann festgelegt werden, für wie viele Personen das Blutdruckmessgerät Blutdruckwerte speichern soll. Der Vorteil dieser elektronischen Blutdruckmessung liegt in der benutzerfreundlichen, schnellen Ermittlung des Blutdrucks in den eigenen vier Wänden.

In Ihrer Online Apotheke apodiscounter.de finden sie verschiedene Blutdruckmessgeräte, um Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren zu können.

So messen Sie Ihren Blutdruck digital

Blutdruck digital messen für präzise ErgebnisseDie digitale Blutdruckmessung hat sich zum regelmäßigen Check des Blutdrucks bewährt, da sie unkompliziert und schnell funktioniert. Dabei wird der Blutdruck anhand von Schwankungen des arteriellen Blutvolumens ermittelt.

Für eine Blutdruckmessung am Oberarm eignen sich Geräte wie das Visocor Om50 Oberarm Blutdruckmessgerät ideal. Seine Manschette bietet einen größeren Durchmesser für den Oberarm.

Das Boso medicus X vollautomat.Blutdruckmessgerät mit praktischer Einknopfbedienung und Speicherplatz für 30 Messdaten besitzt beispielsweise eine Standardmanschette mit einem Umfang von 22 bis 32 Zentimetern. Dadurch passt sie sich optimal an individuelle Körperkonturen verschiedener Nutzern an.

Beim Blutdruckmessgerät für das Handgelenk – wie dem Omron Rs2 Handgelenk Blutdruckmessgerät Hem-6161-d mit praktischer Hartschalenbox – ist es wichtig, dass sich Ihre Hand auf Höhe Ihres Herzens befindet. Neben 30 möglichen Speicherplätzen überzeugt dieser automatische Blutdruckmesser mit einer Manschetten-Sitzkontrolle für genaue Messwerte dank korrekter Platzierung. Damit Sie Ihre Werte für einen besseren Überblick protokollieren können, ist ein Blutdruck-Pass im Lieferumfang enthalten.

Für einen Zwei-Personen-Haushalt eignen sich Blutdruckmessgeräte wie das Omron M500 Oberarm Blutdruckmessgerät Hem-7321-d, das bis zu 100 Messergebnisse speichert. Die „intelli Wrap Manschette“ reduziert das Risiko von Messfehlern und sorgt für eine präzise Blutdruckmessung. Zusätzlich wird ein unregelmäßiger Herzschlag erkannt.

Um Herzrhythmusstörungen zu erkennen, eignen sich Messgeräte mit Arrhythmie-Erkennung wie das Boso medicus X vollautomat.Blutdruckmessgerät für den Oberarm mit einer Speicherkapazität von 30 Messwerten. Dank Standardmanschette eignet sich dieses digitale Blutdruckmessgerät für unterschiedliche Armumfänge.

Gleiches gilt für das Batteriebetriebene Visomat comfort eco Oberarm Blutdruckmessgerät, welches bis zu 60 Messwerte speichert. Dank einfacher Bedienung ist es ideal für Einsteiger geeignet.

Was ist ein Blutdrucksensor?

Blutdrucksensor misst invasivEin Blutdrucksensor misst den Blutdruck invasiv auf Grundlage einer Interaktion zwischen Manschette und Hauptschlagader des Oberarms. Dabei handelt es sich um eine direkte bzw. oszillometrische Messung.

Die Oberarm-Manschette wird per Pumpfunktion aufgeblasen. Der anschließende Druckabfall wird über ein automatisches Ventil ermöglicht.

Der integrierte Sensor misst den Manschettendruck und wandelt diesen in einen Signalwert – den ermittelten Blutdruck – um. Daneben gibt es die Möglichkeit, sich einen Sensor per Implantat in die Leistengegend einsetzen zu lassen, wenn der Blutdruck häufig kontrolliert werden muss.

So wird eine Langzeit-Blutdruckmessung durchgeführt

Bei der Langzeit-Blutdruckmessung tragen Sie 24 Stunden lang eine spezielle Blutdruckmanschette. Die Manschette ist mit einem kleinen, tragbaren Messgerät verbunden. Dieses Blutdruckmessgerät misst Ihren Blutdruck automatisch in festgelegten Abständen und zeichnet die Werte auf.

Eine Langzeit-Blutdruckmessung ist sinnvoll, um herauszufinden, ob der Blutdruck dauerhaft erhöht ist oder ob die Werte im Tages- und Nachtverlauf starken, unnatürlichen Schwankungen unterliegen. Beim Tragen müssen Sie protokollieren, ob am Tag eine anstrengende Tätigkeit bzw. Sport für Mehrbelastung sorgte. Dadurch kann der Arzt Ihre Blutdruckwerte besser einordnen.

Blutdruck messen: Interpretation der Werte

Abhängig von Ihrem Gerät werden Ihnen mehrere Zahlen angezeigt. Blutdruckmessgeräte zeigen Ihnen den systolischen und diastolischen Blutdruck an. Manche Geräte messen auch den Puls. Was die Werte bedeuten, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Systolischer und diastolischer Blutdruck: Was ist das?

Bei der Blutdruckmessung wird ein systolischer und ein diastolischer Wert angegebenDer Blutdruck wird immer anhand von zwei Werten ermittelt. Sie werden stets paarweise angegeben.

Der erste Blutdruckwert wird als systolischer Blutdruck (höherer Wert) und der zweite als diastolischer Blutdruck (niedriger Wert) bezeichnet. Die zwei Blutdruckwerte kommen zustande, da das Herz das Blut wellenartig durch die Gefäße pumpt.

Die Messwerte „120 zu 80“ bedeuten, dass der systolische Blutdruck 120 mmHg und der diastolische Blutdruck 80 mmHg beträgt. Dabei pulsiert der Blutdruck permanent zwischen 120 und 80 mmHg wellenförmig hin und her.

Systolischer Wert

Der systolische Blutdruck entspricht dem Druck während des Herzschlags, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht. Dabei wird sauerstoffreiches Blut stoßartig in die Aorta (Hauptschlagader) gepumpt und erhöht den Blutdruck in den Gefäßen.

Der dabei ermittelte Wert ist der maximal erreichte, systolische Blutdruck (Spitzendruck). Systole entspricht dem Pumpvorgang, bei dem sich das Herz zusammenzieht und Blut auswirft (Herzkammersystole).

Diastolischer Wert

Der diastolische Blutdruck entspricht dem Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft. Dieser entspannende Effekt gewährleistet, dass sich die Herzkammer beim nächsten Pumpvorgang wieder mit Blut füllen kann. Dabei wird kein Blut in die Aorta gepumpt, der Blutdruck fällt ab und erreicht den untersten, diastolischen mmHg-Wert.

Die Diastole ist die Entspannungsphase, in der sich der Herzmuskel ausdehnt und der Blutdruck in den Arterien langsam abfällt (Herzkammerdiastole). Da der diastolische Blutdruck in der Phase zwischen zwei Herzschlägen nicht unterschritten wird, gilt dieser untere Blutdruck als Kennzeichen für die Dauerbelastung der Gefäßwände.

Was bedeutet mmHg bei der Blutdruckmessung?

Die Bezeichnung „mmHg“ ist eine Druckeinheit, die den Druck von Körperflüssigkeiten angibt. Entsprechend handelt es sich bei „mmHg“ bei der Blutdruckmessung um den Wert, der die Höhe des Blutdruckes kennzeichnet.

Während „mm“ für Millimeter steht, bedeutet „Hg“ Quecksilbersäule. Die Druckeinheit wird auch als Millimeter-Quecksilbersäule bezeichnet, da „mmHg“ den statischen Druck angibt, der von einer Quecksilbersäule mit einer Höhe von einem Millimeter erzeugt wird.

Normalwerte des Blutdrucks hängen von mehreren Faktoren ab

Was sind die Normalwerte des Blutdrucks?

Der normale Blutdruck hängt von mehreren Faktoren ab. So haben Erwachsene andere Normalwerte als Kinder, und auch bei Schwangeren wird ein anderer Bereich als die Norm definiert. Der Blutdruck bleibt außerdem nicht konstant, sondern ändert sich im Verlauf des Tages. Wie genau das abläuft und welche Werte für welche Personengruppen normal sind, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Blutdruckwerte bei Erwachsenen

Blutdruck bei ErwachsenenBei Erwachsenen liegt der systolische Blutdruck unter 140 mmHg, der diastolische hingegen unter 90 mmHg im Normbereich. Entsprechend gilt ein Blutdruck von beispielsweise 120 zu 80 mmHg als normal. Auch Werte im Bereich von bis zu 129 zu 84 mmHg zählen noch zu normalen Blutdruckwerten.

Im Bereich von 130 zu 85 mmHg und 139 zu 89 mmHg sprechen Mediziner von einem Blutdruck, der als „hoch normal“ eingestuft wird. Diese Werte befinden sich noch im Normbereich, allerdings sind niedrigere Werte wünschenswert.

Bluthochdruck wird in der Medizin als arterielle Hypertonie bezeichnet. Man spricht von zu hohem Blutdruck, wenn bei mehreren Messungen der systolische Wert über 140 mmHg bzw. der diastolische Wert über 90 mmHg liegt. Zusätzlich können bei Bluthochdruck beide Werte erhöht sein.

Ein Blutdruck gilt als leicht erhöht, wenn sich die Werte zwischen 140 zu 90 mmHg und 159 zu 99 mmHg befinden. Bei Werten im Bereich von 160 zu 100 mmHg und 179 zu 109 mmHg wird der Blutdruck als mittelschwer eingestuft. Blutdruckwerte oberhalb dieser Messdaten gelten als schwere Hypertonie.

Ein zu niedriger Blutdruck wird als Hypotonie bezeichnet. Dabei liegen Blutdruckwerte dauerhaft unterhalb von 105 zu 60 mmHg. Im Gegensatz zu Hypertonie gilt Hypotonie nicht als gesundheitlich riskant. Allerdings kann Schwindelgefühl das Risiko von Verletzungen bzw. Unfällen erhöhen.

Blutdruckwerte während der Schwangerschaft

Schwangere sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollierenBei einer gesunden, jungen Frau liegt der durchschnittliche Blutdruck beispielsweise bei Werten zwischen 110 zu 70 mmHg und 120 zu 80 mmHg. Während der Schwangerschaft können die Blutdruckwerte je nach Schwangerschaftsdrittel variieren.

Daher sollten Schwangere ihren Blutdruck ebenfalls regelmäßig kontrollieren. Im ersten und zweiten Drittel ist der Blutdruck aufgrund des Schwangerschaftshormons Progesteron tendenziell eher niedrig. Progesteron besitzt eine entspannende und erweiternde Wirkung auf die Blutgefäße, die zu niedrigeren Blutdruckwerten führt.

Schwangere sollten darauf achten, dass sie zum Beispiel nach dem Sitzen oder Liegen nicht plötzlich aufstehen, um Schwindel zu vermeiden. Ansonsten besteht ein erhöhtes Sturzrisiko, dass das ungeborene Kind gefährden kann. Ein deutlich zu niedriger Blutdruck kann zusätzlich zu einer Unterversorgung des ungeborenen Babys führen.

Ein erhöhter Blutdruck während der Schwangerschaft ist ebenfalls mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Leicht erhöhte Blutdruckwerte sind für das letzte Drittel einer Schwangerschaft typisch, die sich meistens vor der Geburt wieder auf Normalwerte einpendeln.

Der erhöhte Blutdruck basiert auf dem erhöhten Blutvolumen für das Kind. Das Herz der Mutter muss häufiger und intensiver schlagen, um die erhöhte Blutmenge durch die Blutgefäße zu pumpen.

Kritisch wird es, wenn Schwangere bei mehrfacher Blutdruckmessung Werte von über 140 zu 90 mmHg aufweisen. Dann sollte ein Arzt diagnostizieren, ob ein Schwangerschaftsbluthochdruck vorliegt.

Blutdruckwerte bei Senioren

Bei älteren Personen liegt der Blutdruck in der Regel etwas über den normalen Blutdruckwerten von Erwachsenen im mittleren Alter. Die Ursache liegt in der abnehmenden Elastizität der Blutgefäße. Als normale Blutdruckwerte von Senioren gelten Messwerte von ungefähr 140 zu 80 mmHg bis zu 140 zu 85 mmHg.

Häufig ist bei Senioren nur der obere, systolische Blutdruckwert etwas erhöht. In diesem Zusammenhang wäre ein Blutdruck von 155 zu 80 mmHg zu hoch. Diese Art des Bluthochdrucks, bei der der diastolische Wert im Normalbereich liegt, wird als isolierte systolische Hypertonie bezeichnet.

Blutdruckwerte bei Kindern

Blutdruck bei Kindern hängt von mehreren Faktoren abDer Blutdruck bei Kindern hängt von Faktoren wie Lebensalter, Körpergröße und Gewicht ab. Um den Blutdruck von Kindern vor dem Grundschulalter zu ermitteln, ist ein Besuch beim Kinderarzt sinnvoll.

Unter Bluthochdruck leiden insbesondere Kinder mit Übergewicht bzw. Adipositas. Die herkömmlichen Blutdruckmessgeräte für Erwachsene haben in der Regel eine zu große Manschette für Kleinkinder.

Bei älteren Kindern wird empfohlen, den Blutdruck mindestens dreimal zur gleichen Tageszeit zu messen und jeweils einen Durchschnittswert des systolischen und diastolischen Blutdrucks zu ermitteln. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei der Blutdruckmessung möglichst ruhig sitzt und seinen Oberarm abstützt.

Bei Kleinkindern im Altern von vier Jahren wird ein Orientierungswert von 100 zu 70 mmHg als normal eingestuft. Bei Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren liegt der Blutdruck bei einem Wert von 110 zu 80 mmHg im Normbereich. Bei Jugendlichen ab dem 16. Lebensjahr gelten Blutdruckwerte von durchschnittlich 135 zu 85 mmHg (Messung zuhause) und von 140 zu 90 mmHg (Arztpraxis) als normal.

Blutdruck messen im Tagesverlauf

Im Tagesverlauf schwankt Ihr Blutdruck auf ganz natürliche Weise. Der Blutdruck unterliegt einem sogenannten zirkadianen Rhythmus, der durch die Tageszeit beeinflusst wird.

Das bedeutet, dass die Blutdruckwerte am frühen Vormittag und am späten Nachmittag das höchste Niveau erreichen. Der Blutdruck während der Nacht ist in der Regel am niedrigsten.

Wachheitsgrad (Wach- und Schlafphase)

Der Wachheitsgrad, der sich aufgrund des individuellen Schlafverhaltens ergibt, hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf Ihre Blutdruckwerte. Während des Schlafens sinkt der Blutdruck auf das niedrigste Niveau und steigt dann in der Aufwachphase langsam an.

Nach dem Aufstehen ist der Blutdruck bei vielen Personen eher niedrig. Er steigt dann innerhalb der nächsten Stunden an.

Das kann den Blutdruckwert beeinflussen

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Blutdruck verändern können. Beim Arzt kann der Blutdruck zum Beispiel aufgrund der Nervosität des Patienten höher ausfallen. Neben psychischen Faktoren spielen auch die körperliche Aktivität, die Ernährung und der Konsum von Genussmitteln eine Rolle.

  • psychisches Aktivitätslevel (emotional, mental)

  • Ernährung

  • Körperposition (Sitzen, Stehen, Liegen)

  • Körpergewicht

  • Gesundheitszustand

  • Medikamente

  • Schmerzen

  • Temperatur (heiß, kalt, nass)

  • physisches Aktivitätslevel (dynamisch, statisch)

  • Genussmittel (Rauchen, Alkohol, Kaffee)

  • Füllungszustand der Harnblase

  • physikalische Faktoren (Geräusche, Elektrizität, Vibration, Höhenmeter, Sauerstoffgehalt der Luft, Luftdruck)

  • chemische und toxische Faktoren (u. a. Arsen, Cadmium, Blei, Kohlendioxid, organische Lösungsmittel, Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff, Methanol)

Meine Blutdruckwerte liegen nicht im Normalbereich: Was nun?

Blutdruckschwankungen sind in Maßen normal und kein Grund zur SorgeBefinden sich Ihre Blutdruckwerte gelegentlich oberhalb des Normbereichs, muss dies kein Hinweis auf Hypertonie sein. Häufig sind stressige Phasen und sonstige Einflussgrößen für einen erhöhten Blutdruck verantwortlich. Meistens handelt es sich dabei um kurzzeitig erhöhte Blutdruckwerte.

Wenn Sie beim Blutdruckmessen hingegen feststellen, dass Ihre Werte regelmäßig zu hoch sind, sollten Sie dies medizinisch überprüfen lassen. Dann können Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine spezielle Therapie sinnvoll ist.

Das können Sie tun, damit die Blutdruckwerte im Normalbereich bleiben

Ein gesunder Lebensstil kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Wer sich gesund ernährt und einige weitere Tipps beherzigt, kann einen zu hohen Blutdruck Schritt für Schritt wieder normalisieren. Folgende Faktoren haben sich bewährt, um einen gesunden Blutdruck zu unterstützen:

  • gesunde, salzarme Ernährung

  • Abbau von Übergewicht

  • Nikotin-Verzicht

  • geringer bis moderater Alkoholkonsum

  • körperliche Aktivität

  • ausreichend Entspannungsphasen

Aktualisiert am: 27. Februar 2024