In welcher Region können Rückenschmerzen auftreten?

Rückenschmerzen können vom Nacken bis zum Steißbein im gesamten Bereich des Rückens auftreten. Egal wo es schmerzt, unangenehm ist es allemal. Welche Ursachen Rückenschmerzen in bestimmten Regionen des Rückens haben können, haben wir  im Ratgeber Ihrer Online Apotheke für Sie zusammengefasst.

Rückenschmerzen nach Region: im unteren Rücken

Durch den aufrechten Gang des Menschen wird insbesondere die sehr bewegliche Lendenwirbelsäule stark belastet. Daher betreffen Rückenschmerzen am häufigsten auch die untere Partie des Rückens. Durch die Belastung werden Verspannungen der Muskeln oder Störungen der Faszien hervorgerufen, mitunter treten Bandscheibenvorfälle auf.

Das Lendenwirbelsäulensyndrom (LWS-Syndrom) als Ursache von Rückenschmerzen im unteren Rücken

Lendenwirbelsäulensyndrom betrifft die untere Region des RückensBeim Lendenwirbelsäulensyndrom handelt es sich allgemein um eine Diagnose, die verschiedene unklare Schmerzzustände im Bereich der Wirbelsäule zusammenfasst. Das liegt an den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Symptome, die von Patient zu Patient variieren. Der Begriff “Syndrom” wird immer dann verwendet, wenn mehrere Symptome zugleich auftreten.

Unterschieden werden die Syndrome nach dem Ort der Beschwerden. Bei Rückenschmerzen in der Region der Lendenwirbelsäule und damit verbundenen Beschwerden sprechen Experten zumeist von einem Lendenwirbelsäulensyndrom, kurz LWS-Syndrom.

Die Lendenwirbelsäule (LWS) stellt den unteren Bereich des Rückens dar und besteht aus fünf einzelnen Wirbeln. Die Lendenwirbelsäule wird wie jeder andere Teil der Wirbelsäule auch von Sehnen und Muskeln gestützt. Zwischen zwei Wirbelkörpern sitzt je eine Bandscheibe. Dabei handelt es sich um eine Knorpelscheibe, die als eine Art Stoßdämpfer fungiert.

Der Hexenschuss – Akute Rückenschmerzen nach einer falschen Bewegung

Akute Rückenschmerzen nach Bewegung können im unteren Rücken auftretenEs bedarf manchmal nur einer kleinen Bewegung und wie aus heiterem Himmel schießt ein starker Schmerz in den unteren Rücken ein: Der Hexenschuss ist da. Bei dem sogenannten Hexenschuss handelt es sich um ein akutes LWS-Syndrom.

Nach dem einschießenden Schmerz kann man sich meist nur noch sehr eingeschränkt bewegen, selbst die kleinste Regung tut sehr weh. Oft sogar können sich Betroffene nicht mehr richtig aufrichten.

Häufigste Ursachen eines Hexenschusses sind die Blockade eines Wirbelgelenks oder Verspannungen bzw. Verkrampfungen der Rückenmuskulatur. Einem akuten LWS-Syndrom liegen meistens Fehl- und Überbelastungen zugrunde.

Rückenschmerzen nach Region: Eingeklemmter Lendenwirbel oder Ischiasnerv?

Eingeklemmter Lendenwirbel oder Ischiasnerv lösen Rückenschmerzen ausEs gibt verschiedene Beschwerden, die von einem geschädigten Ischiasnerv ausgehen. Umgangssprachlich wird zuweilen von einem eingeklemmten Lendenwirbel gesprochen.

Den Lendenwirbel selbst kann man sich zwar nicht einklemmen, aber den Ischiasnerv. Ebenfalls umgangssprachlich ist daher häufig nur von “Ischais” die Rede. Mediziner bezeichnen das Phänomen als Ischialgie. Als Ursache hierfür kommen z. B. ein Bandscheibenvorfall oder eine Entzündung in Betracht.

Der Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) ist der dickste Nerv des menschlichen Körpers und zieht sich über die Rückseite des Oberschenkels bis in beide Unterschenkel. Charakteristisch für eine Ischialgie ist daher, dass der Schmerz bis ins Bein zieht, was bei einem Hexenschuss nicht der Fall ist.

Rückenschmerzen nach Region: im mittleren Rücken

Zu Rückenschmerzen in mittlerer Höhe der Wirbelsäule kommt es oft durch Muskelreizungen oder Veränderungen der Rippen-Wirbel-Gelenke sowie aufgrund von Problemen an der Brustwirbelsäule.

Rückenschmerzen im Bereich des mittleren Rückens – Wenn die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls besteht

Rückenschmerzen im mittleren Rücken können zu Bandscheibenvorfall führenTreten Rückenschmerzen gehäuft in der Region des mittleren Rückens auf, besteht die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. Die Bandscheiben werden durch Gewebeflüssigkeit mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Unter Entlastung (ohne Druck) nimmt die Bandscheibe Gewebeflüssigkeit auf, während sie unter Belastung (mit Druck) diese Flüssigkeit zusammen mit Stoffwechselabfallprodukten wieder abgibt. Nur durch diesen Wechsel von Belastung und Entlastung bleiben die Bandscheiben wirklich gesund.

Werden sie jedoch dauerhaft über Gebühr etwa durch einseitige Druckbelastung beansprucht oder aber ständig entlastet, können sie nicht mehr ausreichend versorgt werden. Eine Schädigung, die mit dem Vorfall einer Bandscheibe enden kann, ist nicht ausgeschlossen. Zu langes Sitzen und Liegen erweisen daher den Bandscheiben keinen Gefallen.

Rückenschmerzen nach Region: im oberen Rücken

Bei Rückenschmerzen in der Region des oberen Rückens ist der Bereich der oberen Brustwirbelsäule (BWS) und der Halswirbelsäule (HWS) betroffen, wobei die Nackenregion ebenfalls dem oberen Rücken zuzurechnen ist.

Sind Nackenbeschwerden der Auslöser für Rückenschmerzen im oberen Rücken?

Nackenbeschwerden können Rückenschmerzen im oberen Rücken auslösenNackenbeschwerden sind oft Auslöser für Rückenschmerzen im oberen Rücken. Eine schlechte Körperhaltung führt irgendwann unweigerlich zu Nackenbeschwerden in Form von Muskelverspannungen und -verhärtungen.

Diese wiederum äußern sich in Rückenschmerzen im oberen Körperbereich. Seltener, aber dennoch möglich, sind entzündliche Lockerungen mit Bandscheibenvorfall an der HWS.

Rückenschmerzen in der oberen Region – Ist das Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom) für die Schmerzen verantwortlich?

Das Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom oder auch Zervikalsyndrom genannt) ist eine Unterkategorie des Wirbelsäulensyndroms und tritt in der Region auf, die dem Namen entspricht: an der Halswirbelsäule. Häufige Symptome beim HWS-Syndrom sind dumpfe Schmerzen in Armen, Schultern und Nacken.

Ausgelöst wird ein HWS-Syndrom durch verschiedene Ursachen, zu denen folgende gehören:

  • Muskelverspannungen

  • verklebte Faszien

  • äußere Einflüsse, etwa ein Unfall (z. B. Schleudertrauma/HWS-Distorsion)

  • Bandscheibenvorfall (Prolaps)

  • Blockierung von Wirbelgelenken (segmentale Dysfunktion)

Blockaden, Verspannungen, Abnutzung – Das Brustwirbelsäulensyndrom als Ursache für Rückenschmerzen in der Region des oberen Rückens

Brustwirbelsäulen-Syndrom führt zu Rückenschmerzen im oberen RückenDer Begriff Brustwirbelsäulen-Syndrom (BWS-Syndrom) ist ein Oberbegriff, mit dem verschiedene Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS) zusammengefasst sind. Wird die Brustwirbelsäule durch Blockaden, Verspannungen oder Abnutzung beeinflusst, treten Rückenschmerzen in der Region des oberen Rückens auf.

Zu Blockaden, Verspannungen oder Abnutzung kann es kommen, wenn Menschen über Jahre hinweg zu wenig Bewegung haben, wenn sie z. B. arbeitsbedingt häufig eine sitzende Position einnehmen. Auch die ständige körperliche Belastung der Brustwirbelsäule ist für den Rücken nicht gut. Personen, die oft schwer tragen müssen, leiden daher auch häufiger an Arthrose, Verschleiß der Bandscheiben bzw. einem Bandscheibenvorfall.

Rückenschmerzen nach Region: im Steißbein

Rückenschmerzen im Steißbein treten in der untersten Region des Rückens aufDas Steißbein ist der unterste Bereich der Wirbelsäule. Ziehende, stechende und brennende Rückenschmerzen im Steißbein, also Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie), treten relativ selten auf.

Zu langes Sitzen auf weichen, aber auch auf härteren Unterlagen kann bei manchen Menschen zu Steißbeinschmerzen führen, da hierdurch winzige Gewebeverletzungen entstehen können. Aber auch eine Steißbeinprellung, Steißbeinstauchung oder ein Bandscheibenvorfall führen zu entsprechenden Rückenschmerzen.

Rückenschmerzen nach Region: im Lendenbereich

Schmerzen im Lendenbereich betreffen die Lendenwirbelsäule, das Steißbein und die Beckengelenke (Iliosakralgelenke). Grund für Rückenschmerzen im Lendenbereich sind sehr oft Verspannungen, die sich in einem ziehenden Schmerz in der Lendenwirbelsäulenregion zeigen. Darüber hinaus verkürzen sich die Muskeln im Lendenbereich durch lang anhaltende Verspannungen.

Ab wann ist eine OP bei Rückenschmerzen sinnvoll?

Operation bei Rückenschmerzen ist immer das letzte Mittel der WahlEine Operation bei Rückenschmerzen ist immer das letzte Mittel der Wahl und sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn keine andere Behandlungsmethode mehr anschlägt.

Eine Operation kann bei einigen Arten von Rückenschmerzen angezeigt sein, wenn durch das Rückenleiden Taubheitsgefühle und Lähmungen entstehen, sodass dauerhafte Nervenschäden drohen.

Sprechen starke und lang andauernde Schmerzen nicht mehr auf konservative Behandlungsmethoden wie Übungen gegen Rückenschmerzen, Rückenschmerz-Medikamente, Physiotherapie oder manuelle Therapie an, ist ebenfalls an eine Operation zu denken.

Welche Medikamente helfen bei Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen lassen sich mit Medikamenten wie Schmerztabletten, Wärmepflastern sowie Salben behandeln. In der Produktpalette unserer Online Apotheke finden Sie dazu eine große Auswahl an rezeptfreien Medikamenten. Besonders beliebt sind die Folgenden:

Wenn bei Rückenschmerzen der Ischiasnerv betroffen ist (Ischialgie)

Wird der Ischiasnerv aufgrund eines Bandscheibenvorfalls eingeklemmt, verstärken sich die Schmerzen beim Husten oder Niesen. Besteht die Ischialgie aufgrund einer Entzündung, nehmen die Schmerzen häufig nachts zu.

Wissenschaftliche Quellen

  • H. W. Hoefert, J. Barth: Rheuma und Rückenschmerz, 1995, ISBN 9783861282822
  • A. Werber: Akuter Rückenschmerz, in „MMW – Fortschritte der Medizin“, 154, 2012, ISSN 1438-3276
  • E. Kasper: Volkskrankheit Rückenschmerz, in „Radiopraxis“, 4, 2011, ISSN 1866-1033
  • M. Holldorf: Chronischer Rückenschmerz, in „Der Schmerz“, 24, 2010, ISSN 1432-2129
  • G. Dahmen: Tiefsitzender Rückenschmerz, 1994, ISBN 9783929126082
  • D. Ohlendorf: Rückenschmerzen, in „Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie“, 65, 2015, ISSN 2198-0713
  • B. A. Michel: Rückenschmerzen, in „Therapeutische Umschau“, 70, 2013, ISSN 1664-2864
  • T. Weigl, T. Berthold: Die Rückenschmerz-Bibel Diagnose – Therapie – Heilung, 2018, ISBN 9783840376115

Aktualisiert am: 27. Februar 2024