Unter einer atopischen Dermatitis versteht man eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit. Sie wird üblicherweise als Neurodermitis bezeichnet, wobei der Begriff irreführend ist.

Diese Bezeichnung stammt aus dem 19. Jahrhundert, als man noch annahm, dass es sich bei der Erkrankung um eine Entzündung der Nerven handelt. Heute wissen wir, dass es sich bei einer atopischen Dermatitis um eine Störung des Immunsystems handelt.

Sie macht sich durch starke Überreaktionen der Haut bemerkbar. Vor allen Dingen äußert sie sich durch folgende Symptome, die schubartig auftreten:

  • starker Juckreiz

  • rot gefärbte Stellen

  • schuppige Hautbereiche

  • nässende Stellen

Auch vor und nach den Schüben stellt sich die Haut oft problematisch dar, indem sie sehr trocken, empfindlich und anfällig für Reizungen ist. Allerdings können diese Symptome auch auf andere Hautkrankheiten schließen, weshalb Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen sollten.

Was genau ist eine atopische Dermatitis?

Eine atopische Dermatitis – oder atopisches Ekzem – ist eine chronische Überreaktion des Immunsystems, das sich in Form von Hautirritationen bemerkbar macht. Sie tritt schubweise auf und ist nicht ansteckend.

Mit Atopie bezeichnen Mediziner eine Überempfindlichkeit bzw. Allergie. Dermatitis leitet sich vom griechischen Begriff für Haut „derma“ ab.

Die atopische Dermatitis ist eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen, an der schätzungsweise 14 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens erkranken können. Sie kann in jedem Alter auftreten, betrifft aber überwiegend Kinder und Säuglinge.

Die Schweregrade einer atopischen Dermatitis

Atopische Dermatitis hat verschiedene SchweregradeDer Schweregrad einer atopischen Dermatitis wird in Europa anhand des „Severity scoring of atopic dermatitis“ – abgekürzt SCORAD – bewertet. Dabei handelt es sich um ein standardisiertes Punktesystem, das die objektive Einschätzung der atopischen Dermatitis ermöglicht.

Angepasst an den Schweregrad, kann Ihr Arzt die notwendigen therapeutischen Maßnahmen in die Wege leiten. Insgesamt werden innerhalb des Tests maximal 103 Punkte vergeben, die dann folgendermaßen eingestuft werden:

  • unter 25 Punkte: leichte Form

  • 25 bis 60 Punkte: mittelschwere Form

  • über 60 Punkte: schwere Form

Wer ist am häufigsten von atopischer Dermatitis betroffen?

Atopische Dermatitis tritt besonders häufig bei Kindern und Säuglingen aufDie atopische Dermatitis ist die am häufigsten vorkommende chronische Erkrankung bei Kindern und Säuglingen. Bei einem Großteil der Betroffenen tritt sie bereits im ersten Lebensjahr auf.

Die Erkrankungssrate bei Säuglingen und Kindern liegt bei ca. 20 Prozent. Bei Erwachsenen sind es hingegen nur ein bis drei Prozent.

Mit zunehmendem Alter heilt die Krankheit meistens ab und kann in der Pubertät sogar ganz verschwinden. Meist leiden die Betroffenen in der Folge dennoch lebenslang an besonders trockener und auch empfindlicher Haut.

Die Formen der atopischen Dermatitis

Die atopische Dermatitis unterteilt sich in die intrinsische und die extrinsische Form. Hierbei sind die IgE-Werte entscheidend.

Darunter versteht man den Immunglobulin-Wert. Das ist ein Antikörper, der sich im Blut nachweisen lässt und gegen bestimmte Allergene vermehrt gebildet wird.

Bei der intrinsischen Form der atopischen Dermatitis ist dieser Wert nicht signifikant verändert, bei der extrinsischen Form nachweislich schon. Diese Betroffenen haben also ein hohes Allergie-Potential. Von der extrinsischen Form der atopischen Dermatitis sind mit 80 Prozent weitaus mehr Patienten betroffen als von der intrinsischen.

Diese Stigmata und Symptome können in Verbindung mit atopischer Dermatitis auftreten

Atopische Dermatitis hat viele verschiedene Symptome und StigmataDer Begriff Stigma stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt sinngemäß „Zeichen“. Als Stigmata wurden geschichtlich die Wundmale bezeichnet, die Jesus nach seiner Kreuzigung an den Händen und Füßen hatte.

Im Zusammenhang mit der atopischen Dermatitis werden mit Stigmata die äußeren Zeichen gemeint, die durch die entzündliche und teilweise starken Juckreiz auslösende Erkrankung entstehen. Hierzu zählen:

  • helles Hautbild nach Reizung durch Kratzen

  • Rissbildungen

  • raue, trockene oder nässende Hautstellen

  • verkrustete und schuppenden Partien

  • abhängig vom Alter an unterschiedlichen Körperpartien auftretend

Oftmals kommen weitere Stigmata dazu, die sich mit zunehmendem Alter zeigen können. Auch diese können sich an unterschiedlichen Körperstellen zeigen. Dazu gehören:

  • sprödes Haar

  • dunkle Haut um die Augen

  • Blässe um den Mund

  • angeborene, doppelte untere Lidfalte

  • Ausdünnung der seitlichen Augenbrauen

Auch Augenerkrankungen sind als Stigmata atopischer Dermatitis nicht selten. Hierzu gehören ein vermehrtes Auftreten von Bindehautentzündungen, eine kegelförmige Verformung der Hornhaut und das Auftreten des Grauen Stars.

Dermatitis-Stigmata sind allerdings weit verbreitet und können auch andere Ursachen haben. Ein Arzt zieht deshalb neben den Symptomen auch noch weitere Informationen heran, die eine klärende Diagnose ergeben.

Symptome atopischer Dermatitis bei Babys und Kindern

Atopische Dermatitis zeigt sich bei Kleinkindern durch Juckreiz, Krustenbildung und nässende StellenBei Säuglingen und Kindern äußert sich die atopische Dermatitis durch Krustenbildung, nässende Stellen und Juckreiz. Diese treten vor allem an Kopf und Wangen auf.

Gerade bei Babys tritt die Schuppenkrusten-Bildung an der behaarten Kopfhaut auf. Dort präsentiert sie sich als Milchschorf. Mit zunehmendem Alter sind besonders die gelenknahen Beugeseiten von Armen und Beinen sowie Körperfalten betroffen.

Symptome atopischer Dermatitis bei Erwachsenen

In vielen Fällen nimmt die Bildung von atopischer Dermatitis mit zunehmendem Alter ab. Es gibt allerdings auch Erwachsene, die unter den Schüben der Hautentzündung zu leiden haben.

Die betroffenen Stellen liegen dann meist im Augen- und Stirnbereich, am Mund, im Nacken, in der Ellenbeuge oder Kniekehle, an den Innen- und Außenseiten der Hände oder an den Fußsohlen. Auch hier sind die vorherrschenden Symptome:

  • starker Juckreiz

  • gerötete und leicht reizbare Haut

  • Krustenbildung

Bei Erwachsenen zeigt sich atopische Dermatitis durch Ekzembildungen an Händen und FüßenErwachsene, die erst spät von atopischer Dermatitis betroffen sind, bekommen die Ekzembildungen vermehrt an Händen und Füßen. Auf der behaarten Kopfhaut bilden sich juckende Krusten und auch die Ohrläppchen sind oft beeinträchtigt.

Betroffene leiden oftmals unter einem Brennen der Mund- und Rachenschleimhaut. Ebenso können Verdauungsstörungen einen Hinweis auf atopische Dermatitis liefern. Hierzu zählen:

  • Blähungen

  • Durchfall

  • Bauchschmerzen

Eine selten vorkommende Form der atopischen Dermatitis bei Erwachsenen – überwiegend bei Frauen – ist die sogenannte Purigoform. Hier bilden sich an verschiedenen Körperstellen Purigoknötchen, die ebenfalls stark jucken.

Was können mögliche Auslöser einer atopischen Dermatitis sein?

Die Auslöser für die Schübe einer atopischen Dermatitis unterscheiden sich von Patient zu Patient. Einige davon treten aber besonders häufig auf. Dazu zählen:

  • Textilien – besonders Wolle und Synthetik

  • Chemikalien – z. B. in Reinigungsmitteln

  • Umweltschadstoffe

  • Allergieauslöser – wie Hausstaub, Pollen, Tiere, Pilze

  • Nahrungsmittel

  • Zusatzstoffe in Lebensmitteln – unter anderem Konservierungsmittel

  • psychische Belastungen – u. a. Stress, Aufregung

  • trockene Heizungsluft

  • hautreizende Inhaltsstoffe – beispielsweise in Kosmetik

  • Medikamente

  • Schweiß

  • Hormonwechsel – u. a. in der Schwangerschaft, den Wechseljahren, mit Einsetzen der Regel

  • Infekte – z. B. der Atemwege, Erkältungen

  • übertriebene Hygiene

Diese Textilien können eine atopische Dermatitis auslösen

Raue Textilien wie Wolle reizen die Haut und können atopische Dermatitis provizierenBetroffene stellen oft fest, dass Textilien dazu führen, dass Schübe der atopischen Dermatitis ausgelöst werden. Vor allen Dingen raue Oberflächen – beispielsweise Wolle – provozieren die Hautirritationen.

Aber auch Chemikalien, die in den Kleidungsstücken zu finden sind, können ein Reiz sein. Diese kommen zum Beispiel durch das Färben oder Waschen vor.

Diese Lebensmittel können eine atopische Dermatitis auslösen

Auch Lebensmittel können zu den Triggern zählen, die den Schub einer atopischen Dermatitis auslösen. Hierzu lassen sich Folgende aufführen:

  • Produkte aus Kuhmilch – Milch, Käse

  • Eiweiß

  • Weizen

  • Nüsse

  • Soja

  • Zitrusfrüchte

Aber auch Kaffee, Alkohol und schwarzer Tee werden vermehrt als Auslöser solcher Schübe angegeben. Sinnvoll ist es, wenn Sie ein Tagebuch führen, um zurückverfolgen zu können, nach welchen Lebensmitteln es vermehrt zu Schüben kam.

Psychische Faktoren als Auslöser einer atopischen Dermatitis

Psychische Belastungen wie Stress oder Trauer können atopische Dermatitis auslösenEs gibt Studien, die belegen, dass bei Patienten, die an einer atopischen Dermatitis leiden, sowohl das sympathische Nervensystem – mit dem der Körper auf Belastungen wie Stress und Gefahren reagiert – als auch die Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse nicht einwandfrei funktionieren.4

Ebenso können lebensverändernde Einschnitte solche Schübe provozieren. Vorkommen können sie bei Verlust des Arbeitsplatzes, Trauer, Schulwechsel, Trennung der Eltern, oder Verlust des Partners.

Letztendlich ist die Erkrankung selbst ein hoher psychischer Belastungsfaktor und kann zu einem gesundheitlichen Teufelskreis führen. Die Schübe werden als derart belastend wahrgenommen, dass sie zu einer Verschlimmerung des Zustands führen.

Was sind typische Hautregionen, an denen eine atopische Dermatitis auftreten kann?

Welche Körperteile von der atopischen Dermatitis betroffen sind, hängt, wie bereits erwähnt, sehr von Ihrem Alter ab. Während es bei Säuglingen die behaarte Region am Kopf und die Wangen sind, sind größere Kinder meist an den Streckseiten von Armen und Beinen betroffen.

Bei Erwachsenen tritt die atopische Dermatitis vielfach an den Beugeseiten auf. Auch Gesicht und Hals können betroffen sein. Hautekzeme an den Händen und/oder Füßen sind ebenfalls keine Seltenheit.

Der Krankheitsverlauf einer atopischen Dermatitis

Der Krankheitsverlauf von atopischer Dermatitis kann sehr verschieden seinIn der Regel bricht die atopische Dermatitis vor dem fünften Lebensjahr – oft bereits vor Erreichen des ersten Lebensjahres – aus. Bei Säuglingen ist es meist der als Milchschorf bekannte, verkrustete Ausschlag auf der Kopfhaut.

Wie die atopische Dermatitis verläuft, hängt vom individuellen Patienten ab. Oft verschwinden die Symptome in den ersten drei Jahren. Manche Patienten haben bis in das Erwachsenenalter mit der Krankheit zu kämpfen. Bei Einigen bricht sie erst spät aus.

Wie kann atopische Dermatitis behandelt werden?

Die Behandlung einer atopischen Dermatitis verläuft auf Basis von zwei Säulen. Lokal wirkende Therapeutika aus der Apotheke werden äußerlich aufgetragen und systemische Therapeutika als Tabletten eingenommen. Auf dieser Basis können Sie akute Zustände behandeln. Neue Schübe können zudem gemildert werden.

Vermeidung von Triggerfaktoren bei atopischer Dermatitis

Wie bereits erwähnt, gibt es einige vermehrt aufkommende Auslöser für Schübe der atopischen Dermatitis. Diese sollten Sie, sofern sie bekannt sind, vermeiden. Vornehmlich handelt es sich dabei um:

  • Auslöser von allergischen Reaktionen

  • Auslöser von Unverträglichkeitsreaktionen

  • Chemikalien und Reizstoffe in Kleidung, Kosmetik und Reinigungsmitteln

Therapie bei atopischer Dermatitis

Bei atopischer Dermatitis sind spezielle Cremes eine wirkungsvolle TherapieDie atopische Dermatitis können Sie mit einigen Therapieformen behandeln. Bei akuten Zuständen helfen Cremes in Form von Hydrocortison – beispielsweise enthalten in Ebenol 0,5% (30 g), Fenistil Gel Dimetindenmaleat 1 mg/g, zur Linderung v. Juckreiz (30 g) oder . Diese sind in vielen Apotheken und Online-Apotheken erhältlich.

Hydrocortison beruhigt die Haut und fördert die Heilung. Fenistil Tropfen, Dimetindenmaleat 1 mg/ ml zum Einnehmen (20 ml) können ebenfalls bei Schüben der atopischen Dermatitis Linderung verschaffen.

Cetirizin HEXAL bei Allergien (50 stk) und sind bekannte Wirkstoffe bei der Behandlung von allergischen Reaktionen. Sie können die Symptome bei akuten Schüben atopischer Dermatitis mildern.

Unterstützende Maßnahmen bei atopischer Dermatitis

Neben der Behandlung der atopischen Dermatitis können Sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um weitere Schübe zu vermeiden bzw. das Ausmaß der Schübe zu minimieren. Diese möchten wir Ihnen im Folgenden näherbringen.

Wie kann ich über die Ernährung eine atopische Dermatitis beeinflussen?

Mit der richtigen Ernährungsweise kann atopische Dermatitis gelindert werdenViele Betroffene leiden – zusätzlich zur atopischen Dermatitis – unter Lebensmittelunverträglichkeiten. Diese Nahrungsmittel sollten Sie dann selbstverständlich vom Speiseplan streichen, um Ihren Organismus nicht zusätzlich zu provozieren.

Um Schübe der atopischen Dermatitis zu vermeiden, soll vor allem die Lebensweise in der mediterranen Küche hilfreich sein. Insbesondere wegen des hohen Anteils an Nahrungsmitteln mit vielen Omega-3-Fettsäuren.

Alternativ können Sie auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Dazu eignen sich Präparate wie die .

Zahlreiche Mikronährstoffe haben einen positiven Einfluss auf Stoffwechsel-Prozesse im Körper, die wiederum einen positiven Einfluss auf die Schübe der atopischen Dermatitis haben können. Hierzu zählen:

  • Vitamin C: Es beschleunigt nachweislich den Abbau von Histaminen, dient der Stärkung des Immunsystems und kann in Form von Vitamin-C Präparaten – wie – eingenommen werden.5

  • Vitamin B3, Kalzium, Zink: Sie stabilisieren die Zellwände der Histamin produzierenden Zellen und senken so die Ausschüttung. Die Nährstoffe sind in Nahrungsergänzungsmitteln, wie Zinkorot 25 Mg Tabletten (100 stk) oder Unizink 50 (100 stk), enthalten.

Auch die Gesundheit des Darms kann Einfluss auf den Ausbruch der atopischen Dermatitis haben. Probiotika könnten die Behandlung der Krankheit begünstigen.

Im Rahmen einer Studie bekamen mehr als 100 Kinder, die unter Neurodermitis leiden, Lebensmittel mit Bakterienkulturen – sogenannte Probiotika – verabreicht. Bei 60 Prozent der Kinder wurde daraufhin ein Rückgang der Neurodermitis registriert.6

Auch der Verlauf der Schwangerschaft und der Säuglingszeit wirkt sich aus. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft nicht geraucht haben, die gestillt und anschließend mit hypoallergener Säuglingsnahrung gefüttert wurden, weisen ebenfalls einen deutlich geringeres Risiko auf, an atopischer Dermatitis zu erkranken.

Die richtigen Anpassungen der Lebensweise helfen durch den Alltag trotz atopischer Dermatitis

Das müssen Sie bei atopischer Dermatitis beachten

Um das Aufkommen von Schüben und/oder deren Intensität zu verringern, können Sie über die therapeutischen Ansätze hinaus aktiv werden. Dies ist vor allem in der Körperpflege, Kleidungswahl und Lebensführung möglich.

Die richtige Körperpflege bei atopischer Dermatitis

Die richtige Körperpflege bei atopischer Dermatitis ist besonders wichtigBei der atopischen Dermatitis ist die Barrierefunktion der Haut beeinträchtigt. Sie schützt nicht mehr ausreichend vor den Einflüssen, die von außen kommen.

Dazu zählen beispielsweise Umweltverschmutzung. Aber auch alle Inhaltsstoffe, die in den Produkten zur Körperpflege enthalten sind können der Haut schaden.

Grundsätzlich sollten Patienten mit atopischer Dermatitis auf Duft- und Farbstoffe in Pflegeprodukten weitestgehend verzichten. Der Griff zu Naturprodukten mag naheligenen, allerdings sollten Sie hier beachten, dass die atopische Dermatitis oftmals mit Allergien einhergeht. Diese können gerade bei der Verwendung von Naturkosmetik ausbrechen.

Wenn Sie von atopischer Dermatitis betroffen sind, sollten Sie Ihre Haut täglich reinigen. Tägliches Duschen ist jedoch nicht ausdrücklich empfohlen, da das die Hautbarriere zusätzlich beeinträchtigt.

Es gibt jedoch Waschgels – beispielsweise das Eucerin Atopicontrol Dusch- und Badeöl (400 ml) – die auf Ölbasis hergestellt werden. Sie wirken bereits während des Waschens rückfettend.

Bei atopischer Dermatitis sollte die Haut mit den passenden Körperpflegeprodukten unterstützt werdenNach dem Waschen sollten Sie rückfettende und hydratisierende Pflegeprodukte verwenden. So können Sie beispielsweise für den Körper das verwenden. Für das Gesicht eignet sich hingegen die .

Produkte mit Harnstoff (zum Beispiel die Eubos Trockene Haut Urea 5% Gesichtscreme (50 ml)) haben sich besonders bewährt, weil diese die Feuchtigkeit binden können. Cremes mit Ceramide ersetzen die fehlenden Fette der Hornschicht und erhöhen damit die Barrierefähigkeit der Haut.

Baden ist grundsätzlich erlaubt. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass die Haut zusätzlich austrocknet. Daher haben sich rückfettende Badeöle bewährt, die bereits während der Badezeit die Haut vor dem Austrocknen schützen. Im Anschluss sollten Sie sich nicht mehr abduschen und eine pflegende Körpercreme verwenden.

Die richtige Kleidung bei atopischer Dermatitis

Wie bereits erwähnt, können kratzende Materialien die Haut zusätzlich reizen. Besonders Wolle und synthetische Textilien sind in dieser Hinsicht problematisch.

Auch Waschmittel mit Duftstoffen, ungewaschene, neue Kleidungsstücke oder zu eng sitzende Bekleidung stellen einen zusätzlichen Reiz dar. Viele Betroffene empfinden als angenehm:

  • locker und weit fallende Kleidung

  • Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle

  • spezielle, antimikrobiell wirkende Kleidungsstücke – insbesondere bei Kindern

  • vorgewaschene Kleidungsstücke

Kann ich über die Einstellung der Heizung die atopische Dermatitis beeinflussen?

Trockene Heizluft kann atopische Dermatitis verstärkenTrockene Heizungsluft stellt einen zusätzlichen Reiz für die Haut dar. Sie gilt – vor allem in Verbindung mit einer geringen Luftfeuchtigkeit – als Trigger für das Auftreten von Schüben bei atopischer Dermatitis.

In den Wintermonaten können Sie wahrscheinlich nicht auf das Heizen verzichten. Deshalb sollten Sie Luftbefeuchter bereitstellen und regelmäßig lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Kann ich mir trotz atopischer Dermatitis Haustiere halten?

Haustiere sind grundsätzlich nicht verboten. Aber: Oftmals leiden Betroffene auch unter Tierallergien. Diese sollten Sie im Vorfeld durch einen Arzt abklären lassen. Zu Ihrem Wohl, aber auch dem des Tieres.

Experten raten von Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern und anderen Kleintieren eher ab. Auch Hunde können natürlich Allergien auslösen – hierbei haben sich kurzhaarige Rassen als besser verträglich erwiesen. Fische, Eidechsen, Schildkröten und Co. stellen für Allergiker und Patienten mit atopischer Dermatitis keine Gefahr dar.

Ist atopische Dermatitis erblich bedingt?

Atopische Dermatitis kann genetische Ursachen habenDas Risiko, an atopischer Dermatitis zu leiden, kann durch eine entsprechende Vererbung durchaus begünstigt werden. Leiden beide Elternteile an einer atopischen Erkrankung, ist es wahrscheinlich, dass das gemeinsame Kind ebenfalls erkrankt. Das Risiko liegt bei einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent.

Deutlich geringer fällt dieser Prozentsatz aus, wenn nur eines der Elternteile an einer atopischen Dermatitis leidet. In diesem Fall liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 20 bis 40 Prozent.

Leidet kein Elternteil und auch keine Geschwister an der atopischen Dermatitis, sinkt die Wahrscheinlichkeit. Sie liegt dann unter 15 Prozent.

Kann man atopische Dermatitis gänzlich heilen?

Nein, eine atopische Dermatitis ist nicht gänzlich heilbar. Da sie aber – aufgrund der Häufigkeit ihres Auftretens – sehr gut erforscht ist, sind die derzeitigen Therapien sehr erfolgreiche Maßnahmen, um die Krankheit und ihren Ausbruch einzudämmen.

Wissenschaftliche Quellen

Aktualisiert am: 15. August 2023

  1. Buske-Kirschbaum et al. Altered responsiveness of the hypothalamus-pituitary-adrenal axis and the sympathetic adrenomedullary system to stress in patients with atopic dermatitis. J Clin Endocrinol Metab (2002) 87(9): 4245-4251.
  2. Johnston, Carol S. "The antihistamine action of ascorbic acid." Subcellular Biochemistry. Springer, Boston, MA, 1996. 189-213.
  3. de Bes J. et al.: Patient education in chronic skin diseases: a systematic review. Acta Derm Venereol. 2011 (1): S. 12-17.
  4. Buske-Kirschbaum et al. Altered responsiveness of the hypothalamus-pituitary-adrenal axis and the sympathetic adrenomedullary system to stress in patients with atopic dermatitis. J Clin Endocrinol Metab (2002) 87(9): 4245-4251.
  5. Johnston, Carol S. „The antihistamine action of ascorbic acid.“ Subcellular Biochemistry. Springer, Boston, MA, 1996. 189-213.
  6. de Bes J. et al.: Patient education in chronic skin diseases: a systematic review. Acta Derm Venereol. 2011 (1): S. 12-17.