Was ist ein Tinnitus?

Tinnitus aurium – der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Klingeln in den Ohren. Diese Übersetzung trifft auch die Beschwerden, die mit Tinnitus einhergehen, ziemlich genau.

Denn die Betroffenen nehmen häufig ein Klingeln, Rasseln, Rauschen oder Pfeifen wahr, das auf keine Schallquelle zurückzuführen ist. Während bei der klassischen Form das Geräusch nicht von einer Schallquelle ausgelöst wird, gibt es Fälle, in denen die Geräusche sogar von Außenstehenden wahrgenommen werden können – beispielsweise durch den Arzt. Dies ist aber nur in den seltensten Fällen gegeben.

Nach Schätzungen der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. erlebt etwa jeder vierte Deutsche einmal in seinem Leben eine Form der Erkrankung. In vielen Fällen verschwindet dieser jedoch schnell wieder. Doch manche Ohrgeräusche bleiben über einen längeren Zeitraum wahrnehmbar und sollten umgehend behandelt werden, um die Gefahr eines chronischen Ausmaßes zu mindern.

Im folgenden Gesundheitsratgeber unserer Online Apotheke möchten wir Ihnen erläutern, welche Formen von Tinnitus es gibt, wie sie entstehen, wie die unterschiedlichen Therapieformen sind und wie vielversprechend die Heilungschancen.

Welche Arten von einem Tinnitus gibt es?

Tinnitus lässt sich zunächst unterscheiden in:

  • akuter Tinnitus

  • chronischer Tinnitus

Eine akuter Form liegt nach einem traumatischen Ereignis vor (z. B. nach einer starken Lärmbelastung). Von einer chronischen Variante spricht man, wenn die Ohrgeräusche bereits länger als 3 Monate andauern.

Des Weiteren unterscheidet man die beiden Arten:

  • subjektiver Tinnitus

  • objektiver Tinnitus

Was sich hinter diesen beiden Arten verbirgt, erklären wir Ihnen im folgenden Abschnitt.

Subjektiver Tinnitus

Hierbei wird nach allgemeiner Auffassung verstanden, dass die auftretenden Ohrgeräusche ausschließlich von den Betroffenen wahrgenommen werden, vergleichbar mit einem Phantomschmerz. Dies ist bei mehr als 90 % aller Betroffenen der Fall.

Meist entstehen die Geräusche nicht im Ohr oder in der unmittelbaren Umgebung, sondern lassen sich auf Veränderungen oder Beeinträchtigungen der Nervenzellen zurückführen. Mittels spezieller Praktiken kann das Gehirn trainiert werden, diese Geräusche zu ignorieren.

Objektiver Tinnitus (pulssynchroner Tinnitus)

Diese Art tritt deutlich seltener auf. Mit ihm wird eine Geräuschwahrnehmung beschrieben, die von einer tatsächlichen Schallquelle ausgelöst wird. Dies können Strömungsgeräusche des Blutes sein, welche durch Funktionsstörungen der Ohrtrompete ausgelöst oder durch das Gaumensegel sowie Geschwüre im Mittelohr provoziert werden.

Zuweilen können diese Geräusche sogar in seltenen Fällen von einer anderen Person – beispielsweise einem Arzt – ebenfalls wahrgenommen werden. In solchen Fällen gilt die Behandlung der verursachenden Störquelle.

Idiopathischer Tinnitus

Der Begriff Idiopathie leitet sich aus dem Griechischen ab. Dabei bedeutet “idios” übersetzt “eigen” und “pathos” steht für “Leben”. Wendet man den Begriff im medizinischen Sinne an, dann bedeutet er, dass die Erforschung der Ursache oder des Auslösers bislang erfolglos blieb.

Bei Hörstürzen kann dies sogar sehr häufig der Fall sein – beispielsweise, wenn er plötzlich und oftmals nur einseitig auftritt.

Was ist der Unterschied zwischen akutem und chronischem Leiden?

Akuter und chronischer Tinnitus unterscheiden sich durch die Dauer der SymptomeBei einem akuten Tinnitus bleiben die Beschwerden bis zu drei Monaten bestehen. Es handelt sich, anders als bei einem Hörsturz, nicht um einen Notfall, sollte aber unter ärztlicher Beratung therapiert werden.

Bleiben die Beschwerden länger als drei Monate bestehen, spricht man von einem chronischen Tinnitus.

Innerhalb dieser beiden Formen kann weiterhin unterschieden werden, ob die Lebensqualität durch die Beschwerden beeinträchtigt wird oder nicht. Findet keine Einschränkung statt, spricht man von einem kompensierten Tinnitus. Ist die Lebensqualität beeinträchtigt – etwa durch Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten oder Arbeitsunfähigkeit – spricht man von einem dekompensierten Tinnitus.

Unterteilung der Schweregrade?

Man hat sich für die Bestimmung der Intensität auf vier Ausprägungen verständigen können. Diese sind:

  • Grad I – Der leichtgradige Tinnitus belastet den Betroffenen nicht und löst keinen Druck aus.

  • Grad II – Beim mittelgradigen Tinnitus erlebt der Betroffene keine gravierenden Folgen im Alltag. In Stressphasen wird er aber als Belastung empfunden.

  • Grad III – Ab dieser Stufe wird von einem dekompensierten Tinnitus gesprochen. Durch den schwergradigen Tinnitus erfährt der Betroffene bereits erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Es sind bereits Störungen im sozialen, körperlichen und kognitiven Bereich zu erwarten.

  • Grad IV – Der sehr schwergradige Tinnitus beeinträchtigt den Betroffenen derart, dass bereits eine Arbeitsunfähigkeit besteht oder droht und auch im sozialen Bereich mit schweren Folgen zu rechnen ist.

Die Erfassung des Schweregrads wird meist vom behandelnden Arzt und/oder einem Psychologen in einem vorab strukturierten Gespräch ermittelt. Dennoch bleibt das Ergebnis immer subjektiv, da es nicht messbar ist.

Anhand des Schweregrades kann der behandelnde Arzt nicht nur die weiterführende Therapie genauer bestimmen, sondern auch die psychische Belastung des Betroffenen besser einschätzen.

Entstehung des Ohrleidens

Über die Entwicklung der Krankheit liegen vielfältige Erkenntnisse vor. Die Fachleute gehen davon aus, dass ein akuter Tinnitus im Innenohr, Hörnerv oder Gehirn entsteht.

Ebenfalls können Lärm oder Medikamente die Funktionen beeinträchtigen. Als weitere Auslöser werden benannt:

  • Ohrenpfropfen

  • Infektionskrankheiten

  • Hörsturz

  • Schalltrauma

  • Tauchunfälle

  • Tumorbildung

Bei einem objektiven Fall sind häufig Durchblutungsstörungen die Ursache. Die Unterscheidung zwischen einem akuten und einem chronischen Tinnitus fällt hingegen leichter. Die Beschwerden vergehen bei einer akuten Variante innerhalb der ersten drei Monate nach Auftreten. Bleiben die Geräuschwahrnehmungen länger bestehen, spricht man von einem chronischen Tinnitus.

Was sollte man bei plötzlich auftretendem Tinnitus tun?

Akuter Tinnitus sollte von einem Arzt untersucht werdenEin spontan auftretendes Summen oder Pfeifen ist kein medizinischer Notfall. Dennoch sollten Sie zügig einen Arzt aufsuchen und mit ihm mögliche Ursachen von Tinnitus und entsprechende Behandlungen besprechen.

Wichtig ist, dass Sie Ruhe bewahren und sich mit einem HNO-Arzt oder einer Ambulanz in Verbindung setzen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.

Jedoch sind nicht nur medizinische Maßnahmen zu ergreifen. Auch Sie selbst können einiges dazu beitragen, die Beschwerden zu bewältigen und ein Wiederauftreten weitgehend zu vermeiden:

  • meiden Sie Stress

  • sorgen Sie für ausreichend angenehme Beschäftigungen – Spaziergänge, Sport, Hobbies

  • bringen Sie sich mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen ins Gleichgewicht – z. B. durch Yoga oder autogenes Training

  • achten Sie auf Ihre Ernährung – gesunde Kost und viel Flüssigkeit sind die Basis eines gesunden Körpers

  • meiden Sie laute Geräusche

Wie erfolgt die Diagnose eines Tinnitus?

Um eine zuverlässige Diagnose zu treffen und eine entsprechende Therapie einzuleiten, sollten Sie bei Ohrgeräuschen zunächst rasch einen HNO-Facharzt aufsuchen. Diesen finden Sie entweder in stationären Praxen niedergelassener Ärzte oder in der HNO-Ambulanz eines Krankenhauses.

Geben Sie Ihrem behandelnden Arzt so viele Informationen wie möglich über Ihre Beschwerden:

  • wann traten die Geräusche das erste Mal auf

  • gab es einen Auslöser – beispielsweis eine laute Signalquelle oder ähnliches

  • in welchen Situationen machen sich die Geräusche bemerkbar

  • leiden Sie das erste Mal unter einem Tinnitus

  • können Sie, außer den Geräuschen, weitere Symptome an sich feststellen, die mit dem Tinnitus zusammenhängen könnten – Schwindel, Kopfweh oder Nackenschmerzen

Erzählen Sie dem behandelnden Mediziner auch von möglichen Vorerkrankungen, Medikamenten oder auch psychischen außergewöhnlichen Belastungen – so erhält er ein Gesamtbild und kann mögliche Ursachen ausschließen oder in engeren Betracht ziehen.

Mit Sicherheit wird er den Gehörgang und das Innenohr untersuchen und auch den Naseninnenraum und Rachen betrachten. Außerdem wird Ihr Hörvermögen untersucht. Unter Umständen können spezielle Messverfahren angewandt werden, mit denen aktive Aussendungen des Ohrs entgegen der Richtung der Schallwahrnehmung ausgemacht werden können.

Ablauf der Untersuchung

Tatsache ist: Man kann die meisten Formen der Ohrgeräusche nicht nachweisen. Nur wenige Arten sind messbar, beispielsweise, wenn sie durch Blutfluss oder den Takt des Herzens ausgelöst werden. Aber der Großteil der Tinnitus sind subjektiv. – das bedeutet, dass nur der Betroffene die Geräusch wahrnimmt.

Eine Diagnose dieser Arten erfolgt meist nach einer systematischen Befragung durch den Arzt und anschließenden Hörtests. Ihre Antworten helfen dem Arzt zu ergründen, ob es im Vorfeld schon mal Ohrerkrankungen, Knalltraumata oder ander Lärmunfälle gab.

Außerdem kann er Ihren Stresslevel und andere relevante Faktoren, die als Auslöser zählen können, mit den abgefragten Informationen besser einschätzen.

Im Anschluss werden mittels Ohrmikroskopie und Ohrenspiegel Untersuchungen folgen, um eine mögliche Ohrerkrankung auszumachen oder einen Ohrenschmalzpfropfen zu erkennen. In der Regel werden dann noch Hörtests gemacht, um einen Hörverlust auszuschließen.

Bei diesen Hörtests gibt es zwei spezielle Verfahren, die eine sichere Diagnose zulassen:

  • Otoakustische Emissionen (OAE)

  • BERA Hirnstammaudiometrie

Bei dem OAE-Test wird die Funktion des Innenohrs überprüft. Otoakustische Emissionen sind die Geräusche, die entstehen, wenn sich die Haarzellen im Innenohr zusammenziehen. Dafür werden hochempfindliche Mess-Mikrofone in den äußeren Gehörgang gesetzt.

Bei der BERA Hirnstammaudiometrie werden die Nervenreaktionen im Gehirn untersucht, die für die Verarbeitung von Hörreizen zuständig sind. Das geschieht mittels drei bis vier Elektroden, die am Kopf angebracht werden.

Was ist die Tinnitusfrequenz?

In einigMit der Tinnitusfrequenz kann Tinnitus analysiert und behandelt werdenen Fällen kann es bei der Diagnose auch zur Analyse der Frequenz und der Intensität kommen. Dabei werden den Betroffenen Töne vorgespielt, die sie mit den Geräuschen vergleichen, die zu den wahrgenommenen Symptomen gehören.

In einem weiteren Schritt können über diese Analyse Töne produziert werden, mit denen sich die Geräusche des Tinnitus überlagern lassen.

Erfahren Sie mehr dazu unter dem Punkt Noiser und Masker.

Therapie – Wie erfolgt die Behandlung eines Tinnitus?

Ist ein Tinnitus diagnostiziert, kann die Behandlung aus mehreren Bausteinen bestehen:

  • Medikamentös – mit Kortison, Antibiotika oder durchblutungsfördernden Arzneimitteln aus unserer Online-Apotheke

  • Entspannungstechniken – beispielsweise Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Tai-Chi

  • alternative Heilmethoden – z. B. Akupunktur oder Musik

  • Bewältigungstraining

Erfahren Sie hier mehr über die Tinnitus-Behandlung.

Ist die Heilung möglich?

Aufgrund der verschiedenen Arten, Ursachen und Symptomatiken unterscheiden sich auch die Heilungswahrscheinlichkeiten sehr stark. Eine eindeutige und allgemeingültige Aussage kann somit nicht getroffen werden.

Die Heilungschancen sind am besten, wenn ein akuter Fall auftritt und mit der Behandlung umgehend begonnen wird. Je länger Betroffene abwarten, desto schwieriger gestaltet sich eine möglichst vollständige Heilung.

Welche Medikamente können gegen Tinnitus helfen?

In unserer gut sortierten Online Apotheke stehen Ihnen eine Vielzahl Präparaten zur Auswahl. Der Einsatz von Medikamenten hängt sehr stark davon ab, was genau den Tinnitus ausgelöst hat. Bei alters- und durchblutungsbedingtem Beschwerden werden gezielt durchblutungsfördernde Medikamente verabreicht, so beispielsweise , oder .

Des Weiteren können Abhilfe schaffen:

Alle Medikamente gegen Tinnitus finden Sie in unserer Online Apotheke.

Was sind die Ursachen eines Tinnitus?

Die Ursachen, die zu den Ohrgeräuschen führen, sind vielfältig. Zuweilen kann ein konkreter Auslöser jedoch nicht festgemacht werden.

Lärm ist einer der häufigsten Verursacher von akutem Varianten. Somit ist beispielsweise sein Auftreten nach dem Besuch eines Konzerts keine Seltenheit. Allerdings verschwindet diese Form in den meisten Fällen auch rasch wieder, da die Störquelle nur einmalig war. Ihre Ohren sollten Sie vor starkem Lärm schützen – zum Beispiel mit .

Einen großen Verursacher sehen Fachärzte aktuell in den modernen In-Ear-Kopfhörern. Hier treffen die Töne unmittelbar auf das Trommelfell und vor allem auf die im Innenohr sitzenden Haarsinneszellen, die die akustisch-mechanischen Reize in Nervenaktivität umwandeln.

Ebenso werden verantwortlich für das Auslösen eines Tinnitus folgende Ursachen benannt:

  • Stress

  • Verspannungen

  • Mangelerscheinungen

  • bestimmte Medikamente

  • Depressionen und psychische Verstimmungen

  • Krankheiten, insbesondere im Hals-Nasen-Ohrenbereich

  • Entzündungen und Eingriffe am Kiefer sowie im Rachenraum

Des Weiteren gelten als mögliche Auslöser:

  • Erkrankungen des Innenohrs

  • Hirntumore

  • zu hoher oder zu niedriger Blutdruck

  • Alkohol- und Drogenmissbrauch

  • Blutarmut

  • Multiple Sklerose

Was sind die Symptome eines Tinnitus?

Pfeifen, Rauschen, Rasseln, Klingeln – dies sind vermutlich die bekanntesten Symptome, mit denen die Erkrankung einhergeht. Häufig werden die Ohrgeräusche auch als Knacken, Pochen, Piepen, Brummen, Knistern oder Hämmern benannt.

Zu den weiteren Symptomen zählen:

  • Rauschen im Kopf

  • Schwindel

  • Kopfschmerzen

Häufig gesellen sich weitere Symptome hinzu. Diese können in der Folge aus einem Tinnitus resultieren, diesem aber auch vorausgehen. Tinnitus und die folgenden Symptome können in Wechselwirkung zueinander stehen:

  • Konzentrationsschwäche

  • Müdigkeit

  • Schlafmangel

  • Angstzustände

  • Depressionen

  • Zähneknirschen

  • Ohrenschmerzen

Lesen Sie alles über die Symptome eines Tinnitus in unserem gesonderten Artikel.

Ohrgeräuschen vorbeugen

Als Ursachen kommen oft Lärm, Stress oder Muskelverspannungen in Frage. Daher sollten Sie diese Auslöser natürlich möglichst meiden, um einem Tinnitus vorzubeugen.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie betroffen sein könnten, ist es ratsam, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen – je eher Sie mit der Therapie beginnen, desto besser sind die Heilungschancen.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen sind vielfältig und reichen von großer Lärmbelästigung über Stress bis hin zu Nebenwirkungen von Medikamenten. Wenn Sie mehr über die Ursachen eines Tinnitus wissen möchten, lesen Sie gern dazu unseren Beitrag.

Was sind die häufigsten Gründe für Ohrgeräusche?

Lärm kann Tinnitus auslösenEin konkreter Auslöser kann nur in den seltensten Fällen festgemacht werden.

Lärm ist einer der häufigsten Verursacher. Somit ist beispielsweise sein Auftreten nach dem Besuch eines Konzerts keine Seltenheit. Allerdings verschwindet diese Form auch rasch wieder, da die Störquelle nur einmalig war.

Einen großen Verursacher sehen Fachärzte aktuell in den modernen In-Ear-Kopfhörern. Hier treffen die Töne unmittelbar auf das Trommelfell und vor allem auf die im Innenohr sitzenden Haarsinneszellen, die die akustisch-mechanischen Reize in Nervenaktivität umwandeln.

Diese Faktoren können den Tinnitus auslösen

Ebenso werden verantwortlich für das Auslösen folgende Ursachen benannt:

  • Stress

  • Verspannungen

  • Mangelerscheinungen

  • bestimmte Medikamente

  • Depressionen und psychische Verstimmungen

  • Krankheiten, insbesondere im Hals-Nasen-Ohrenbereich

  • Entzündungen und Eingriffe am Kiefer sowie im Rachenraum

Bestimmte Vorerkrankungen können Tinnitus verursachen

Auch Erkrankungen und körperliche Belastungen können einen Tinnitus auslösen. Häufig sind Erkrankungen des Innenohrs Auslöser. Da kann ein Medikament zur Anwendung bei Ohrenschmerzen – wie die – helfen.

Bei der selbstständigen Behandlung von Ohrenerkrankungen ist jedoch Vorsicht geboten. Auch Tumore, Bluthochdruck oder Kopfschmerzen können zu einem Gehörsturz führen.

Des Weiteren gelten als mögliche Auslöser:

  • Erkrankungen des Innenohrs

  • Hirntumore

  • zu hoher oder zu niedriger Blutdruck

  • Alkohol- und Drogenmissbrauch

  • Blutarmut

  • Multiple Sklerose

Weitere Ursachen für Tinnitus

Neben Stress und Lärm – eine der Hauptursachen – können auch Alkohol- und Drogenmissbrauch – vor allen Dingen im Zusammenhang mit Heroin oder Kokain – zu den Ohrgeräuschen führen.

Was sind die Symptome eines Tinnitus?

Pfeifen, Rauschen, Rasseln, Klingeln – dies sind vermutlich die bekanntesten Symptome, mit denen die Beschwerden einhergeht. Welche Begleiterscheinungen für Ohrgeräusche noch typisch sind, erfahren Sie in unserem Ratgeber zu den Symptomen eines Tinnitus.

Häufig werden die Ohrgeräusche auch als Knacken, Pochen, Piepen, Brummen, Knistern oder Hämmern benannt.

Zu den weiteren Symptomen zählen:

  • Rauschen im Kopf

  • Schwindel

  • Kopfschmerzen

Welche weiteren Symptome gibt es bei Tinnitus?

Oftmals gesellen sich zu Tinnitus weitere Symptome. Dies können in der Folge aus einem Tinnitus resultieren, diesem aber auch vorausgehen. Tinnitus und die folgenden Symptome können in Wechselwirkung zueinander stehen:

  • Konzentrationsschwäche

  • Müdigkeit

  • Schlafmangel

  • Angstzustände

  • Depressionen

  • Zähneknirschen

  • Ohrenschmerzen

Was ist eine Tinnitus-Klinik?

In einer Tinnitus-Klinik arbeiten spezialisierte FachärzteIn einer Tinnitus-Klinik haben sich die spezialisierten Fachärzte auf die Behandlung und Therapie von Ohrgeräuschen spezialisiert und folgen meist einem ganzheitlichen Ansatz.

Sind konkrete Ursachen auszumachen, wird mit entsprechenden weiteren Fachbereichen eine enge Zusammenarbeit angestrebt.

In der Fachklinik erfahren Sie:

  • eine psychosomatische und verhaltenstherapeutische Behandlung

  • Therapien mit Musik, Bewegung, Sport oder Hörtechniken (Audio)

  • Therapien, die sich auf Halswirbel und Rückgrat konzentrieren

  • Einarbeitung in Geräte, die von den störenden Ohrgeräuschen ablenken oder den Tinnitus maskieren

Ebenso finden verschiedene Beratungsangebote für Bewegung, Ernährung, Entspannung und weitere Möglichkeiten einer Lebensführung statt, die der Erkrankung entgegenarbeiten sollen. Der Aufenthalt in einer Tinnitus-Klinik kann stationär oder ambulant erfolgen. Diese Entscheidung wird mit den behandelnden Ärzten getroffen. Inwieweit eine Behandlung von Ihrer Kasse übernommen wird, sollten Sie im Vorfeld mit dieser besprechen.

Was sind Tinnitus Noiser und Masker?

Tinnitus Noiser und Masker werden zur Behandlung eingesetztBei einem Noiser bzw. Masker handelt es sich um einen Rauschgenerator, der wie ein Hörgerät bei Tinnitus hinter dem Ohr angebracht wird. Es gab früher auch Noiser bzw. Masker, die sich direkt im äußeren Gehörgang befanden. Sie wurden aber häufig von den Betroffenen als störend empfunden, weil sie das Hörvermögen beeinträchtigten, die Geräusche verstärkten oder gar als unangenehmer als der eigentliche Tinnitus wahrgenommen wurden.

Der Rauschgenerator wird meist hinter beiden Ohren angebracht, auch dann, wenn sich der Tinnitus nur auf einer Seite bemerkbar macht. Bei einer Therapie mit einem dieser sogenannten Noiser bzw. Masker soll die eigene Wahrnehmung verändert werden. Wie die Bezeichnungen bereits vermuten lassen, wird ein Geräusch (noise) verursacht, das den Ton verdecken (maskieren) soll.

Der Tongenerator erzeugt meist ein sogenanntes weißes Rauschen, das alle Frequenzen umfasst. Die Lautstärke ist dabei so gering, dass das Gehirn sie zwar als ein Hörangebot aufnimmt, zugleich aber wird das Erkennen erschwert.

Wie hoch sind die Kosten für einen Tinnitus Noiser?

Die Kosten für einen Tinnitus Noiser richten sich sehr nach Hersteller und Ausstattung. So gibt es auch Geräte, die zugleich auch als Hörgeräte fungieren. In jedem Fall sollten Sie sich im Fachhandel beraten lassen, welcher Noiser für Ihre Zwecke der geeignetste ist.

Kann man Geräusche im Ohr haben, obwohl es sich um keinen Tinnitus handelt?

Ja. Nicht jeder, der ein Ohrgeräusch wahrnimmt, leidet auch an einem Tinnitus. Manchmal kann der Auslöser für solche Geräusche ganz banal sein. So können Pfropfen im Ohr oder eine Erkrankung, beispielsweise eine Mittelohrentzündung, Ohrgeräusche hervorrufen.

Eine Mittelohrentzündung können Sie mit behandeln. War sie die Ursache für die Geräusche, werden sie verschwinden, sobald die Entzündung abgeklungen ist. In jedem Fall sollten Sie die Ursache für die Ohrgeräusche von einem Arzt abklären lassen.

Wie klingt ein Tinnitus?

Das Tinnitusgeräusch ist für jeden Betroffenen individuell wahrnehmbar und kann sich demnach auch verschieden äußern. Grundsätzlich beschreiben Patienten den Klang zwischen Piepen bis Rauschen. Auch Brummen, Knistern, Pfeifen und Summen wird in diesem Zusammenhang als Tinnituston erwähnt. Einige nehmen das Geräusch nur wahr, wenn sie sich darauf konzentrieren oder das Umfeld besonders ruhig ist, andere haben den Tinnitusklang ständig im Ohr.

Um sich ein Bild davon zu machen, wie sich ein Tinnitus anhören kann, haben wir nachfolgend einige Vergleiche aufgelistet:

  • der Ton, der früher das Testbild beim Fernseher begleitete

  • das Klingeln eines schrillen Telefons oder Weckers

  • wie das Pfeifen einer nicht entlüfteten Heizung

  • vergleichbar mit starkem Wind oder Sturm

  • ähnlich einem rauschenden Bach oder einem Wasserfall

  • vergleichbar mit dem Summen von Insekten

Sollte man bei einem Tinnitus auf Alkohol verzichten?

Es soll tatsächlich Menschen geben, die behaupten, dass ihr Tinnitus nach dem Verzehr von Alkohol weniger stark sei, andere hingegen stellen eine Verstärkung der Geräuschwahrnehmung fest.

Wissenschaftliche Belege gibt es weder für die eine, noch für die andere Behauptung. Bekanntlich kann Alkohol zur Entspannung beitragen und anregend wirken – mögliche Voraussetzung dafür, dass Betroffene die Ohrgeräusche weniger stark wahrnehmen. Alkohol kann aber auch die Wahrnehmung schärfen und sich auf das zentrale Nervensystem auswirken, sodass Betroffene das Ohrgeräusch noch stärker als zuvor wahrnehmen.

Daher möchten wir an dieser Stelle weder empfehlen, Alkohol als Mittel gegen Tinnitus einzusetzen, noch sprechen wir uns für einen absoluten Verzicht aus. Wenn Sie Alkohol trinken, dann sollten Sie dies mit Bedacht und in geringen Mengen tun.

Erhält man eine Krankschreibung bei einem Tinnitus?

Bei Tinnitus ist eine Krankschreibung möglichGrundsätzlich ist es möglich, bei Tinnitus eine Krankschreibung zu erhalten.

Voraussetzung dafür ist allerdings, die Ursache des Tinnitus herauszufinden und mögliche therapeutische Maßnahmen einzuleiten, um schnell und vollständig gesund zu werden. In manchen Fällen erfordert dies dann eine vorübergehende Krankschreibung.

Zunächst ist zu klären, ob die Arbeitsumgebung Verursacher des Tinnitus ist oder sich bei dessen Behandlung als nachteilig auswirken kann. Tinnituspatienten sollten Lärm meiden und möglichst nicht in Stressphasen geraten. Auch können Berufe, in denen der Gleichgewichtssinn gefordert wird, eventuell nicht mehr oder eine Zeit lang nicht ausgeübt werden – beispielsweise Dachdecker oder Gerüstbauer.

Ebenso können Betroffene von Berufen freigestellt werden, die in Bereichen der Personenbeförderung arbeiten – Pilot, Busfahrer, Kapitän. Ein Tinnitus ist allerdings keine Krankheit, sondern ein Symptom. Und manchmal kann es auch nachteilig sein, sich mit einem Tinnitus krankschreiben zu lassen. Sie erhalten dann nämlich auch die Zeit, sich den ganzen Tag auf das Geräusch zu konzentrieren und es kann sich daraus ein Kreislauf des Nicht-Abschalten-Könnens entwickeln. Daher sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt über die Notwendigkeit und die Folgen einer Krankschreibung.

Wissenschaftliche Quellen

  • M. Tillmann: Tinnitus gesellschaftliche Dimension, Psychodynamik, Behandlungskonzepte, 2018, ISBN 9783898068314
  • G. Hesse: Tinnitus, 2016, ISBN 9783131478023
  • B. Kröner-Herwig, B. Jäger, G. Goebel: Tinnitus kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungsmanual, 2010, ISBN 9783621276894
  • W. Delb: Tinnitus ein Manual zur Tinnitus-Retrainingtherapie, 2002, ISBN 9783801713799
  • K. M. Hocker: Tinnitus Ursachen und Behandlung von Ohrgeräuschen, 1997, ISBN 9783406418686
  • J. J. Eggermont, F. G. Zeng, A. N. Popper, R. R. Fay: Tinnitus, 2012, ISBN 9781489998330
  • C. A. Bauer: Tinnitus, in „New England Journal of Medicine“, 378, 2018, ISSN 1533-4406
  • D. D. Walker, A. S. Cifu, M. B. Gluth: Tinnitus, in „JAMA“, 315, 2016, ISSN 0098-7484
  • G. Göbel: Tinnitus und Hyperakusis, 2003, ISBN 9783801711177
  • R. S. Hallam, R. F. C. Dees, G. Göbel: Leben mit Tinnitus wie Ohrgeräusche erträglicher werden, 1994, ISBN 9783861282143

Aktualisiert am: 27. Februar 2024